Ohne, ihr Mönche, sechs Eigenschaften überwunden zu haben, ist man nicht imstande, das Ziel der Nichtwiederkehr (anāgāmī-phala) zu verwirklichen. Welche sechs?
Wer aber, ihr Mönche, diese sechs Eigenschaften überwunden hat, der ist imstande, das Ziel der Nichtwiederkehr zu verwirklichen.
Ohne, ihr Mönche, sechs Eigenschaften überwunden zu haben, ist man nicht imstande, die Heiligkeit zu verwirklichen. Welche sechs?
Wer aber, ihr Mönche, diese sechs Eigenschaften überwunden hat, der ist imstande, die Heiligkeit zu verwirklichen.
Daß da, ihr Mönche, ein Mönch, der schlechte Freunde, schlechte Genossen, schlechte Gefährten hat, während er solch schlechte Freundschaft hegt und pflegt, sich solch schlechten Freunden zugesellt und ihrem Beispiele folgt, die Regeln vorbildlichen Betragens erfüllen wird, das ist unmöglich. Und daß er, ohne die Regeln vorbildlichen Betragens erfüllt zu haben, die Regeln der Zucht erfüllen wird, auch das ist nicht möglich. Und daß er, ohne die Regeln der Zucht erfüllt zu haben, die Sittenregeln erfüllen wird, auch das ist nicht möglich (*1). Und daß er, ohne die Sittenregeln erfüllt zu haben, die Sinnenbegierde, die Begierde nach feinkörperlichem Dasein oder nach unkörperlichem Dasein aufgeben kann, auch das ist nicht möglich.
Daß aber, ihr Mönche, ein Mönch, der edle Freunde, edle Genossen, edle Gefährten hat, während er solch edle Freundschaft hegt und pflegt, sich solch edlen Freunden zugesellt und ihrem Beispiele folgt, die Regeln vorbildlichen Betragens erfüllen wird, das ist wohl möglich. Und daß er, die Regeln vorbildlichen Betragens erfüllend, die Regeln der Zucht erfüllen wird, auch das ist möglich. Und daß er, die Regeln der Zucht erfüllend, die Sittenregeln erfüllen wird, auch das ist möglich. Und daß er, die Sittenregeln erfüllend, die Sinnenbegierde, die Begierde nach feinkörperlichem Dasein oder nach unkörperlichem Dasein aufgeben wird, auch das ist möglich.
(*1) Vgl. A.V.21, und dort. Anm.
Daß da, ihr Mönche, ein Mönch, der an Geselligkeit Freude und Gefallen hat, sich der Freude an Geselligkeit hingibt; an Gefolgschaft Freude und Gefallen hat, sich der Freude an Gefolgschaft hingibt - daß ein solcher sich an einsamer Abgeschiedenheit erfreuen wird, das ist nicht möglich. Und ohne an einsamer Abgeschiedenheit Freude zu haben, ist es nicht möglich, daß er das geistige Objekt [der Meditation] festhalten kann. Und ohne das geistige Objekt festhalten zu können, daß er die rechte Erkenntnis zur Vollendung bringen wird, auch das ist nicht möglich. Und ohne die rechte Erkenntnis zur Vollendung gebracht zu haben, daß er die rechte Sammlung zur Vollendung bringen wird, das ist nicht möglich. Und ohne die rechte Sammlung zur Vollendung gebracht zu haben, daß er die Fesseln überwinden wird, das ist nicht möglich. Und ohne die Fesseln überwunden zu haben, daß er da das Nibbāna verwirklichen wird, das ist nicht möglich.
Daß aber ein Mönch, der an Geselligkeit keine Freude, kein Gefallen hat, sich der Freude an Geselligkeit nicht hingibt; der an Gefolgschaft keine Freude, kein Gefallen hat, sich der Freude an Gefolgschaft nicht hingibt - daß ein solcher sich an einsamer Abgeschiedenheit erfreuen wird, das ist wohl möglich. Und möglich ist es, daß er, an einsamer Abgeschiedenheit Freude empfindend, das geistige Objekt festhalten wird; möglich ist es, daß er, das geistige Objekt festhaltend, die rechte Erkenntnis zur Vollendung bringt; möglich ist es, daß er, bei vollendeter rechter Erkenntnis, die rechte Sammlung zur Vollendung bringt; möglich ist es, daß er bei vollendeter rechter Sammlung die Fesseln überwindet; möglich ist es, daß er nach Überwindung der Fesseln das Nibbāna verwirklichen wird.
