Anguttara Nikaya

A.VI. 88 Der Pfad der Gewißheit III

Wer mit sechs Dingen behaftet ist, ihr Mönche, der ist, selbst wenn er die Gute Lehre zu hören bekommt, außerstande, den Pfad der Gewißheit zu gewinnen, die Vollkommenheit im Guten. Welches sind diese sechs?

Wird da die vom Vollendeten verkündete Lehre und Zucht vorgetragen, so

  1. hört er nicht gerne zu,
  2. leiht nicht Gehör,
  3. wendet seinen Geist nicht dem Verständnis zu;
  4. Unheilsames greift er auf,
  5. Heilsames meidet er, und
  6. er besitzt lehrwidrige Überzeugung (*1).

Wer aber, ihr Mönche, mit den folgenden sechs Dingen ausgestattet ist, der ist, wenn er die Gute Lehre zu hören bekommt, wohl imstande, den Pfad der Gewißheit zu gewinnen, die Vollkommenheit im Guten. Welches sind diese sechs?

Wird da die vom Vollendeten verkündete Lehre und Zucht vorgetragen, so hört er gerne zu, leiht willig Gehör, wendet seinen Geist dem Verständnis zu; Heilsames greift er auf, meidet Unheilsames, und er besitzt lehrgemäße Überzeugung.


(*1) an-anulomikāya khantiyā samannāgato hoti. Dieser Ausdruck wurde, auch in englischen Übersetzungen, häufig falsch wiedergegeben. Khanti bedeutet hier nicht etwa 'Geduld', sondern gehört hier in die häufig vorkommende Begriffsreihe ditthi khanti ruci und bedeutet in diese Zusammenhang Einverständnis, Billigung einer Ansicht, d.i. Überzeugung. An-anulomika: nicht übereinstimmend, d.i., laut K, mit der Lehre. Vgl. A.VI.98 ff. -Der im folgenden genannte positive Begriff anulomika-khanti ist gleichbedeutend mit anuloma-ñāna, einer hohen Stufe der Hellblicks-Erkenntnis (VisM 730, 800). Siehe auch Anm. *1, A.VI.98.


A.VI. 89-91 Bewährung in Erkenntnis I-III

Ohne, ihr Mönche, sechs Dinge überwunden zu haben, ist man außerstande, Bewährung in Erkenntnis (*1) zu verwirklichen. Welche sechs?

  1. Persönlichkeitsglaube,
  2. Zweifelsucht,
  3. Hang an Regeln und Riten (*2),
  4. in niedere Welten führende Gier,
  5. in niedere Welten führenden Haß,
  6. in niedere Welten führende Verblendung (*3).

Wer aber, ihr Mönche, diese sechs Dinge überwunden hat, der ist imstande, Bewährung in Erkenntnis zu verwirklichen.

(90) Diese sechs Dinge, ihr Mönche, hat der Erkenntnis besitzende Mensch (*4) überwunden.

Und nicht ist, ihr Mönche, der von Erkenntnis erfüllte Mensch imstande, diese sechs Dinge in sich aufsteigen zu lassen.


(*1) ditthi-sampadā; K: der Pfad des Stromeintritts.

(*2) Diese ersten drei der zehn 'Fesseln' (samyojana) müssen überwunden sein, um den Stromeintritt (sotāpatti), die erste Heiligkeitsstufe, zu verwirklichen.

(*3) Zu den Merkmalen des Stromeintritts gehört die Unmöglichkeit einer Wiedergeburt in niedere Welten.

(*4) ditthi-sampanno; eine Bezeichnung für den Sotāpanna, s. A.I.25.


A.VI. 92-95 Sechs Unmöglichkeiten I-IV

Sechs Unmöglichkeiten gibt es, ihr Mönche. Welche sechs?

(92) Unmöglich ist es, daß ein Erkenntnis besitzender Mensch ohne Achtung und Ehrfurcht ist vor dem Meister, vor der Lehre, vor der Mönchsgemeinde und vor der geistigen Schulung; daß er sich auf unzulässiges Gebiet begibt (*1) und daß er sich eine achte Wiedergeburt erwirkt.

