Anguttara Nikaya

XVII. Kapitel (pasāda-kara-dhamma-vagga)

A.I.34. Die 16 Gründe der Beliebtheit (XVII,1-16)

Wahrlich, ihr Mönche, ein Vorzug ist es, 


(*1) Die Mönche sammeln gewöhnlich ihre Speise ein, indem sie, mit eiserner Almosenschale versehen, stumm und mit gesenktem Blick von Haus zu Haus treten und abwarten, bis man ihnen eine Handvoll Reis oder Gemüse in die Schale gibt, worauf sie dann, ohne ein Wort zu sprechen, ihres Weges weiterziehen. -

Die Kleidung des Mönchs besteht aus drei rechteckigen, gelb, orange oder braun gefärbten Tuchstücken: dem doppelten Obergewand (sanghāti), dem einfachen Obergewand (uttarāsanga oder cīvara) und dem Lendentuch (antara-vāsaka).

Die im Text zuerst genannten vier Punkte gehören zu den dreizehn strikten Asketenregeln (dhutanga).


XVIII. Kapitel (apara-accharāsanghāta-vagga)

A.I.35. Wege der Meditation (XVIII)

(Die vier Vertiefungen, jhāna) Wenn, ihr Mönche, ein Mönch auch nur für einen Augenblick die erste, zweite, dritte oder vierte Vertiefung entfaltet, ein solcher Mönch, sagt man, vertieft sich nicht vergebens, er folgt der Satzung des Meisters, handelt seiner Weisung gemäß und nicht verzehrt er unwürdig die Almosenspeise des Landes. Was soll man da erst von jenen sagen, die dies häufig üben? (Grundtext s. A.II.13)

(Die vier Göttlichen Zustände, brahma-vihāra) Oder er entfaltet die in Güte, Mitleid, Mitfreude oder Gleichmut bestehende Gemütserlösung. (Grundtext s. A.III.64)

(Die 37 Elemente der Erleuchtung, bodhipakkhiya-dhamma)

(1-4: Die vier Grundlagen der Achtsamkeit, satipatthāna) Oder er verweilt in Betrachtung

eifrig, wissensklar und achtsam, nach Überwindung weltlichen Begehrens und Kummers.

(5-8: Die vier Rechten Kämpfe, samma-ppadhāna) Oder er erzeugt in sich den Willen, strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, treibt seinen Geist an und kämpft, um

(S. A.IV.13-14)

(9-12: Die vier Machtfährten, iddhi-pada) Oder er entfaltet die

bestehende und von Anstrengung und Willensentschluss begleitete Machtfährte (s. A.V.67-68).

(13-17: Die fünf Fähigkeiten, indriya) Oder er entfaltet die geistigen Fähigkeiten, nämlich:

(S. Anm. zu A.III.21 , Anm. zu A.IV.162 und Anm. zu A.VI.55.)

(18-22: Die fünf geistigen Kräfte, bala) Oder er entfaltet die geistigen Kräfte, nämlich:

(S. A.V.13  und 15)

(23-29: Die sieben Erleuchtungsglieder, (bojjhanga) Oder er entfaltet die Erleuchtungsglieder, nämlich:

(30-37: Der achtfache Pfad, atthangika-magga)   Oder er entfaltet rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Tun, rechten Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.

(S. Wort d. B., Weg z. Erl.)

(Die acht Überwindungsgebiete, abhibhāyatana) Oder:

1. am eigenen Körper Formen wahrnehmend, sieht er nach außen hin begrenzte Formen, schöne oder häßliche; und diese überwindend, ist er sich dessen bewußt, daß er dies weiß und kennt;

2. oder am eigenen Körper Formen wahrnehmend, sieht er nach außen hin unbegrenzte Formen, schöne und häßliche;

3 - 4. oder am eigenen Körper keine Formen wahrnehmend, sieht er nach außen in begrenzte oder unbegrenzte Formen, schöne und häßliche;

5 - 8. oder am eigenen Körper keine Formen wahrnehmend, sieht er nach außen hin blaue Formen, von blauer Farbe, blauem Aussehen, blauem Glanz; oder er sieht gelbe Formen ... rote Formen ... weiße Formen, von weißer Farbe, weißem Aussehen, weißem Glanz; und, diese überwindend, ist er sich dessen bewußt, daß er dies weiß und kennt.

(S. A.VIII.65, A.X.29)

(Die acht Befreiungen, vimokkha) Oder:

  1. Formhaft sieht er Formen;
  2. oder beim eigenen Körper keine Formen wahrnehmend, sieht er nach außen hin Formen;
  3. oder er ist zur Wahrnehmung des Schönen geneigt;
  4. oder durch völlige Überwindung der Körperlichkeitswahrnehmungen, das Schwinden der (körperlichen) Reaktionswahrnehmungen und die Nichtbeachtung der Vielheitswahrnehmungen gewinnt er, in der Vorstellung 'Unendlich ist der Raum', das Gebiet der Raumunendlichkeit;
  5. oder durch völlige Überwindung des Gebietes der Raumunendlichkeit gewinnt er, in der Vorstellung 'Unendlich ist das Bewußtsein', das Gebiet der Bewußtseinsunendlichkeit;
  6. oder durch völlige Überwindung des Gebietes der Bewußtseinsunendlichkeit gewinnt er, in der Vorstellung 'Nichts ist da', das Nichtsheitgebiet;
  7. oder durch völlige Überwindung des Nichtsheitgebietes gewinnt er das Gebiet der 'Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung;
  8. oder durch die völlige Überwindung des Gebiets der Weder-Wahrnehmung-noch- Nichtwahrnehmung gewinnt er die Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl.

(S. A.X.29)

(Die zehn Kasina-Übungen) Oder er entfaltet das Erdkasina, Wasserkasina, Feuerkasina, Windkasina, Blaukasina, Gelbkasina, Rotkasina, Weißkasina, Raumkasina, Bewußtseinskasina. (S. A.X.29.)