(Vgl. A.VI.21-22; A.VII.34)
Der Erhabene sprach zu den Mönchen: »Heute Nacht, ihr Mönche, zu vorgerückter Stunde, kam eine Gottheit, mit ihrem herrlichen Glanze den ganzen Jetahain ringsum erleuchtend, zu mir heran, begrüßte mich ehrfurchtsvoll und stellte sich zur Seite. Seitwärts stehend sprach nun diese Gottheit also zu mir: 'Sechs Eigenschaften, o Herr, gereichen dem Mönche zur Förderung. Welche sechs? Ehrfurcht vor dem Meister, Ehrfurcht vor der Lehre, Ehrfurcht vor der Mönchsgemeinde, Ehrfurcht vor der geistigen Schulung, Zugänglichkeit und edle Freundschaft. Diese sechs Eigenschaften, o Herr, gereichen dem Mönche zur Förderung.' Also sprach jene Gottheit. Darauf begrüßte sie mich ehrfurchtsvoll, und, mir die Rechte zukehrend, verschwand sie«.
Auf diese Worte hin verbeugte sich der ehrwürdige Sāriputta ehrfurchtsvoll vor dem Erhabenen und sprach:
»Den Sinn dessen, o Herr, was da der Erhabene in Kürze gesagt hat, verstehe ich ausführlich folgendermaßen: Da, o Herr, ist ein Mönch selber voll Ehrfurcht vor dem Meister, und er lobt die Ehrfurcht vor dem Meister. Die anderen Mönche aber, die keine Ehrfurcht vor dem Meister haben, diese spornt er zur Ehrfurcht an; und jenen Mönchen, die voller Ehrfurcht vor dem Meister sind, denen spendet er sein Lob, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit. Er ist selber voll Ehrfurcht vor der Lehre - vor der Mönchsgemeinde - vor der geistigen Schulung - ist selber zugänglich - pflegt selber edle Freundschaft und spricht das Lob edler Freundschaft. Jene Mönche aber, die keine edle Freundschaft pflegen, die spornt er zur Pflege edler Freundschaft an; und jenen Mönchen, welche edle Freundschaft pflegen, denen spendet er sein Lob, der Wahrheit und Wirklichkeit gemäß, zur rechten Zeit. In dieser Weise, o Herr, verstehe ich den ausführlichen Sinn dessen, was der Erhabene in Kürze gesagt hat.«
- »Recht so, recht so, Sāriputta! Richtig, Sāriputta, verstehst du in allen Einzelheiten den Sinn des von mir in Kürze Gesagten. Denn den Sinn des von mir in Kürze Gesagten hat man ausführlich derart zu verstehen.«
Wenn, ihr Mönche, die Sammlung eines Mönches nicht friedvoll und erhaben ist, nicht zur Ruhe und Einheit des Geistes geführt hat, nicht möglich ist es dann, daß er sich der mannigfachen magischen Fähigkeiten der Reihe nach erfreuen wird. Und nicht möglich ist es für ihn, mit dem himmlischen Ohre, dem geklärten, übermenschlichen, beiderlei Töne zu vernehmen, himmlische wie menschliche, ferne wie nahe; nicht möglich ist es für ihn, in seinem Geiste die Herzen anderer Wesen und Personen zu erkennen; nicht möglich ist es für ihn, sich der zahlreichen früheren Daseinsformen zu erinnern; nicht möglich ist es für ihn, mit dem himmlischen Auge, dem geklärten, übermenschlichen, zu erkennen, wie die Wesen abscheiden und wiedererscheinen; nicht möglich ist es für ihn, noch bei Lebzeiten, nach Versiegung der Triebe, die trieblose Gemütserlösung und Weisheitserlösung selber zu erkennen, zu verwirklichen und sich zu eigen zu machen.
Wenn aber, ihr Mönche, die Sammlung eines Mönches friedvoll ist und erhaben und zur Ruhe und Einheit des Geistes geführt hat, wohl möglich ist es dann, daß er [all dies erreichen wird].
Ein Mönch, ihr Mönche, bei dem sechs Umstände anzutreffen sind, ist nicht imstande, auf diesem oder jenem Gebiete die Fähigkeit des Verwirklichens zu erlangen. Welches sind diese sechs Umstände?