(93) Daß ein Erkenntnis besitzender Mensch irgendein Daseinsgebilde für unvergänglich hält; daß er irgendein Daseinsgebilde für glückbringend hält; daß er irgend etwas für ein Selbst hält; daß er eine der schweren Untaten verübt; daß er von abergläubischen Praktiken Läuterung erhofft (*2); daß er außerhalb [dieses Ordens] nach den der Gaben Würdigen sucht.

(94) Daß ein Erkenntnis besitzender Mensch seine Mutter des Lebens beraubt, seinen Vater des Lebens beraubt, einen Heiligen des Lebens beraubt, boshaften Herzens das Blut des Vollendeten vergießt, eine Spaltung in der Mönchsgemeinde hervorruft oder sich einen anderen Meister wählt.

(95) Nicht möglich ist es, daß ein Erkenntnis besitzender Mensch glauben sollte, Freuden und Leiden seien durch einen selbst erzeugt, oder seien durch andere erzeugt, oder seien teils selbst erzeugt, teils durch andere erzeugt, oder seien nicht selbst erzeugt, sondern ursachlos entstanden (*3), oder seien nicht durch andere erzeugt, sondern ursachlos entstanden, oder seien weder selbst erzeugt noch durch andere erzeugt, sondern ursachlos entstanden. Und warum ist dies so? Weil eben ein Erkenntnis besitzender Mensch die Ursachen und die bedingt entstandenen Erscheinungen klar durchschaut hat.

Das, ihr Mönche, sind die sechs unmöglichen Dinge.


(*1) K: die fünf sittlichen Vergehen und die 62 falschen Ansichten.

(*2) kotūhalamangalena suddhim paccāgantum; s. A.V.175.

(*3) adhicca-samuppanna, durch Zufall entstanden; vgl. D. 1.


10. Kapitel: ānisamsa-vagga

A.VI. 96 Sechs Seltenheiten

Sechs Dinge, ihr Mönche, trifft man selten in der Welt. Welche sechs?

  1. Das Erscheinen eines Vollendeten, Heiligen, Vollkommen-Erleuchteten trifft man selten in der Welt. 
  2. Einen Lehrer der vom Vollendeten gekündeten Lehre und Zucht trifft man selten in der Welt. 
  3. Wiedergeburt im Lande der Edlen (aryāyatane; K: majjhima-dese, im Mittelande Indiens) trifft man selten in der Welt. 
  4. Unversehrte Sinne trifft man selten in der Welt. 
  5. Abwesenheit von Dummheit und Stumpfsinn trifft man selten in der Welt. 
  6. Den Willen zum Guten trifft man selten in der Welt (oder auch: Interesse an heilsamen Lehren oder Dingen, chando kusalesu dhammesu).

A.VI. 97 Sechs Segnungen des Stromeintritts

Sechs Segnungen, ihr Mönche, gewährt die Verwirklichung der Frucht des Stromeintrittes. Welche sechs?

  1. In der Guten Lehre ist man gefestigt; 
  2. keinem Rückfall ist man ausgesetzt; 
  3. dem Leiden hat man eine Grenze gesetzt (nämlich mit höchstens sieben Wiedergeburten); 
  4. mit außergewöhnlicher Erkenntnis ist man ausgestattet; 
  5. die Ursachen hat man klar durchschaut, 
  6. sowie die aus Ursachen entstandenen Dinge.

A.VI. 98 Lehrgemäße Überzeugung I (*1)

Wenn aber, ihr Mönche, ein Mönch jegliches Daseinsgebilde als vergänglich betrachtet, so ist es wohl möglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzen wird. Besitzt er aber lehrgemäße Überzeugung, so ist es wohl möglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten wird. Hat er aber den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten, so ist es wohl möglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.


(*1) Diese Texte No. 98-101 bilden den ersten Teil der Vipassanā-kathā in Patisambhidā-Magga, Band II, zitiert in VisM 730.