(Zehn Vorstellungen, saññā) Oder er entfaltet die Vorstellung der Widerlichkeit, des Todes, des Ekelhaften bei der Nahrung, der Reizlosigkeit des ganzen Daseins, der Vergänglichkeit, des Leidens beim Vergänglichen, der Ichlosigkeit beim Leiden, der Überwindung, der Loslösung, der Erlöschung. (S. A.X.56 und A.X.60) 

(Zehn weitere Vorstellungen, saññā) Oder er entfaltet die Vorstellung der Vergänglichkeit, der Ichlosigkeit, des Todes, des Ekelhaften bei der Nahrung, der Reizlosigkeit des ganzen Daseins, der Leichenknochen, einer von Würmern bedeckten Leiche, einer blau-verfärbten Leiche, einer durchlöcherten Leiche, einer aufgedunsenen Leiche.

(Zehn Betrachtungen (siehe A.I.26), anussati) Oder er entfaltet die Betrachtung über den Erwachten, die Lehre, die Mönchsgemeinde, die Sittlichkeit, die Freigebigkeit, die Himmelswesen, Ein- und Ausatmung, den Tod, den Körper, den Frieden.

Oder er entfaltet die mit der ersten, zweiten, dritten oder vierten Vertiefung verbundenen Fähigkeiten und Kräfte, nämlich Vertrauen, Willenskraft, Achtsamkeit, Sammlung und Weisheit.

Oder er entfaltet die mit Güte, Mitleid, Mitfreude oder Gleichmut verbundenen Fähigkeiten und Kräfte.

Wenn ein Mönch in solcher Weise auch nur für einen Augenblick übt, so sagt man von ihm, daß er sich nicht vergebens vertieft, daß er der Satzung des Meisters folgt, seiner Weisung gemäß handelt und nicht unwürdig die Almosenspeise des Landes verzehrt. Was soll man da erst von jenen sagen, die dies häufig üben? (S. A.I.35)


(*1) dhammavicaya-sambojjhanga. In der Pali-Bezeichnung dieses Erleuchtungsgliedes bezieht sich das Wort dhamma nicht so sehr auf die Buddha-Lehre (dhamma) im Allgemeinen, sondern vor allem auf die wirklichkeitsgemäße Ergründung (vicaya) der körperlichen und geistigen Daseinsvorgänge (dhamma) als vergänglich usw., wie sie sich mit Hilfe des ersten Erleuchtungsgliedes 'Achtsamkeit' in der Hellblick-Übung vollzieht.


XIX. Kapitel (kāyagatāsati-vagga)

36. Die Betrachtung über den Körper I (XIX)

Wenn einer, ihr Mönche, seine Gedanken auf das Weltmeer richtet, so sind für ihn auch alle ins Meer sich ergießenden kleinen Flüsse darin eingeschlossen. Ebenso auch, ihr Mönche, sind für den, der die Körperbetrachtung (*1) entfaltet und häufig geübt hat, darin einbegriffen alle zum Wissen hinführenden heilsamen Dinge.

Es gibt eine Betrachtung, ihr Mönche, die, entfaltet und häufig geübt zu starker Ergriffenheit führt, zu hohem Heil, zur hohen Sicherheit, zu Achtsamkeit und Wissensklarheit, zur Gewinnung des Erkenntnisblickes, zu gegenwärtigem Wohlbefinden, und die die Frucht der Wissenserlösung zur Reife bringt.

Welches ist diese Betrachtung? Es ist die Betrachtung über den Körper.

Es gibt eine Betrachtung, ihr Mönche, durch die, wenn sie entfaltet und häufig geübt wird, der Körper ruhig wird, der Geist ruhig wird, Gedankenfassen und Erwägen ruhig werden und auch sämtliche zum Wissen hinführenden Dinge zur vollen Entfaltung gelangen.

Welches ist diese Betrachtung? Es ist die Betrachtung über den Körper.

Es gibt eine Betrachtung, ihr Mönche, durch die, wenn sie entfaltet und häufig geübt wird, die unaufgestiegenen unheilsamen Dinge nicht zum Aufsteigen kommen und die aufgestiegenen unheilsamen Dinge schwinden.

Welches ist diese Betrachtung? Es ist die Betrachtung über den Körper.

Es gibt eine Betrachtung, ihr Mönche, durch die, wenn sie entfaltet und häufig geübt wird, die Unwissenheit erlischt, das Wissen erwacht, der Ichdünkel schwindet, die Neigungen (anusaya) ausgemerzt werden und die Fesseln (samyojana) abfallen.

Welches ist diese Betrachtung? Es ist die Betrachtung über den Körper.

Es gibt eine Betrachtung, ihr Mönche, die, wenn sie entfaltet und häufig geübt wird, zu den vielfältigen Wissensarten führt und zum haftenslosen Nibbāna (anupādā-parinibbāna; K: ohne (Daseins-)Bedingungen).

Welches ist diese Betrachtung? Es ist die Betrachtung über den Körper.

Es gibt eine Betrachtung, ihr Mönche, die, wenn sie entfaltet und häufig geübt wird, zur Durchdringung der vielfältigen, verschiedenartigen Elemente führt, zur Unterscheidung der vielfältigen Elemente.

Welches ist diese Betrachtung? Es ist die Betrachtung über den Körper.

Es gibt eine Betrachtung, ihr Mönche, die, wenn sie entfaltet und häufig geübt wird, die Frucht des Stromeintritts zur Reife bringt, die Frucht der Einmalwiederkehr, die Frucht der Niewiederkehr und die Frucht der Heiligkeit.

Welches ist diese Betrachtung? Es ist die Betrachtung über den Körper.

Es gibt eine Betrachtung, ihr Mönche, die, wenn sie entfaltet und häufig geübt wird, zur Erlangung, Zunahme und Fülle des Wissens führt, zum Zustande des hohen, weiten, großen, tiefen, unvergleichlichen, ausgedehnten und reichen Wissens, zum Zustande des schnellen, behenden, heiteren, antreibenden, scharfen und durchdringenden Wissens.

