Samyutta Nikaya

1.11-20 Devatā-Samyutta - Von den Devatas

Nandanavagga - Der Abschnitt vom Nandanahain

Sutta 11. Der Nandanahain
Sutta 12. Er hat Freude
Sutta 13. Es gibt keine Liebe
Sutta 14. Der Edelmann
Sutta 15. Eigener Wahn
Sutta 16. Schlaf und Trägheit
Sutta 17. Schwer durchzuführen
Sutta 18. Gewissenhaftigkeit
Sutta 19. Die Hütte
Sutta 20. Samiddhi


S.1.11. Der Nandanahain
 

(Über diesen Vers siehe S.15.20.)


(*f22)  P. paricāriyamānā. So liest auch der Komm. in der Siam. Ausgabe I. 36.12; wtl. "sich mit etw. versorgen lassend," dann= ramayamānā "an diesen und jenen Formen die Sinne sich weiden lassend". Die Genüsse sind fünffach, weil alle fünf Sinne an ihnen beteiligt sind.
(*f23) P. arahatam. Die Arahants sind auf der höchsten Stufe der Heilsentwicklung angelangt.


S.1.12. Er hat Freude 
 

(Die beiden Verse finden sich auch S.4.8 (= I.107) und Suttanipāta v.33f. An beiden Stellen wird der erste dem Māra, der zweite dem Buddha in den Mund gelegt.)


(*f25) P. upadhīhi (upadhi), wtl. "an den Substraten". Über diesen Begriff s. S.12.66.


S.1.13. Es gibt keine Liebe
 


(*f27) P. gosamitam dhanam. Auch im Skr. bedeutet samita "gleich". Petersburger Wörterb.u.d.W.
(*f28) Man lese samudda-paramā sarā, wtl. "die Gewässer haben das Meer als ihr höchstes."


S.1.14. Der Edelmann

(Bei diesem und den folgenden fünf Suttas fehlt in den Handschriften der einführende Satz.)
 
 


Der Komm. I. 419 erzählt hier zur Erläuterung eine Geschichte von dem (singhalesischen) König Kūtakanna. Dieser besaß ein Pferd von besonderer Schönheit. Als er nun einmal die Stadt (Anurādhapura) durch das Osttor verließ in der Absicht den Cetiyaberg (Mihintale) zu besuchen und an den Kadambafluß kam, weigerte sich das Pferd, ihn zu überschreiten. Der herbeigeholte Trainer erklärte, das Pferd fürchte, sein Schweif möge naß werden und es könnte damit dann die Gewänder des Königs bespritzen. Als man darauf den Schweif des Pferdes sicherte, ging es sofort durch das Wasser. Über König Kūtakanna (16-38n. Chr.) s. Mahāvamsa 34. 28 ff.


S.1.15. Eigener Wahn
 

 
(Die Verse finden sich auch unten in 9.12, sowie teilweise Jātaka VI. 507.15.)


(*f31) P. sannate od. sanate. Der Komm. I. 42.11 bezieht das auf die Töne, die durch den Wind in den hohlen Bäumen oder durch das Aneinanderreiben von Stämmen und Ästen hervorgerufen werden. Wenn das freilich dann als "großer Lärm" bezeichnet wird, so trifft das kaum den Sinn.


S.1.16. Schlaf und Trägheit
 


(*f33) P. bhattasammado vom Komm. I. 43.14 durch bhattamuccchā bhattakilamatho erklärt. Die Verszeile findet sich auch Jātaka VI. 57.
(*f34) Wtl. "wird gereinigt"; das Bild ist wohl hergenommen vom Säubern eines verwachsenen Pfades in der Wildnis.


S.1.17. Schwer durchzuführen
 


(*f35) P. visīdati wtl. "versinkt". In dieser Bed. z.B. Theragāthā 1154. Vgl. Mrs. Rhys Davids, Kindred Sayings I. S. 12, N.3.
(*f36) P. anissito. Nach dem Komm. I. 45.5 sind unter den nissaya's, an die man sich nicht halten, auf die man sich nicht stützen darf, tanhā "Durst" und ditthi "falsche Anschauung" verstanden.
(*f37) Ich möchte nūpavadeyya kimci (nicht kamci) lesen, wie auch der Text in der Parallelstelle Samy. IV. 179 bietet. Mir scheint darin der Gegensatz zu samkappānam vasānugo am Schluß des vorigen Verses enthalten zu sein. Der Komm. hat allerdings an beiden Stellen kamci gelesen, da er die Umschreibung kamci puggalam (I. 45.7) hat (ebenso zu IV. 179).