(*2) anulomikā khanti; vgl. A.VI.88. Offenbar identisch mit anuloma-ñāna, eine Hellblicks-Stufe, auf die unmittelbar der Eintritt in die Hohen Pfade des Stromeintritts usw. erfolgt (VisM 730, 800). Die »Gemäßheit« dieser Überzeugung ist ihre Übereinstimmung mit der Gesamtheit der Hellblickserkenntnisse (vipassanā-ñāna), welche dieser Stufe vorausgehen; s. Anm. A.VI.88.

(*3) samatta-niyāmam; s, Anm. A.VI.85 *2.


A.VI. 99 Lehrgemäße Überzeugung II

Wenn da, ihr Mönche, ein Mönch irgendein Daseinsgebilde als glückbringend betrachtet, so ist es unmöglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzt. Besitzt er aber keine lehrgemäße Überzeugung, so ist es unmöglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten kann. Ohne aber den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten zu haben, ist es unmöglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.

Wenn aber, ihr Mönche, ein Mönch jegliches Daseinsgebilde als leidbringend betrachtet, so ist es wohl möglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzen wird. Besitzt er aber lehrgemäße Überzeugung, so ist es wohl möglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten wird. Hat er aber den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten, so ist es wohl möglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.


A.VI. 100 Lehrgemäße Überzeugung III

Wenn da, ihr Mönche, ein Mönch irgend etwas (kañci dhammam) als ein Ich (*1) betrachtet, so ist es unmöglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzt. Besitzt er aber keine lehrgemäße Überzeugung, so ist es unmöglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten kann. Hat er aber nicht den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten, so ist es unmöglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.

Wenn aber, ihr Mönche, ein Mönch jegliche Erscheinung als Nicht-Ich betrachtet, so ist es wohl möglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzt. Besitzt er aber lehrgemäße Überzeugung, so ist es wohl möglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten wird. Hat er aber den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten, so ist es wohl möglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.


(*1) attato. Dies schließt auch den Glauben an jede andere Art von beständiger Wesenheit ein.


A.VI. 101 Lehrgemäße Überzeugung IV

Wenn da, ihr Mönche, ein Mönch das Nibbāna als Leiden betrachtet, so ist es unmöglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzt. Besitzt er aber keine lehrgemäße Überzeugung, so ist es unmöglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten kann. Hat er aber nicht den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten, so ist es nicht möglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.

Wenn aber, ihr Mönche, ein Mönch das Nibbāna als Glück betrachtet, so ist es wohl möglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzt. Besitzt er aber lehrgemäße Überzeugung, so ist es wohl möglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten wird. Hat er aber den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten, so ist es wohl möglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.


A.VI. 102 Unbeschränkte Vorstellung der Vergänglichkeit

Wenn ein Mönch sechs Segnungen bedenkt, ihr Mönche, so ist es wahrlich genug für ihn, um uneingeschränkt die Vorstellung von der Vergänglichkeit aller Daseinsgebilde zu erwecken. Welches sind die sechs Segnungen?

  1. 'Alle Daseinsgebilde werden mir als unbeständig erscheinen. 
  2. An der ganzen Welt wird mein Herz keinen Gefallen mehr finden. 
  3. Über die ganze Welt wird sich mein Herz erheben. 
  4. Zum Nibbāna wird mein Herz geneigt sein. 
  5. Die Fesseln werden mir schwinden. 
  6. Mit dem höchsten Asketentum werde ich ausgestattet sein.'

A.VI. 103 Unbeschränkte Vorstellung der Leidhaftigkeit

Wenn ein Mönch sechs Segnungen bedenkt, ihr Mönche, so ist es wahrlich genug für ihn, um uneingeschränkt die Vorstellung von der Leidhaftigkeit aller Daseinsgebilde zu erwecken. Welches sind diese sechs Segnungen?

'Bei allen Daseinsgebilden wird mir die Vorstellung des Entsetzens gegenwärtig sein, gleichwie vor einem Mörder mit gezücktem Schwerte. 

  1. Über die ganze Welt wird sich mein Herz erheben. 
  2. Im Nibbāna werde ich den Frieden erblicken. 
  3. Die üblen Neigungen werden in mir zur Aufhebung gelangen. 
  4. Meine Aufgabe werde ich erfüllt haben und 
  5. den Meister durch liebevollen Wandel geehrt haben.'