Welches ist diese Betrachtung? Es ist die Betrachtung über den Körper.


(*1) Die hier gemeinte 'Körperbetrachtung' (kāya-gatā-sati, wtl: die auf den Körper gerichtete Achtsamkeit) umfaßt alle 14 Übungen, enthalten im Satipatthāna-sutta (M.10, D.22); s. Wort d.B. § 100; Weg z.Erl. § 101.


XX. Kapitel (amata-vagga)

37. Die Betrachtung über den Körper II (XX)

Wer nicht den Einblick in den Körper (*1) kostet, der kostet nicht das Unvergängliche (*2). Nur wer den Einblick in den Körper kostet, der kostet schon das Unvergängliche.

Wer nicht den Einblick in den Körper hat genossen, nicht hat genossen er das Unvergängliche. Nur wer den Einblick in den Körper hat genossen, der hat genossen schon das Unvergängliche.

Von wem der Einblick in den Körper ist gewichen, gewichen ist für ihn das Unvergängliche. In wem der Einblick in den Körper nicht gewichen, für ihn wich nicht das Unvergängliche.

Wer da den Einblick in den Körper hat verfehlt, verfehlt hat er das Unvergängliche. Doch wer gewonnen hat den Einblick in den Körper, hat schon das Unvergängliche gewonnen.

Wer da den Einblick in den Körper hat versäumt, versäumt hat er das Unvergängliche. Doch wer den Einblick in den Körper nicht versäumt, versäumt auch nicht das Unvergängliche.

Wer da vergessen hat den Einblick in den Körper, der hat das unvergängliche vergessen. Wer nicht vergessen hat den Einblick in den Körper, hat nicht das Unvergängliche vergessen.

Wer nicht den Einblick in den Körper hat geübt, hat nicht geübt fürs Unvergängliche. Doch wer den Einblick in den Körper hat geübt, der hat geübt fürs Unvergängliche.

Wer nicht den Einblick in den Körper hat entfaltet, nicht hat entfaltet er das Unvergängliche. Doch wer entfaltet hat den Einblick in den Körper, der hat das Unvergängliche entfaltet.

Wer nicht den Einblick in den Körper hat gepflegt, hat nicht gepflegt das Unvergängliche. Doch wer den Einblick in den Körper hat gepflegt, der pflegte auch das Unvergängliche.

Wer nicht den Einblick in den Körper hat verstanden, hat nicht das Unvergängliche verstanden. Doch wer den Einblick in den Körper hat verstanden, der hat verstanden auch das Unvergängliche.

Wer nicht den Einblick in den Körper hat durchschaut, hat nicht durchschaut das Unvergängliche. Doch wer den Einblick in den Körper hat durchschaut, der hat durchschaut das Unvergängliche.

Wer nicht verwirklicht hat den Einblick in den Körper, hat nicht das Unvergängliche verwirklicht. Doch wer den Einblick in den Körper hat verwirklicht, der hat das Unvergängliche verwirklicht.

Ende des Einer-Buches


(*1) Der Text hat auch hier kāya-gatā-sati, wie in Nr. 36.

(*2) amatam; wtl: das Todlose; eine Bezeichnung des Nibbāna.


Anhang I - Über die Textanordnung des Einer-Buches

Im Bestreben, einen leicht lesbaren und sinngemäß gruppierten Text zu bieten, wurde hier bei der Einteilung des Einer-Buches in durchlaufend nummerierte Abschnitte nicht der traditionellen Textgruppierung gefolgt, wie es bei allen anderen Büchern (nipāta) dieses Werkes geschah. Auch von den früheren Auflagen dieser Übersetzung wurde in diesem Punkte der Anordnung etwas abgewichen sowie auch von der Londoner Textausgabe (PTS), deren Einteilung sich in den letzten Kapiteln gleichfalls von der überlieferten unterscheidet. Ferner wurde von der Gruppierung der Abschnitte (Suttas) in Kapitel (vagga) Abstand genommen.

Diese Abweichungen erschienen für den anfangs erwähnten Zweck wünschenswert, weil die überlieferte Anordnung des Einer-Buches in Kapitel und Abschnitte auffällige Unregelmäßigkeiten aufweist. Die Zählung der Kapitel hört im Original mit dem dreizehnten auf, und die darauf folgenden Kapitelzahlen wurden von den jeweiligen Herausgebern der Druckausgaben ergänzt. Diese Einteilung in Kapitel trennt manchmal sinngemäß zusammengehörige Texte (z.B. Paarbegriffe in Kap. VI/VII und VII/VIII), und zwar um eine Gruppierung von je zehn Suttas in einem Kapitel zu ermöglichen, was freilich nur anfangs durchgeführt wird. Ferner fehlt im Einer- und Zweier-Buch die sonst übliche, am Kapitelschluß erscheinende metrische Inhaltsübersicht (uddāna), welche Titel (oder Stichwort) und Zahl der im betreffenden Kapitel enthaltenen Sutten angibt. Es gibt freilich eine solche, allerdings recht summarische »Inhaltsübersicht« für die drei ersten Bücher (nipāta), welche der PTS-Ausgabe den Abschluß des Dreier-Buches bildet. Diese scheint aber ein ziemlich spätes Produkt zu sein und findet sich nicht in allen Manuskripten. Sie wurde daher nicht die Ausgabe des 6. Konzils aufgenommen und auch in dieser Übersetzung fortgelassen.

Alle diese Unregelmäßigkeiten in der Anordnung des Einer-Buches mögen veranlaßt sein durch die Eigenart der darin gesammelten kurzen Texte, denen der sie klar abgrenzende, aus den großen Lehrreden bekannte »Rahmen« fehlt. Lediglich der erste Text des Einer-Buches gibt zu Beginn die übliche Ortsangabe mit den Anfangsworten: »So habe ich gehört«, doch nicht die übliche Schlußformel: »So sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.« Diese Schlußsätze erscheinen aber in einigen Manuskripten und Ausgaben (jedoch nicht in der des 6. Konzils) am Schluß des letzten Einer-Buch-Textes. Diese einmalige Benutzung des üblichen Rahmens mag wohl deshalb erfolgt sein, um diesen Texten auch den äußeren Charakter von »Sutten« (Lehrreden) zu geben, obwohl sie manchmal einen aphoristischen Charakter haben und vielleicht in einigen Fällen nur Bruchstücke oder Zitate aus Reden sein mögen.

