Anguttara Nikaya

16. Kapitel: saddhamme-vagga

A.V. 151-153 Der Pfad der Gewißheit I-III

Bei wem, ihr Mönche, fünf Dinge anzutreffen sind, der ist, selbst wenn er die Gute Lehre zu hören bekommt, außerstande, den Pfad der Gewißheit zu betreten und Vollkommenheit im Guten zu erreichen. (Vergl. A.III.22) Welches sind diese fünf Dinge?

(151) 

(152) 

(153) 

(Nach jedem der obigen Abschnitte folgt im Original die Umkehrung, mit folgender Einleitung:)

Bei wem, ihr Mönche, fünf Dinge anzutreffen sind, der ist, wenn er die Gute Lehre zu hören bekommt, imstande, den Pfad der Gewißheit zu betreten und Vollkommenheit zu erreichen im Guten.


(*1) makkhī; sonst hier mit »verkleinerungssüchtig« wiedergegeben.


A.V. 154 Bestand und Schwinden der Guten Lehre I

Fünf Umstände, ihr Mönche, führen zum Schwinden und Untergang der Guten Lehre. Welche fünf?

Diese fünf Umstände, ihr Mönche, führen zum Schwinden und Untergang der Guten Lehre.

Fünf Umstände aber, ihr Mönche, führen zum Fortbestand der Guten Lehre, zu ihrer Erhaltung und Ausbreitung. Welche fünf?

Diese fünf Umstände, ihr Mönche, führen zum Fortbestand der Guten Lehre, zu ihrer Erhaltung und Ausbreitung.


A.V. 155 Bestand und Schwinden der Guten Lehre II

Fünf Umstände, ihr Mönche, führen zum Schwinden und Untergang der Guten Lehre. Welche fünf?

Diese fünf Umstände, ihr Mönche, führen zum Schwinden und Untergang der Guten Lehre.

Fünf Umstände, ihr Mönche, führen zum Fortbestand der Guten Lehre, zu ihrer Erhaltung und Ausbreitung. Welche fünf?

(Umkehrung des Vorhergehenden.)


A.V. 156 Bestand und Schwinden der Guten Lehre III

Fünf Umstände, ihr Mönche, führen zum Schwinden und Untergang der Guten Lehre. Welche fünf?

(Die ersten vier Umstände sind gleichlautend mit den in A.IV.160 genannten.)

Ferner, ihr Mönche: da besteht eine Spaltung in der Mönchsgemeinde; und ist die Mönchsgemeinde gespalten, dann beschuldigt einer den anderen, beschimpft einer den anderen, intrigiert einer gegen den anderen, verjagt einer den anderen; und wer da kein Vertrauen hat, der erlangt es nicht, und bei manchen der Vertrauensvollen tritt eine Wandlung ein. Das ist der fünfte Umstand, der zum Schwinden und Untergang der Guten Lehre führt. (Wie in A.V.54)

Fünf Umstände, ihr Mönche, führen zum Fortbestand der Guten Lehre, zu ihrer Erhaltung und Ausbreitung. Welche fünf?

(Die ersten vier Umstände: wie in A.IV.160)

Ferner, ihr Mönche: da lebt die Mönchsgemeinde in Frieden und Eintracht, ohne Streit; sie folgt ein und denselben Vorschriften und lebt ungestört. Lebt nämlich die Mönchsgemeinde in Eintracht, dann beschuldigt nicht einer den anderen, beschimpft nicht einer den anderen, intrigiert nicht einer gegen den anderen, vertreibt nicht einer den anderen; dadurch aber gewinnen die Vertrauenslosen Vertrauen und die Vertrauensvollen werden bestärkt. Das ist der fünfte Umstand, der zum Fortbestand der Guten Lehre führt, zu ihrer Erhaltung und Ausbreitung.


A.V. 157 Unangebrachte Gespräche

Verkehrt ist es, ihr Mönche, zu fünf Menschen zu sprechen mit Anspielung auf ihre Person. Zu welchen fünf Menschen?

Verkehrt ist es, einem Vertrauenslosen von Vertrauen zu sprechen, einem Sittenlosen von Sittlichkeit, einem Unwissenden von großem Wissen, einem Geizigen von Freigebigkeit und einem Toren von Weisheit. Und warum?

Spricht man, ihr Mönche, zu einem Vertrauenslosen über Vertrauen, so wird er ärgerlich und erregt, wird verstimmt und eigensinnig, und legt Zorn, Haß und Mißtrauen an den Tag. Und warum? Weil er eben kein Vertrauen in sich bemerkt und darum kein Gefallen und keine Freude daran hat. Darum ist es verkehrt, einem Vertrauenslosen von Vertrauen zu sprechen.