S.1.18. Gewissenhaftigkeit

 


(*f38) P. hirīnisedho. Der Komm. I. 45.13 sagt: "durch Gewissenhaftigkeit wehrt er das Böse ab". Ähnlich in der Parallelstelle Dhammapada 143.
(*f39) P. appabodhati aus a neg.+ pabodhati. Ein edles Pferd braucht, um munter zu werden, nur den Schatten der Peitsche zu sehen (SKo. I. 45.17); es bedarf keines Peitschenhiebes.


S.1.19. Die Hütte


S.1.20. Samiddhi

 
Auf unser Sutta bezieht sich die Jātaka-Erzählung 167 (= Jātaka II. 56ff. der Fausböllschen Ausgabe) und es kommen hier auch die beiden in 3 der Devatā und dem Samiddhi in den Mund gelegten Verse als Worte einer Göttin und Antwort des Bodhisatta vor.
 


(*f40) Es heißt hier tapode, nicht tapodāya; wir haben es also nicht mit dem Eigennamen zu tun. Auch an der Parallelstelle A.V.196.5 ist offenbar tapode die richtige Lesart.

(*f41) Hier in dem Sinne, "die mir bestimmte Frist, die Zeit des Todes, der Tod". Der Komm. I. 49.16 hat maranakālam. Das Wort kāla kann geradezu "Tod" bedeuten.

(*f42) Die Stelle ist für uns kaum übersetzbar. Es liegt ein Spiel mit den verschiedenen Bedeutungen von samditthika und kālika vor. Für die Devatā ist jenes die gewisse, vor Augen liegende Gegenwart, dieses die unbekannte Zeit, die ungewisse Zukunft.
Buddha aber bezeichnet (vgl. 12. 42.12, Bd. II, S. 100) seine Lehre als samditthika "gegenwärtig, d.h. im gegenwärtigen Dasein schon wirkend" und als akālika "zeitlos, an keine (nicht erst an künftige) Zeit gebunden", und hierauf bezieht sich Samiddhi in seiner Antwort.



 


(*f43) P. ahkheyya = skr. ākhyeya (Wz. khyā). Ich glaube, daß damit die dhammā, die empirischen Dinge, gemeint sind. Der akkhyātar (Z.2), der sie benennt, ist der Mensch. Der Rätselvers enthält darum die Grundidee der buddhistischen Lehre: wer das Wesen der dhammā nicht richtig erfaßt hat, der ist dem samsāra, der endlosen Folge von Tod und Wiedergeburt verfallen; wer es kennt, hat mit ihnen nichts zu tun, wird erlöst.-' Die Verse finden sich auch im Itivuttaka 63 (= S. 53-54); doch ist die letzte Zeile verschieden.
(*f44) P. yakkha, (es ist yakkhāti, nicht yakkhīti zu lesen) bedeutet allgemein ein übermenschliches, göttliches oder dämonisches Wesen. Auch die Devas, wie der Gott Sakka (= Indra) und die vier großen Könige, welche die Weltgegenden regieren, sind Yakkhas. Vgl. Vimānavatthu Commentary (Paramatthadīpāni) ed. Hardy, S. 333.11, sowie Majjh.37 (= I. 252.10ff.) Selbst der Buddha wird in einem Vers (Majjh.56 = 386.31) ein Yakkha genannt.



(*f45) P. pahāsi samkham. Der Sinn ist: er hat alles empirische Sein hinter sich gelassen. Vgl samkham nopeti vedagū Sn.749 in ähnlichem Sinn, sowie rūpasamkhāvimutto (vedana-, saññā-, samkhāra-, viññānasamkhāvimutto) tathāgato M I. 487.34, 488.8ff. womit ausgedrückt ist, daß der Tathāgata losgelöst ist von "Name und Form".
(*f46) P. na vimānam āgā (so liest der Komm. in der Siam. Ausg. I. 57.12). Erklärt wird dies merkwürdiger Weise zuerst so, als stünde navamānam im Text. Weiterhin wird aber dann vimāna auf den Mutterleib, also auf eine neue Existenz bezogen.
(*f47) Der Sinn des Verses, der unten in Sutta 34 wiederkehrt, ist dieser: Der Erlöste hat zu existieren aufgehört, man findet ihn in keinem Weltenraum.


(Vgl. unten Sutta 40).


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