Die Eigenart der Texte des Einer-Buches hat seit jeher den Herausgebern Schwierigkeiten bei der Zählung der einzelnen Abschnitte oder Suttas bereitet. Dazu kam noch, daß viele Manuskripte des Einer-Buches und auch der Kommentar mit den Worten abschließen »Die tausend Sutten des Einer-Buches sind beendet.« In vielen der östlichen Druckausgaben hat man sich nun bemüht, diese Ziffer durch Einzelzählung der vielen Permutationer im Einer-Buch zu erreichen, was jedoch nicht gelang. Die Höchstzahl, die wohl erreicht wurde, ist 728, und zwar in der guten zweisprachigen (pāli-singhalesischen) Ausgabe des »All-Ceylon Buddhist Congress«. Die erwähnte Konzils-Ausgabe zählt 611. Diese Einzelzählung (die hier unberücksichtigt blieb) ist aber sicherlich nicht so aufzufassen, daß die Herausgeber meinen, jede der vielen »Variationen über ein Thema« sei eine besondere Lehrrede gewesen. Es ist vielmehr wahrscheinlicher, daß solche Texte, in denen eine sonst gleich bleibende Aussage nur durch einzelne, wechselnde Begriffe variiert wird, vom Buddha im Zusammenhang gesprochen wurden. Fernerhin ist es auch durchaus möglich, daß die Zuschreibung von »tausend Suttas« nicht wörtlich gemeint war, sondern als ein Ausdruck des Lobpreises für dieses kleine, aber gewichtige Buch, dessen wenige und kurze Texte bei »weisem Erwägen« sehr wohl einen »tausendfältigen Sinn« ergeben können.


Anhang II - DIE SPITZEN DER JÜNGERSCHAFT

(Anmerkungen zur Rede 24 des Einer-Buchs)

I. Mönche

Aññā-Kondañña war einer jener fünf Asketen, die sich zusammen mit dem nach Erlösung ringenden Bodhisatta (dem künftigen Buddha) der Selbstkasteiung widmeten. Sie waren die ersten, denen der Buddha nach seiner Erleuchtung die Lehre darlegte. Unmittelbar nach dieser Lehrpredigt war es Kondañña als erster, der den Stromeintritt, die erste Heiligkeitstufe, erreichte; und nach ihm die vier anderen, nämlich Vappa, Bhaddiya, Mahānāma und Assaji.

Sāriputta und Mahā-Moggallāna waren die beiden Hauptjünger des Buddha. Beide waren älter als der Buddha. Sāriputta ('Sohn der Sāri') wurde geboren in einem Dorfe namens Upatissa bei Rājagaha, weshalb ihn seine Mutter meist den Upatisser nannte. Auch Moggallāna wurde bei Rājagaha geboren in einem Dorfe namens Kolita, wonach er später der Koliter genannt wurde. Beide gehörten der Brahmanenkaste an. Vor ihrer Bekehrung zur Lehre des Buddha waren die beiden jungen Freunde Anhänger des Wanderasketen Sañjaya. Das Ziel ihres Strebens war, den Pfad zum Todlosen zu finden. Als Sāriputta eines Tages den erst kürzlich ins Mönchtum aufgenommenen Assaji (s.o.) beim Almosengang erblickte, wurde er von dem verklärten Aussehen und würdigen Benehmen des Mönches so beeindruckt, daß er ihn nach seinem Meister und dessen Lehre fragte Assaji antwortete ihm, daß sein Meister der große Mönch aus dem Sakyerstamme sei; er selber aber sei erst kürzlich aufgenommen worden und kenne seine Lehre daher noch nicht in ihrem ganzen Umfang, könne ihm aber ihr Wesentliches sagen. Und er kündete ihm den berühmt gewordenen Vers, der die Quintessenz der ganzen Lehre enthält:

Von allen Dingen, die bedingt entstanden,
Hat der Vollendete die Ursache erklärt,
Und auch wie diese zur Erlöschung kommen:
Das ist es, was der große Mönch uns hat gelehrt.«

Das genügte dem Sāriputta, die große Wahrheit zutiefst zu durchdringen: 'Alles was dem Entstehen unterworfen ist, ist auch dem Vergehen unterworfen'. Kraft dieser Einsicht erreichte er die erste Heiligkeitsstufe, den 'Stromeintritt'; und so auch sein Freund, Mahā-Moggallāna, nachdem er diese Strophe gehört hatte. Beide Freunde wurden kurz darauf vom Buddha in den Mönchsorden aufgenommen, zusammen mit 250 Anhängern des Sañjaya. Sāriputta erreichte die Heiligkeit (arahatta) vierzehn Tage nach seiner Ordination, als er der Belehrung seines Neffen Dīghanakha durch den Buddha zuhörte (M.74) Mahā-Moggallāna gewann die Heiligkeit sieben Tage nach seiner Ordination und zwar nach Hören der Lehrrede A. VII, 58. Beide starben kurz vor dem Buddha und zwar Moggallāna zwei Wochen nach Sāriputta (s. Samy. XLVII, 13, 14; LdM. 1158-61).

Texte in A. über Sāriputta und Moggallāna: siehe Namenregister. Des Meisters Lob für Sāriputta und Moggallāna: M.141; für Sāriputta M.111; Snp. 556f.

Wichtige Lehrreden des Sāriputta: M.9, M.43, M.141, M.143. D.28, D.33, D.34; des Moggallāna: M.37, M.50. - LdM. 981-1017; 1146-1208.