Spricht man über Sittlichkeit zu einem Sittenlosen - über großes Wissen zu einem Unwissenden - über Freigebigkeit zu einem Geizigen - über Weisheit zu einem Toren, so werden diese ärgerlich und erregt, verstimmt und eigensinnig, und legen Zorn, Haß und Mißtrauen an den Tag. Und warum? Weil sie merken, daß sie diese Eigenschaften nicht besitzen, und darum haben sie keinen Gefallen und keine Freude an ihnen. Darum ist es verkehrt, davon zu ihnen zu sprechen.

Angebracht ist es jedoch, ihr Mönche, zu fünf Menschen mit Anspielung auf ihre Person zu sprechen. Zu welchen fünf?

Angebracht ist es, einem Vertrauensvollen von Vertrauen zu sprechen, einem Sittenreinen von Sittlichkeit, einem Wissensreichen von großem Wissen, einem Freigebigen von Freigebigkeit, einem Einsichtigen von Weisheit. Und warum? Spricht man, ihr Mönche, zu einem Vertrauensvollen von Vertrauen, so wird er weder ärgerlich noch erregt, weder verstimmt noch eigensinnig und legt auch keinerlei Zorn, Haß oder Mißtrauen an den Tag. Und warum? Weil er bei sich das Vorhandensein von Vertrauen merkt und daher Gefallen und Freude daran hat. Darum ist es angebracht, zu einem Vertrauensvollen von Vertrauen zu sprechen.

Spricht man über Sittlichkeit zu einem Sittenreinen - über großes Wissen zu einem Wissensreichen - über Freigebigkeit zu einem Freigebigen - über Weisheit zu einem Einsichtigen, so werden diese weder ärgerlich noch erregt, weder mißgestimmt noch eigensinnig und legen auch keinerlei Zorn, Haß oder Mißtrauen an den Tag. Und warum? Weil sie merken, daß sie diese Eigenschaften besitzen, und darum haben sie daran Gefallen und Freude. Darum ist es angebracht, davon zu ihnen zu sprechen.


A.V. 158 Innere Unsicherheit und Selbstvertrauen

Mit fünf Eigenschaften behaftet, ihr Mönche, fühlt sich der Mönch innerlich unsicher. Mit welchen fünf? Wenn er vertrauenslos ist, sittenlos, unwissend, träge und unverständig.

Mit fünf Eigenschaften ausgerüstet, ihr Mönche, hat der Mönch Selbstvertrauen. Mit welchen fünf? Wenn er vertrauensvoll ist, sittenrein, wissensreich, willensstark und einsichtig.


A.V. 159 Rechte Darlegungsweise der Lehre

Einst weilte der Erhabene bei Kosambi im Ghositakloster. Zu jener Zeit aber saß der ehrwürdige Udāyi inmitten einer großen Versammlung von Hausleuten und legte ihnen die Lehre dar. Es sah nun der ehrwürdige Ananda, wie der ehrwürdige Udāyi in einer großen Versammlung von Hausleuten saß und ihnen die Lehre darlegte, und er teilte dies dem Erhabenen mit. [Und der Erhabene sprach:]

»Nicht leicht ist es, Ananda, anderen die Lehre darzulegen. Wer anderen die Lehre darlegt, sollte sich dabei fünf Dinge im Geiste gewärtig halten. Welche fünf?

Nicht leicht ist es, Ananda, anderen die Lehre darzulegen. Wer anderen die Lehre darlegt, sollte sich diese fünf Dinge im Geiste gewärtig halten.«


(*1) anupubbim katbam . . .; meist ānupubbi-kathā, wie in M. 56, D. 3 u. D.14. Die 'stufenweise Darlegung' beginnt mit Almosengeben (Freigebigkeit) und wird fortgesetzt mit Sittlichkeit; ihrer Frucht, der himmlischen Wiedergeburt; den Nachteilen des Begehrens und den Vorteilen der Entsagung; erst darauf folgt die den Buddhas eigentümliche Lehre« von den vier Wahrheiten und insbesondere dem Achtfachen Pfade. Mit den letzteren Themen zu beginnen, würde meist zu rein theoretischem Wissen führen, dem die sittliche Grundlage fehlt.

(*2) K: Im Wunsche: 'Die in große Bedrängnis geratenen Wesen will ich aus ihrer Bedrängnis befreien.'

(*3) K: ohne sich selber zu loben und andere herabzusetzen.


A.V. 160 Schwer zu vertreiben

Wenn fünf Dinge einmal aufgestiegen sind, ihr Mönche, dann sind sie schwer wieder zu vertreiben. Welche fünf?

Gier, Haß, Verblendung, Gesprächigkeit und unstete Gedanken. Wenn diese fünf einmal aufgestiegen sind, so sind sie schwer wieder zu vertreiben.


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