Da erkennt der Mönch nicht der Wirklichkeit gemäß: 'Diese Dinge führen zum Rückschritt'; er erkennt nicht der Wirklichkeit gemäß: 'Diese Dinge führen zum Stillstand'; er erkennt nicht der Wirklichkeit gemäß: 'Diese Dinge führen zum Fortschritt'; er erkennt nicht der Wirklichkeit gemäß: 'Diese Dinge führen zum Durchdringen'; er übt sich nicht gründlich; er tut Unzuträgliches. Ein Mönch, bei dem diese sechs Umstände anzutreffen sind, der ist, ihr Mönche, nicht imstande, auf diesem oder jenem Gebiete die Fähigkeit des Verwirklichens zu erlangen. Ein Mönch aber, ihr Mönche, bei dem sechs Umstände anzutreffen sind, ist wohl imstande, auf diesem oder jenem Gebiete die Fähigkeit des Verwirklichens zu erlangen. Welches sind diese sechs Umstände?
Da erkennt der Mönch der Wirklichkeit gemäß: 'Diese Dinge führen zum Rückschritt'; er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Diese Dinge führen zum Stillstand'; er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Diese Dinge führen zum Fortschritt'; er erkennt der Wirklichkeit gemäß: 'Diese Dinge führen zum Durchdringen'; er übt gründlich und tut das Zuträgliche. Ein Mönch, bei dem diese sechs Umstände anzutreffen sind, der ist, ihr Mönche, wohl imstande, auf diesem oder jenem Gebiete die Fähigkeit des Verwirklichens zu erlangen.
Ein Mönch, ihr Mönche, bei dem sechs Umstände anzutreffen sind, ist nicht imstande, Festigkeit in der Geistessammlung zu erreichen. Welches sind diese sechs Umstände?
Da ist der Mönch nicht darin geschickt, in die Geistessammlung einzutreten; er ist nicht darin geschickt, in der Sammlung zu verharren; er ist nicht darin geschickt, sich aus der Sammlung zu erheben; er übt nicht eifrig; er übt nicht beständig; er tut Unzuträgliches. Ein Mönch, bei dem diese sechs Umstände anzutreffen sind, der ist, ihr Mönche, nicht imstande, Festigkeit in der Geistessammlung zu erreichen.
Ein Mönch aber, ihr Mönche, bei dem sechs Umstände anzutreffen sind, ist wohl imstande, Festigkeit in der Geistessammlung zu erreichen. Welches sind diese sechs Umstände?
Da ist der Mönch darin geschickt, in die Geistessammlung einzutreten; er ist darin, geschickt, in der Sammlung zu verharren; er ist darin geschickt, sich aus der Sammlung zu erheben; er übt eifrig; er übt beständig; er tut Zuträgliches. Ein Mönch, bei dem diese sechs Umstände anzutreffen sind, der ist, ihr Mönche, wohl imstande, Festigkeit in der Geistessammlung zu erreichen.
Ohne, ihr Mönche, sechs Dinge überwunden zu haben, ist man nicht imstande, in die erste Vertiefung einzutreten. Welches sind diese sechs?
(73) Sinnenlust, Haß, Starrheit und Mattigkeit, Aufgeregtheit und Gewissensunruhe, Zweifelsucht (*1); und nicht der Wirklichkeit gemäß mit vollkommener Weisheit das Elend der Sinnenlüste klar erkennen.
(74) Begehrliche Gedanken, gehässige Gedanken, schädigende Gedanken; begehrliche Vorstellungen, gehässige Vorstellungen und schädigende Vorstellungen.
Ohne, ihr Mönche, diese Dinge überwunden zu haben, ist man nicht imstande, in die erste Vertiefung einzutreten.
Wer aber, ihr Mönche, diese Dinge überwunden hat, der ist wohl imstande, in die erste Vertiefung einzutreten.
(*1) Die fünf Hemmungen (nīvarana).
Der mit sechs Dingen behaftete Mönch, ihr Mönche, lebt schon bei Lebzeiten elend, voller Verdruß, Verzweiflung und Qual, und beim Verfall des Körpers, nach dem Tode, hat er einen leidvollen Ausgang zu erwarten. Welches sind diese sechs Dinge?
Der Mönch aber, der mit folgenden sechs Dingen ausgestattet ist, lebt schon bei Lebzeiten glücklich, ohne Verdruß, Verzweiflung und Qual, und beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, hat er einen glücklichen Ausgang zu erwarten. Welches sind diese sechs Dinge?