Mahā-Kassapa, Gleichfalls einer der hervorragendsten Jünger. Er neigte zu strenger asketischer Lebensführung und sah auf strikte Ordensdisziplin. Im Alter von 120 Jahren war er der Präsident des ersten Konzils in der Sattapanni-Höhle bei Rājagaha. Siehe das Kassapa-Samyutta (Geigers Samy.-Übers. II, 252ff.) - LdM. 1051-1090; A. X. 86. - Siehe auch die Anm. über die Nonne Bhaddā Kapilāni.

Anuruddha, ein Vetter des Buddha. Er wurde zusammen mit Bhaddiya, Ananda, Bhagu, Kimbila, Devadatta und Upāli ordiniert und erreichte bald danach das Himmlische Auge (hierzu s. A.III.131-132). Erreichung der Heiligkeit: A.VIII.30. Er war besonders der Satipatthāna-Übung ergeben, wovon viele Texte im Anuruddha-Samyutta (Samy.-Nik., vol. V) handeln. Auf dem I. Konzil wurde ihm das Anguttara-Nikāya anvertraut (s. Einleitung im Komm. zum Dīgha-Nik.). Sein Vers nach dem Hinscheiden des Buddha, in D.16. - Siehe LdM. 892 - 919; M.31, M.32, M.128; A.VIII.46.

Bhaddiya, der Sohn der Kāligodhā, einer Sakya-Fürstin. Er verzichtete auf die ihm angebotene Thronfolge und verließ zusammen mit Anuruddha und den anderen Freunden (s. vorher) das Weltleben. LdM. 842 - 865; Ud.II.10.

Bhaddiya der Zwerg (Lakuntaka-Bhaddiya). Er erhielt seinen Beinamen wegen seiner keinen Gestalt. LdM. 466 - 472; Ud.VII, I, 5; Bhikkhu-Samyutta (XXI), 6.

Pindola-Bhāradvāja. War früher ein bedeutender vedischer Lehrer, hatte aber eine Vorliebe für gute und reichliche Speisen und Spenden, was er jedoch später überwand (s. LdM. 123 - 124). Nach erreichter Heiligkeit pflegte er auf seinen Wanderungen von Kloster zu Kloster stets aufzufordern, ihm jede beliebige Frage über die Heiligkeitspfade und -früchte zu stellen. Hierauf und auf die Verkündung seiner Heiligkeitserreichung vor dem Buddha bezieht sich sein Rang. Ud. I, 6; Samy. XLVIII, 49.

Punna-Mantāniputta (Sohn der Mantāni). Neffe Kondaññas, von dem er ordiniert wurde. Von ihm stammt die Lehrrede von der »Eilpost« (Rathavinīta-Sutta; M 24). Ananda erreichte den Stromeintritt nach einer Lehrrede Punnas (Samy. XXII, 83).

Mahā-Kaccāna, geboren in Ujjeni (Avanti), wo er nach seiner Ordination die Lehre einführte. Eine wichtige, an ihn gerichtete Lehrrede des Buddha ist Samy. XII, 15 (Geiger, II, S. 23). LdM. 494 - 501; M.18, 133; A.II.39, 40; A.VI.26; A.X.26.

Cūla-Panthaka ('der Jüngere vom Wege') erhielt diesen Namen, weil er, ebenso wie sein Bruder (s. folg. Anm.); auf der Landstraße zur Welt kam, als deren Mutter auf dem Wege zu ihrer eigenen Familie war. LdM. 557 - 566; Ud.V.10.

Mahā-Panthaka ('der Ältere vom Wege'), Bruder des vorigen. Er war befähigt in der Erreichung der Unkörperlichen Vertiefungen. LdM. 510 - 517.

Subhūti. Er pflegte beim Almosengang vor jeder Tür in die meditative Versenkung der Güte (mettā-jjhāna) einzutreten, um so den karmischen Wert der Spende für den Geber zu erhöhen. Ud.VI.7; A.XI.15.

Revata-Khadiravaniya ('R. vom Akazienwald'). Der jüngste Bruder Sāriputtas. Auf dem Wege, den Buddha zu besuchen, verbrachte er die Regenzeit in einem Akazienwald und erreichte dort die Heiligkeit. LdM. 645 - 658.

Kankhā-Revata ('R. der Zweifler'). In M.32 spricht er das Lob des sich vertiefenden Mönches. Seinen Beinamen erhielt er, weil er sich vor Erreichung der Heiligkeit häufig Zweifel machte, ob dieses oder jenes der Ordensdisziplin zufolge erlaubt sei oder nicht. Ud.V.7; LdM.3.

Sona der Kolivīser. Er meditierte mit großem Eifer, und seine von Geburt her empfindlichen Füße wurden wund vom langen Auf-und-Abgehen auf dem Wandelgang. Trotzdem blieb seine Meditation erfolglos, und er begab sich zum Buddha, der ihm mit dem Gleichnis von der Laute anriet, ein Gleichgewicht von Energie und Geistesruhe zu erwirken (A. VI, 55). LdM. 632 - 644.

Sona Kutikanna. Ordiniert von Mahā-Kaccāna. Rezitierte vor dem Buddha das gesamte Achter-Buch (Atthaka-vagga) des Sutta-Nipāta (Ud. V, 6). LdM. 365 - 369.

Sīvali. Enkel des Koliyer-Königs. Durch verdienstvolles Wirken in früheren Existenzen erhielt er stets, wo immer er war, reichliches Almosen. Über seine Geburt s. Ud. II, 8.

Vakkalī. Seine Hingabe zum Buddha war so stark, daß der Buddha ihn vor übertriebener persönlicher Verehrung warnte. Sein einseitig entwickeltes gläubiges Vertrauen erwies sich als ein Hindernis in seiner Meditation, bis er durch Unterweisung und Ermunterung des Buddha unmittelbar vor seinem Tode die Heiligkeit erreichte (Samy. XXII, 87). LdM. 350 - 354.

