Anguttara Nikaya

13. Kapitel: bhaya-vagga

A.IV. 121 Furcht

Vier Arten der Furcht gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

Was aber, ihr Mönche, ist die Furcht vor eigenen Vorwürfen? Da denkt einer bei sich: 'Wie nun, wenn ich in Werken, Worten und Gedanken einen schlechten Wandel führe, möchte ich mir da nicht selber im Punkte der Sittlichkeit Vorwürfe machen?' Und aus Furcht vor eigenen Vorwürfen läßt er vom schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken, pflegt einen guten Wandel in Werken, Worten und Gedanken und bewahrt sein Herz in Reinheit. Das nennt man die Furcht vor eigenen Vorwürfen.

Was aber ist die Furcht vor fremden Vorwürfen? Da denkt einer bei sich: 'Wie nun, wenn ich in Werken, Worten und Gedanken einen schlechten Wandel führe, möchten mir da nicht andere im Punkte der Sittlichkeit Vorwürfe machen?' Und aus Furcht vor fremden Vorwürfen läßt er vom schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken, pflegt einen guten Wandel in Werken, Worten und Gedanken und bewahrt sein Herz in Reinheit. Das nennt man die Furcht vor fremden Vorwürfen. 

Was aber ist die Furcht vor Strafe? Da sieht einer, wie die Fürsten einen Räuber, einen Übeltäter verhaften lassen und mancherlei Strafen verhängen: Peitschen-, Stock- und Rutenhiebe, das Abhacken der Hände, der Füße oder der Hände und Füße, das Abschneiden der Ohren, der Nase oder der Ohren und Nase, den Breitopf, die Muscheltonsur, den Teufelsrachen, den Lichtkranz, die Fackelhand, die Grashalme, das Rindenkleid, die Antilope, den Fleischhaken, das Geldstück, die Laugenätze, den Drehbalken, das Strohpolster, die Beträufelung mit siedendem Öl, das Zerreißen durch Hunde, das lebendige Aufspießen, die Enthauptung. Da wird ihm also zumute: 'Wegen solcher bösen Taten lassen die Fürsten einen Räuber, einen Übeltäter verhaften und verhängen über ihn mancherlei Strafen. Sollte ich also solche bösen Taten begehen, so würden auch mich die Fürsten verhaften lassen und derartige Strafen verhängen.' Und aus Furcht vor Strafe geht er nicht darauf aus, andere ihres Besitzes zu berauben. Das nennt man die Furcht vor Strafe.

Was aber ist die Furcht vor leidvoller Wiedergeburt? Da denkt einer bei sich: 'Für einen schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken steht ein schlechtes Los in künftigem Dasein zu erwarten. Sollte ich also einen schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken führen, würde ich da nicht bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, in niedere Welt geraten, auf eine Leidensfährte, in die Daseinsabgründe, zur Hölle?' Und aus Furcht vor leidvoller Wiedergeburt läßt er vom schlechten Wandel in Werken, Worten und Gedanken, pflegt einen guten Wandel in Werken, Worten und Gedanken und bewahrt sein Herz in Reinheit. Das, ihr Mönche, nennt man die Furcht vor leidvoller Wiedergeburt.

Diese vier Arten der Furcht gibt es, ihr Mönche.


A.IV. 122 Die vier Gefahren 

(auch in M. 67)

Vier Gefahren, ihr Mönche, mag man beim Baden erwarten. Welche vier?

Diese vier Gefahren, ihr Mönche, mag man beim Baden erwarten.

Ebenso auch, ihr Mönche, mag da ein edler Mensch, der, vom Vertrauen erfüllt, vom Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist, in dieser Lehre und Zucht vier Gefahren erwarten. Welche vier?

Die Gefahr der Flut, die Gefahr des Krokodils, die Gefahr des Strudels und die Gefahr des Haies.

