Die 8 ‘Überwindungsgebiete' sind 8 durch die Kasina-Übungen (kasina) zu erreichende Fähigkeiten zur Überwindung der Sinnensphäre.
Der Kommentar zu M. 77 erklärt hier āyatana (Gebiet) durch kārana (Mittel), also ‘Überwindungsmittel'.
»Sie überwinden nämlich die feindlichen Dinge, wie auch die Vorstellungsobjekte; denn vermittels ihres Entgegenwirkens überwinden sie die feindlichen Dinge, und mit Hilfe des höheren Wissens des Menschen überwinden sie die Vorstellungsobjekte.«
In Vis. V. heißt es: »Aufgrund des Erdkasinas gelingt es einem . . . bei begrenzten und unbegrenzten Objekten die Überwindungsgebiete zu gewinnen . . . Aufgrund des Blaukasinas gelingt es einem, blaue Gestalten in Erscheinung treten zu lassen, Dunkelheit zu erzeugen, je nach den schönen und unschönen Farben die Überwindungsgebiete zu gewinnen, die Schönheitsbefreiung zu erreichen u. dgl. mehr.«
Das Entsprechende wird dann auch beim Gelb-, Rot- und Weiß-Kasina gesagt.
Der häufig anzutreffende stereotype Suttentext (z.B.: D.16, D.33, M.77, A.VIII.65, A.X.29 usw.) lautet:
In der 1. und 2. Übung wählt man als vorbereitendes Kasina-Objekt am eigenen Körper eine begrenzte oder große Stelle, schön oder häßlich, und konzentriert darauf seine volle, ungeteilte Aufmerksamkeit, so daß einem nach einiger Zeit dieses Objekt als geistiger Reflex (nimitta) wiedererscheint, u. zw. gleichsam als etwas außerhalb Befindliches. Solche an sich ganz mechanisch erscheinende Übung, wenn richtig durchgeführt, ermöglicht einen hohen Grad von geistiger Konzentration und den Eintritt in die 4 Vertiefungen (siehe jhāna).
In der 3. und 4. Übung gewinnt der Mönch durch ein äußeres Kasina-Objekt den geistigen Reflex und die Vertiefungen. Von den Objekten soll das begrenzte oder kleine heilsam sein für eine geistige unstete Natur, das große für eine verblendete Natur, das schöne für eine zum Zorn neigende Natur, das häßliche für eine zur Begierde neigende Natur.
Als Objekte der letzteren 4 Übungen sind vollkommen klare, leuchtende Farben zu wählen, Blumen, Stoffe u. dgl.