A.VI. 104 Unbeschränkte Vorstellung der Unpersönlichkeit

Wenn ein Mönch sechs Segnungen bedenkt, ihr Mönche, so ist es wahrlich genug für ihn, um uneingeschränkt die Vorstellung von der Unpersönlichkeit aller Dinge in sich zu erwecken. Welches sind diese sechs Segnungen?

  1. 'Hinsichtlich der ganzen Welt werde ich ohne Hangen (*1) sein. 
  2. Die Ich-Gedanken werden in mir schwinden. 
  3. Die Mein-Gedanken werden in mir schwinden. 
  4. Mit außergewöhnlicher Erkenntnis werde ich ausgestattet sein. 
  5. Die Ursachen werde ich klar schauen 
  6. sowie die aus Ursachen entstandenen Dinge.'

(*1) atammayo; K: nittanho, 'ohne Begehren'. Hierzu s. M. 137, VisM 802.


A.VI. 105 Das Leidensende I

Drei Daseinsarten, ihr Mönche, hat man zu überwinden, und in drei Übungen hat man sich zu schulen.

Welche drei Daseinsarten aber hat man zu überwinden? 

Diese drei Daseinsarten hat man zu überwinden.

In welchen drei Übungen aber hat man sich zu schulen? 

In diesen drei Übungen hat man sich zu schulen.

Hat nun, ihr Mönche, ein Mönch die drei Daseinsarten überwunden und sich in den drei Übungen geschult, so, sagt man, hat dieser Mönch das Begehren abgeschnitten, die Fessel abgestreift und hat durch vollkommene Durchschauung des Dünkels ein Ende gemacht dem Leiden.


A.VI. 106 Das Leidensende II

Dreifaches Begehren, ihr Mönche, hat man zu überwinden und dreifachen Dünkel. Welches dreifache Begehren aber hat man zu überwinden? 

Dieses dreifache Begehren hat man zu überwinden. Und welchen dreifachen Dünkel hat man zu überwinden? 

Diesen dreifachen Dünkel hat man zu überwinden.

Hat nun, ihr Mönche, ein Mönch dieses dreifache Begehren überwunden und diesen dreifachen Dünkel, so, sagt man, hat dieser Mönch das Begehren abgeschnitten, die Fessel abgestreift und hat durch vollkommene Durchschauung des Dünkels ein Ende gemacht dem Leiden.


11. Kapitel: tika-vagga

A.VI. 107-116 Überwindung und Entfaltung

(107) Drei Dinge gibt es, ihr Mönche. Welche drei? 

Diese drei Dinge gibt es.

Zur Überwindung dieser drei Dinge aber hat man drei andere zu entfalten. Welche drei? 

(108) 

(109-111) 

(*1) vitakkā . . . saññā . . . dhātu (= Elemente, d.i. hier: geistige Grundhaltungen).

(112) 

(*2) assāda-ditthi; assāda, Genuß, Annehmlichkeit, Wohlsein; d.i. hier: die Weltbejahung, der optimistische Glaube an die beste aller Welten. K: sassata-ditthi, Ewigkeits-Ansicht.

(113) 

(114) 

(115) 

(116) 


12. Kapitel: sāmañña-vagga

A.VI. 117 Hindernisse der Körperbetrachtung

Ohne, ihr Mönche, sechs Dinge aufgegeben zu haben, ist man nicht imstande, in der Betrachtung des Körpers zu verharren. Welches sind diese sechs Dinge?

  1. Lust an körperlicher Beschäftigung, 
  2. Lust am Plaudern,
  3. Lust am Schlafen, 
  4. Lust an Geselligkeit, 
  5. unbewachte Sinnentore und 
  6. Unmäßigkeit beim Mahle.

Wer aber, ihr Mönche, diese sechs Dinge aufgegeben hat, ist imstande, in der Betrachtung des Körpers zu verharren.