Ohne ihr Mönche, sechs Dinge überwunden zu haben, ist man nicht imstande, die Heiligkeit zu verwirklichen. Welche sechs?
Wer aber, ihr Mönche, diese sechs Dinge überwunden hat, der ist wohl imstande, die Heiligkeit zu verwirklichen.
Ohne, ihr Mönche, sechs Dinge überwunden zu haben, ist man nicht imstande, den übermenschlichen, edlen, höchsten Erkenntnisblick zu verwirklichen. Welche sechs?
Wer aber, ihr Mönche, diese sechs Dinge überwunden hat, der ist wohl imstande, den übermenschlichen, edlen, höchsten Erkenntnisblick zu verwirklichen.
Der mit sechs Eigenschaften ausgestattete Mönch, ihr Mönche, lebt schon bei Lebzeiten glücklich und voll innerer Heiterkeit und besitzt die vollen Mittel zur Triebversiegung.
Welches sind diese sechs Eigenschaften?
Ein Mönch, ihr Mönche, bei dem sechs Dinge anzutreffen sind, ist nicht imstande, das noch nicht erlangte Gute zu erlangen und das erlangte Gute zu stärken.
Welches sind diese sechs Dinge?
Ein Mönch aber, bei dem folgende sechs Dinge anzutreffen sind, der, ihr Mönche, ist wohl imstande, das noch nicht erlangte Gute zu erlangen und das erlangte Gute zu stärken.
Welches sind diese sechs Dinge?
Mit sechs Eigenschaften ausgestattet, ihr Mönche, erlangt der Mönch nach gar nicht langer Zeit Größe und Macht in geistigen Dingen.
Welches sind diese sechs Eigenschaften?
(*1) asantutthi-bahulo; K: nämlich mit den (bereits erworbenen) heilsamen Dingen. Vgl. A.II.5.
Bei wem, ihr Mönche, sechs Dinge anzutreffen sind, der geht, wie er sich's erwirkt, zur Hölle. Welche sechs?
(81) Mord, Diebstahl, Ehebruch, Lüge, Ehrgeiz und falsche Ansicht.
(82) Mord, Diebstahl, Ehebruch, Lüge (*1), Begehrlichkeit und Rücksichtslosigkeit.
Wer aber von diesen Dingen absteht, der gelangt, wie er sich's erwirkt, in himmlische Welt.
(*1) So laut ChS; die siamesische und singhalesische Ausgabe sowie PTS haben hier: Lüge, üble Nachrede, Grobheit, Geschwätz.
Mit sechs Eigenschaften behaftet, ihr Mönche, ist der Mönch außerstande, das höchste Gut, die Heiligkeit, zu verwirklichen. Welches sind diese sechs Eigenschaften?
Da ist der Mönch vertrauenslos, schamlos, gewissenlos, träge, unweise und besorgt um Leib und Leben.
Doch mit folgenden sechs Eigenschaften ausgestattet, ist der Mönch wohl imstande, das höchste Gut, die Heiligkeit, zu verwirklichen. Welches sind diese sechs Eigenschaften?
Da besitzt der Mönch Vertrauen, Schamgefühl, Gewissenhaftigkeit, Willenskraft, Weisheit und ist unbesorgt um Leib und Leben.
Mit sechs Eigenschaften behaftet, ihr Mönche, hat ein Mönch, welcher Tag oder welche Nacht ihm auch nahen mag, einen Rückschritt im Guten zu erwarten, keinen Fortschritt. Welches sind diese sechs Eigenschaften?
Da hat ein Mönch viele Wünsche, ist verdrossen und unzufrieden mit dem, was er an Gewändern, Almosenspeise, Lagerstatt und Arzneien erhält; er ist vertrauenslos, sittenlos, träge, unachtsam und ohne Weisheit.
Doch mit den folgenden sechs Eigenschaften ausgestattet, hat ein Mönch, welcher Tag oder welche Nacht ihm auch nahen mag, einen Fortschritt im Guten zu erwarten, keinen Rückschritt. Welches sind diese sechs Eigenschaften?
Da hat ein Mönch nicht viele Wünsche, ist nicht verdrossen, und zufrieden ist er mit allem, was er an Gewändern, Almosenspeise, Lagerstatt und Arzneien erhält; er besitzt Vertrauen, Sittenreinheit, Willenskraft, Achtsamkeit und Weisheit.