Rāhula, der Sohn des Buddha. Unmittelbar nach seiner Geburt verließ der Buddha das Hausleben. Als er nach sieben Jahren als der Vollkommen-Erwachte seine Vaterstadt Kapilavatthu besuchte, wurde der damals siebenjährige Rāhula von Sāriputta als Novize aufgenommen. In diese Zeit fällt das Ambalatthika-Rāhulovāda-Sutta (M.61). Im Alter von 17 Jahren gab ihm der Buddha die Unterweisungen des Mahā-Rāhulovāda-Suttas (M.62). Im Jahre seiner Voll-Ordination erreichte er die Heiligkeit nach dem Hören des Cūla-Rāhulovāda-Suttas (M.147). Snp. 335 ff; LdM. 295 - 298.

Ratthapāla. Der Bericht über seinen Gang in die Hauslosigkeit findet sich in M.82.

Kundadhāna. Die auf seinen Rang bezügliche Geschichte findet sich in den Kommentaren zum Anguttara-Nikāya und Theragāthā. LdM. 15.

Vangīsa. Als junger Brahmane war er fähig, durch Klopfen an Totenschädeln die Wiedergeburt des Verstorbenen zu erkennen. Als er beim Schädel eines Arahat versagte, wurde er vom Buddha zur Lehre bekehrt und in den Orden aufgenommen. Er war begabt in improvisierter Dichtung. Vangīsa-Samyutta (Samy. VIII); LdM. 1208 - 1279; Snp. 343 ff.

Upasena. Jüngerer Bruder Sāriputtas. Über seinen Tod nach Schlangenbiß: Samy. 35, 69. - LdM. 577 - 586.

Dabba der Maller. Über seine Befähigung, die ihm seinen Rang verlieh, enthält der Vinaya viele Berichte. Sein Tod: Ud. VIII, 9.

Pilinda-Vaccha. In früheren Existenzen und vor seiner Ordination besaß er magische Fähigkeiten. Diejenigen Götterwesen, die durch seine Hilfe aus der Menschenwelt in einer Götterwelt wiedergeboren worden waren, warteten ihm aus Dankbarkeit morgens und abends auf. Hierauf bezieht sich die ihm zugeschriebene Beliebtheit bei den Himmelswesen. Er wird häufig im Vinaya erwähnt. Eine auf ihn bezügliche Episode findet sich in Ud. III, 6. LdM. 123 - 124.

Bāhiya Dāruciriya. Als ein nicht-buddhistischer Asket pflegte er ein Borkengewand (dāruciriya) zu tragen. Noch in dieses gehüllt, erreichte er die Heiligkeit durch eine einzige kurze, doch tiefgründige Lehrdarlegung. Auf dem Wege, um sich ein Gewand für seine Ordination zu beschaffen, wurde er von einer Kuh getötet (Ud. I, 10).

Kumāra-Kassapa. Da seine Mutter Nonne geworden war, wurde er vom König Pasenadi erzogen und im Alter von sieben Jahren ordiniert; daher sein Beinamen Kumāra. d.i. junger Prinz, Knabe. Nach Hören der Lehrrede vom »Ameisenhügel« (Vammika-Sutta; M.23) erreichte er die Heiligkeit. Trotz seiner vom Buddha gerühmten Begabung als glänzender Redner sind nur wenige Lehrreden von ihm überliefert. Seine Diskussion mit Pāyāsi (D.23) fand nach des Buddhas Tode statt. LdM. 201 - 202.

Mahā-Kotthita. Viele Gespräche mit Sāriputta und anderen Mönchen, sowie an ihn gerichtete Lehrreden des Buddha sind in den Texten überliefert; besonders bekannt ist seine Unterredung mit Sāriputta im Mahā-Vedalla-Sutta (M.43). A.III.21; A.IV.173; A.VI.60.

Ananda. Vetter des Buddha, gleichaltrig mit ihm, und sein Aufwärter für 25 Jahre. Erreichte den Stromeintritt nach einer Lehrrede Punna-Mantāniputtas (Samy. XXII, 87), die Heiligkeit aber erst nach dem Tode des Buddha, unmittelbar vor dem Beginn des 1. Konzils, auf dem ihm die Rezension der Langen Sammlung (Digha-Nikāya) anvertraut wurde. An ihn wurden auch von Mahā-Kassapa die Fragen über den Sutta-Pitaka gerichtet, nämlich über den Ort und die anderen Umstände der einzelnen Lehrreden. Die Worte »So habe ich gehört«, welche die Lehrreden der vier großen Sammlungen einleiten, beziehen sich auf Ananda, und schließen natürlich auch diejenigen Reden ein, die er nicht persönlich vom Buddha, sondern von anderen Mönchen gehört hatte. Wegen seiner außerordentlichen Gedächtniskraft, mit der er jedes Buddhawort bewahrte, war er als Dhammabhandāgārika, der »Schatzmeister des Lehrguts« bekannt. LdM. 1018 - 1050; M. 53, 76, 88, 90, 123; D. 6. Für Texte von und über Ananda im A., siehe Namenregister.

Uruvela-Kassapa gehörte zu den Jatila-Asketen (Flechtenträger) und lebte mit zwei anderen Asketen am Ufer der Nerañjara. Der Buddha besuchte ihn und gewann ihn für die Lehre und das Mönchtum, worin ihm auch seine und der beiden anderen Asketen 1000 Schüler folgten. Jeder von diesen ordinierte seinerseits viele Schüler und darauf bezieht sich der dem Uruvela-Kassapa zugesprochene Rang. Er und die anderen erlangten die Heiligkeit nach dem Hören der »Feuerpredigt«. Die hierauf bezüglichen Texte aus dem Mahāvagga des Vinaya sind übersetzt in Dr. Julius Dutoit, Das Leben des Buddha (Leipzig 1906), S. 103 ff. - LdM. 375 - 380.