A.VI. 118 Hindernisse der Achtsamkeitsübung

Ohne, ihr Mönche, sechs Dinge aufgegeben zu haben, ist man nicht imstande, nach innen, außen, sowie nach innen und außen in der Betrachtung des Körpers, der Gefühle, des Bewußtseins und der Geistobjekte zu verharren. Welches sind diese sechs Dinge?

  1. Lust an körperlicher Beschäftigung, 
  2. Lust am Plaudern, 
  3. Lust am Schlafen, 
  4. Lust an Geselligkeit, 
  5. unbewachte Sinnentore und 
  6. Unmäßigkeit beim Mahle.

Wer aber, ihr Mönche, diese sechs Dinge aufgegeben hat, ist imstande, nach innen, außen, sowie nach innen und außen in der Betrachtung des Körpers, der Gefühle, des Bewußtseins und der Geistobjekte zu verharren.


A.VI. 119-139 Edle Laienjünger

Mit sechs Eigenschaften ausgestattet, ihr Mönche, hat der Hausvater Tapussa Gewißheit erlangt hinsichtlich des Vollendeten, hat das Todlose geschaut und lebt in der Verwirklichung des Todlosen. Welches sind diese sechs Eigenschaften?

  1. Unerschütterliches Vertrauen zum Erleuchteten, 
  2. unerschütterliches Vertrauen zur Lehre, 
  3. unerschütterliches Vertrauen zur Mönchsgemeinde, 
  4. edle Sittlichkeit, 
  5. edle Erkenntnis und 
  6. edle Befreiung.

Mit [den gleichen] sechs Eigenschaften ausgestattet haben [auch die folgenden] Gewißheit erlangt hinsichtlich des Vollendeten, haben das Todlose geschaut und leben in der Verwirklichung des Todlosen:

Der Hausvater Bhallika, der Hausvater Sudatta [genannt Anāthapindika], der Hausvater Citta aus Macchikasanda, der Alaver Hatthaka, der Sakyer Mahānāma, der Hausvater Ugga aus Vesālī, der Hausvater Uggata, Sūra Ambattha, Jīvaka Kumārabhacca, der Hausvater Nakulapitā (*1), der Hausvater Tavakannika, der Hausvater Pūrana, der Hausvater Isidatta, der Hausvater Sandhāna, der Hausvater Vijaya, der Hausvater Vajjiyamahita, der Hausvater Mendaka, der  Laienjünger Vāsettha, der Laienjünger Arittha und der Laienjünger Sāragga (*2).


(*1) Alle vorhergehenden sind erwähnt als »Spitzen der Jüngerschaft« in A. I, 24.

(*2) Über Pūrana und Isidatta s. A.VI.44; A. X.75; S.55.6; M.89. Sandhāna: D.25; Vajjiyamāhita: A.X.94. Mendaka: A.V.33 & Dhp.-Kom. Vāsettha: A.VIII.44.


A.VI. 140 Der Reihentext von der Erkenntnis der Gier

Zur völligen Erkenntnis der Gier, des Hasses, der Verblendung, von Zorn, Wut, Verkleinerungssucht, Herrschsucht, Neid, Geiz, Gleisnerei, Falschheit, Hartnäckigkeit, Heftigkeit, Dünkel, Hochmut, Rausch und Lässigkeit; sowie zu deren Durchschauung, Überwindung, Vernichtung, Erlöschung, Abwendung, Zerstörung, Entäußerung und zur Loslösung von ihnen sind sechs Dinge zu entfalten. Welche sechs?

Der unübertreffliche Anblick, der unübertreffliche Klang, der unübertreffliche Gewinn, die unübertreffliche Übung, der unübertreffliche Dienst und die unübertreffliche Betrachtung.

Oder: die Betrachtung über den Erleuchteten, über die Lehre, über die Mönchsgemeinde, über die Sittlichkeit, über die Freigebigkeit und über die Himmelswesen.

Oder: die Vorstellung der Vergänglichkeit, die Vorstellung des Leidens beim Vergänglichen, die Vorstellung der Unpersönlichkeit beim Leiden, die Vorstellung der Überwindung, die Vorstellung der Loslösung, die Vorstellung der Erlöschung.


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r Überwindung, die Vorstellung der Loslösung, die Vorstellung der Erlöschung.


    Oben