Ein Mönch, bei dem sechs Umstände anzutreffen sind, der, ihr Mönche, ist nicht imstande, das höchste Ausgeglühtsein [der Leidenschaften (*1)] zu verwirklichen. Welches sind diese sechs Umstände?
Wenn der Mönch zu einer Zeit, wo er seinen Geist zügeln sollte, ihn nicht zügelt; wo er ihn anspannen sollte, ihn nicht anspannt; wo er ihn aufheitern sollte, ihn nicht aufheitert; wo er ihn gleichmütig stimmen sollte, ihn nicht gleichmütig stimmt (*2); wenn er zu Niedrigem neigt und Gefallen findet an seiner eigenen Person (*3).
Doch ein Mönch, bei dem die folgenden sechs Umstände anzutreffen sind, der, ihr Mönche, ist wohl imstande, das höchste Ausgeglühtsein [der Leidenschaften] zu verwirklichen. Welches sind diese sechs Eigenschaften?
Wenn der Mönch zu einer Zeit, wo er seinen Geist zügeln soll, ihn zügelt; wo er seinen Geist anspannen soll, ihn anspannt; wo er seinen Geist aufheitern soll, ihn aufheitert; wo er seinen Geist gleichmütig stimmen soll, ihn gleichmütig stimmt; wenn er zu Hohem neigt und am Nibbāna Gefallen findet.
(*1) Oder: Das Abgekühltsein (sītibhāva). Dieser Text wird empfohlen in VisM 288.
(*2) Vgl. VisM 155. Die dortige Wiedergabe der Begriffe weicht teilweise von der hier gewählten ab.
(*3) sakkāyābhirato; sakkāya = sat-kāya, eigentlich 'die wirklich bestehende Gruppe', die 'Seinsgruppe'; eine Bezeichnung für die fünf Daseinsgruppen (khandha). K: die drei Ebenen der Daseinsrunde.
Wer mit sechs Dingen behaftet ist, ihr Mönche, der ist, selbst wenn er die Gute Lehre zu hören bekommt, außerstande, den Pfad der Gewißheit (*1) zu gewinnen, die Vollkommenheit im Guten. Welches sind diese sechs?
Wer aber, ihr Mönche, mit den folgenden sechs Dingen ausgestattet ist, der ist, wenn er die Gute Lehre zu hören bekommt, wohl imstande, den Pfad der Gewißheit zu gewinnen, die Vollkommenheit im Guten. Welches sind diese sechs?
Er ist weder durch seine Taten behindert, noch durch seine Leidenschaften, noch durch das Ergebnis seiner Taten; er besitzt Vertrauen, Willenskraft und Weisheit.
(*1) niyāmam; d.h. die Heiligkeitsstufen. Vgl. A.III.22, A.V.151-153.
(*2) kammāvaranatāya samannāgato hoti. Mit kamma, 'Wirken', sind hier, laut K, die fünf 'schweren Untaten; (ānantarika-kammāni; s. A.I.25; A.V.129) gemeint. Dieser und der folgende Begriff finden sich auch in Pug. 13.
(*3) kilesāvaranatāya. Laut K sind hiermit die 'grundschlechten Ansichten mit festbestimmter Folge' gemeint; s. Wtb: niyata-micchāditthi. Der entsprechende Sanskrit-Ausdruck klesāvarana findet sich häufig im Mahāyāna-Schrifttum, bezieht sich aber dort auf sämtliche Befleckungen des Geistes.
(*4) vipākāvaranatāya. Dies sind die aus vorgeburtlichem bösem Wirken
resultierenden angeborenen geistigen oder körperlichen Defekte. - Zu diesem Abschnitt
vgl. VisM 208.
Wer mit sechs Dingen behaftet ist, ihr Mönche, der ist, selbst wenn er die Gute Lehre zu hören bekommt, außerstande, den Pfad der Gewißheit zu gewinnen, die Vollkommenheit im Guten. Welches sind diese sechs?
Seine Mutter hat er des Lebens beraubt, seinen Vater hat er des Lebens beraubt, einen Heiligen hat er des Lebens beraubt, boshaften Herzens hat er das Blut des Vollendeten vergossen, Spaltung hat er verursacht in der Mönchsgemeinde; und er ist unweise, dumm und stumpfsinnig.
(Es folgt die Umkehrung.)