Kāludāyī ('der dunkle Udāyī'). Sohn eines Ministers des Königs Suddhodana. Am gleichen Tage wie der Buddha geboren, war er dessen Spielgefährte gewesen. Als Prinz Siddhattha sein Vaterhaus verließ, wurde er einer der Räte Suddhodanas, der ihn entandte, um den Buddha nach Kapilavatthu einzuladen. Udāyī nahm den Auftrag an unter der Bedingung, daß er selber Mönch, werden könne. Vor der Ankunft des Buddha kehrte er nach Kapilavatthu zurück und bereitete die Stadtbevölkerung auf den Besuch und die Größe des Buddha vor. Darauf bezieht sich der ihm eigene Rang. LdM. 527 - 536. Vgl. Anm. 60 zu VI, 43.

Bakkula. Ordiniert im Alter von 80 Jahren. Soll 160 Jahre alt geworden sein. LdM. 225 - 227; Majjh. 124; VisM 434; Mil. II, 27 f.

Sobhita. Über seine Fähigkeit der Rückerinnerung s. LdM. 165 - 166.

Upāli. Als Laie war er ein Barbier, d.h. er gehörte zu einer niedrigen Kaste. Wurde Mönch zusammen mit Anuruddha und den anderen adligen Sakyern. Diese baten den Buddha, ihm zuerst die Ordination zu geben, damit sie ihm als dem Älteren Respekt zu erweisen haben und so ihre Kastenvorurteile überwinden können. Er war besonders erfahren in der Ordensdisziplin (Vinaya), und seine diesbezüglichen Entscheidungen wurden vom Buddha gerühmt. Auf dem I. Konzil wurde ihm die Rezension des Vinaya-Pitaka anvertraut. LdM. 247 - 251; A.VII.83; A.X.31 - 36, A.X.41, A.X.99.

Nandaka. Nach seiner in M.146 enthaltenen Predigt erreichten viele Nonnen den Stromeintritt und die Heiligkeit. A.III.67; A.VIII.4.

Nanda. Als Sohn Suddhodanas und Mahā-Pajāpatis war er ein Halbbruder des Buddha. Bericht über seine Ordination in Ud. III, 12. Über seine Sinnenzügelung: A.VIII.9; LdM. 157 - 158.

Mahā-Kappina. Ein früherer Rājā. Obwohl ursprünglich der Pflege der Vertiefungen ergeben, nahm er später auf Wunsch des Buddha die Belehrung seiner Mitmönche auf und war darin so fähig, daß viele seiner Schüler die Heiligkeit erreichten. LdM. 547 - 556; Samy. I, 5 (Geiger I, 227).

Sāgata. War zeitweise Aufwärter des Buddha und war magischer Kräfte kundig.

Rādha. War zeitweise Aufwärter des Buddha. Siehe das Rādha-Samyutta, wo Fragen Rādhas vom Buddha beantwortet werden.

Mogharāja. Einer der 16 Brahmanenschüler des Bāvari, über deren Fragen an den Buddha das Parāyana-Vagga des Sutta-Nipāta berichtet. Er pflegte Gewänder aus grobe Stoffstücken zu tragen, die von Karawanen, Schneidern und Färbern fortgeworfen wurden. LdM. 207 - 208; Snp 1006.

II. Nonnen

Mahā-Pajāpati. Die jüngere Schwester der Königin Mahā-Māyā und Pflegemutter des Prinzen Siddhattha. Über die von ihr vom Buddha erbetene Begründung des Nonnenordens siehe A.VIII.51. Sie erhielt als erste die Nonnen-Ordination. LdN. 157 - 162; M.142, M.146; A.VIII.53.

Khemā. Frühere Hauptgemahlin des Königs Bimbisāra. LdN. 139 - 144; Als Vorbild für die Nonnen genannt in A.II.131.

Uppalavannā. Gleichfalls als Vorbild für die Nonnen genannt in A.II.131; LdN. 234 - 235; Samy. V, 5 (Geiger I, 204).

Patācārā. Ihr tragisches Geschick wird von Kisagotamī erwähnt in LdN. 216f. Patācārās eigene Verse: LdN. 112 - 116.

Dhammadinnā. Frühere Gattin des Kaufherrn Visākha. Als dieser nach einer Lehrrede des Buddha Anāgāmī (Niewiederkehrer) geworden war, wurde sie, mit ihres Gatten Erlaubnis Nonne und erreichte die Heiligkeit mit den vier Analytischen Wissen. M.44.

Nandā. Schwester des Nanda und Halbschwester des Buddha. LdN. 82 - 86.

Sonā. Im Alter ordiniert. Während des Tages wartete sie den Nonnen auf und nachts studierte und meditierte sie. Wegen dieser großen Energie erhielt sie ihren Rang. LdN. 102 - 106.

Sakulā. Ihr Gewinn des Himmlischen Auges ist erwähnt in LdN. 97 - 101.

Bhaddā Kundalakesā. Frühere Jaina-Asketin und berühmte Disputantin, die aber in Sāriputta ihren Meister fand. LdN. 107 - 111.

Bhaddā Kapilānī. War vor ihrer Ordination dem späteren Mahā-Kassapa anverlobt. Doch beide wünschten das Asketenleben und verließen das Hausleben. LdN. 63 - 66.

Kisā Gotamī. LdN 213 - 223; Samy. V, 3.

Sigāla-Mātā. Soll die Mutter des Sigāla gewesen sein, an den die gleichnamige Lehrrede (D.31) gerichtet wurde.

III. Laienjünger

Tapussa und Bhallika. Reisende Kaufleute (angeblich aus Burma), die dem Buddha die erste Speise nach seiner Erleuchtung gaben und als erste die Zuflucht zu ihm und seiner Lehre nahmen (das dritte 'Kleinod', die Mönchsgemeinde, bestand noch nicht). Sie waren die ersten Laienjünger (upāsaka). Die Haar-Reliquie, die sie vom Buddha erhielten und zurück nach Burma brachten, ist in der Shwe Dagon, der großen vergoldeten Pagoda bei Rangun, aufbewahrt. Dutoit, 1. c., p. 70.

Sudatta, ein reicher Kaufherr aus Sāvatthī, bekannt unter seinem Beinamen Anāthapindika, 'der Speiser der Hilflosen'. Er war der bedeutendste Unterstützer der Mönchsmeinde und stiftete das Jetahain-Kloster bei Sāvatthī. Hierüber in Culla-Vagga des Vinaya VI, 4, 9 (übersetzt in Dutoit, l.c., p. 139 ff). M. 143; Samy. II, 20 (Geiger I, 89). Texte im A., siehe Namenregister.

Citta aus Macchikasanda. Als Vorbild für Laienjünger genannt in A.II.131; s. auch A.VI.119. Über ihn s. das Citta-Samyutta (Samy.-Nik., vol. V). War ein Nichtwiederkehrer (Anāgāmī).

Hatthaka aus Alavi. Gleichfalls ein Nichtwiederkehrer und als Vorbild für die Laienjünger genannt (l.c.). Der Buddha rettete ihn als Knaben vor einem menschenfressenden Dämonen. Weil er bei dieser Gelegenheit 'von Hand zu Hand' ging (hatthato hattham), erhielt er seinen Namen Hatthaka. A.II.131; A.III.35, A.III.128; A.VIII.23-24.

Mahānāma der Sakyer. Der ältere Bruder Anuruddhas und Vetter des Buddha. A.III.74, A.III.127; A.VI.2, A.VI.99; A.VIII.25; A.X.12; A.XI.13.

Ugga aus Vesāli. Er beschloß, ihm Angenehmes zu spenden. A.V.44; A.VIII.21.

Ugga(ta) aus Elefantendorf. A.VIII.22.

Sūra Ambattha. War früher ein Anhänger nicht-buddhistischer Asketenlehrer. Als der Buddha vor seinem Hause in Sāvatthī um Almosenspeise stand, lud er ihn aus Höflichkeit ein und bewirtete ihn. Nach einer Lehrpredigt des Buddha wurde er ein Sotāpanna und gewann das dieser Stufe eigene 'unerschütterliche Vertrauen' (avecca-ppasāda). Nachdem der Buddha fortgegangen war, kam Māra, der Versucher, in des Buddha Gestalt zu Sūras Haus und sagte, er sei zurückgekehrt, um früher Gesagtes zu berichtigen: nicht alle Gestaltungen (sankhāra) seien von vergänglicher Natur. Doch Sūra erkannte daran die trügerische Natur dieser Erscheinung und trieb Māra fort.

Jīvaka Komārabhacca. Sein Beiname bedeutet 'der Prinzenzögling', da er, als ein Findling, vom Prinzen Abhaya in Rājagaha aufgezogen wurde. Er war der Arzt des Königs Bimbisāra, später des Ajatāsattu (s. D.2), sowie auch des Buddha und der Mönchsgemeinde. Über seine ärztliche Tätigkeit enthält der Mahāvagga des Vinaya zahlreiche Berichte. Er erreichte den Stromeintritt und errichtete für den Buddha das 'Mangohain-Kloster' (Ambavana) bei Rājagaha. M.55; A.VI.119; A.VIII.26.

Nakulapitā und seine Gattin Nakulamātā (s. u.) sollen durch viele Geburten hindurch die Eltern oder nahen Verwandten des Buddha gewesen sein. Daher empfanden sie eine spontane Anhänglichkeit zum Buddha. A.IV.55; A.VI.16, A.VI.119; S.XII.1.

IV. Laienjüngerinnen

Sujātā wurde auf einem Bauernhof unweit von Uruvelā geboren. Als der Buddha unmittelbar vor seiner Erleuchtung am Ufer der Nerañjarā am Fuße des Bodhibaumes weilte, bot sie dem durch langes Fasten Geschwächten Milchreis dar.

Visākhā; häufig 'Migāras Mutter' genannt, da sie von ihrem Schwiegervater Migāra an Mutterstelle gesetzt und entsprechend respektiert wurde, nachdem sie ihn zur Lehre bekehrt hatte. Sie stiftete das Ostkloster (Pubbārāma) bei Sāvattī und war unter den Laienjüngerinnen die bedeutendste Förderin des Ordens. A.III.71; A.VIII.49.

Uttarā die Buckelige (Khujjuttarā). War Sklavin der Königin Sāmavati (s. u.) Nach dem Hören einer Lehrpredigt des Buddha erreichte sie den Stromeintritt und später die vier Analytischen Wissen. Sie soll der Königin Sāmāvati das gesamte Itivuttaka vorgetragen haben, das sie in Kosambi gehört hatte. A.II.131.

Sāmāvati, eine der Gemahlinnen des Königs Udena. Über die Kraft ihrer Güte siehe die Geschichte in VisM.437.

Uttarā Nandamātā. A.II.131; A.VII.50; VisM.436.

Suppavāsā die Koliyerin; Mutter des Mönches Sīvalī (s.o.). A.IV.57.

Suppiyā. Das Vorkommnis, das ihr ihren Rang gab, ist kurz erwähnt in Mil.II.105.

Kātiyānī (Kaccānī). Während sie mit ihrer Freundin Kālī (s. u.) einer Lehrpredigt des Mönches Sona-Kutikanna, des Sohnes der Kālī, zuhörte, erhielt sie die Nachricht, daß Diebe in ihr Haus eingebrochen waren. Sie weigerte sich aber, vor dem Ende der Predigt fortzugehen und erreichte bei dieser Gelegenheit den Stromeintritt.

Nakulamātā; s. o. unter Nakulapitā.

Kālī. Mutter des Sona-Kutikanna. Unmittelbar vor Sonas Geburt hörte sie einem Gespräch zwischen Sātagiri und Hemavata zu (Snp.153ff), in dem beide das Lob des Buddha kündeten. Dies führte zu ihrem Vertrauen zum Buddha und zur Erreichung des Stromeintritts. A.X.26.


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Kālī. Mutter des Sona-Kutikanna. Unmittelbar vor Sonas Geburt hörte sie einem Gespräch zwischen Sātagiri und Hemavata zu (Snp.153ff), in dem beide das Lob des Buddha kündeten. Dies führte zu ihrem Vertrauen zum Buddha und zur Erreichung des Stromeintritts. A.X.26.


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