Was aber, ihr Mönche, ist die Gefahr der Flut? Da ist, ihr Mönche, ein edler Mensch, von Vertrauen erfüllt, vom Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Und er denkt: 'Verfallen bin ich der Geburt, dem Altern und Sterben, dem Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und der Verzweiflung, dem Leiden verfallen, vom Leiden verzehrt. Ach, daß sich doch ein Ende dieser ganzen Leidensfülle zeigen möchte!' Ihn aber, der so der Welt entsagt hat, ermahnen und weisen die Ordensbrüder zurecht, so nämlich: 'So sollst du hingehen und weggehen, so sollst du hinblicken und wegblicken, so sollst du deinen Körper beugen und strecken, so sollst du Almosenschale und Gewänder tragen!' Da wird ihm also zumute: 'Wir, die wir früher Hausleute waren, haben die anderen ermahnt und zurechtgewiesen. Und diese hier, die wohl unsere Kinder oder Enkel sein könnten, glauben uns ermahnen und zurechtweisen zu müssen.' Und voll Verdruß und Mißstimmung gibt er die Askese auf und kehrt zum niedrigen Weltleben zurück. Dieser Mönch, so sagt man, ihr Mönche, hat aus Furcht vor der Gefahr der Flut die Askese aufgegeben und ist zum niedrigen Weltleben zurückgekehrt. Die Gefahr der Flut aber, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung für Ärger und Verzweiflung. Das, ihr Mönche, nennt man die Gefahr der Flut.

Was aber, ihr Mönche, ist die Gefahr des Krokodils? Da ist ein edler Mensch, von Vertrauen erfüllt, vom Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Und er denkt: 'Verfallen bin ich der Geburt, dem Altern und Sterben, dem Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und der Verzweiflung, dem Leiden verfallen, vom Leiden verzehrt. Ach, daß sich doch ein Ende dieser ganzen Leidensfülle zeigen möchte!' Ihn aber, der so der Welt entsagt hat, ermahnen und weisen die Ordensbrüder zurecht, so nämlich: 'Das darfst du kauen, das darfst du nicht kauen; das darfst du essen, das darfst du nicht essen; das darfst du schmecken, das darfst du nicht schmecken; das darfst du trinken, das darfst du nicht trinken; Erlaubtes darfst du kauen, essen, schmecken und trinken, unerlaubtes darfst du nicht kauen, essen, schmecken und trinken; zur rechten Zeit mußt du kauen, essen, schmecken und trinken, zur Unzeit darfst du nicht kauen, essen, schmecken und trinken!' Da wird ihm also zumute: 'Wir, die wir früher Hausleute waren, kauten, aßen, schmeckten und tranken, was wir wollten; und was wir nicht wollten, das kauten, aßen, schmeckten und tranken wir eben nicht. Erlaubtes und Unerlaubtes kauten, aßen, schmeckten und tranken wir. Zur üblichen Zeit und außer der Zeit kauten, aßen, schmeckten und tranken wir. Und wenn uns da jetzt gläubige Hausleute am Tage zur Unzeit Gutes zum Kauen und Essen anbieten, da versperren diese einem gleichsam den Mund!' Und voll Verdruß und Mißstimmung gibt er die Askese auf und kehrt zum niedrigen Weltleben zurück. Dieser Mönch, so sagt man, ihr Mönche, hat aus Furcht vor der Gefahr des Krokodils die Askese aufgegeben und ist zum niedrigen Weltleben zurückgekehrt. Die Gefahr des Krokodils aber, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung der Gefräßigkeit. Das, ihr Mönche, nennt man die Gefahr des Krokodils.

Was aber, ihr Mönche, ist die Gefahr des Strudels? Da ist ein edler Mensch, von Vertrauen erfüllt, vom Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Und er denkt: 'Verfallen bin ich der Geburt, dem Altern und Sterben, dem Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und der Verzweiflung, dem Leiden verfallen, vom Leiden verzehrt. Ach, daß sich doch ein Ende dieser ganzen Leidensfülle zeigen möchte!' Er nun, der so der Welt entsagt hat, rüstet sich in der Frühe, nimmt Gewand und Schale und begibt sich nach dem Dorfe oder der Stadt, um Almosenspeise einzusammeln, aber ohne dabei auf seinen Körper acht zu haben, ohne auf seine Rede acht zu haben, ohne auf seine Gedanken acht zu haben, unachtsam, mit unbeherrschten Sinnen. Dort erblickt er nun einen Hausvater oder den Sohn eines Hausvaters inmitten des Besitzes und Genusses der fünf Sinnenfreuden. Da wird ihm also zumute: 'Wahrlich, wir, die wir früher Hausleute waren, lebten inmitten des Besitzes und Genusses der fünf Sinnenfreuden. Meine Familie besitzt ja Vermögen! Und man kann sich des Vermögens erfreuen und dabei gute Werke tun. Wie, wenn ich nun die Askese aufgäbe und zum niedrigen Weltleben zurückkehrte? Und er gibt die Askese auf und kehrt zum niedrigen Weltleben zurück. Dieser Mönch, so sagt man, ihr Mönche, hat aus Furcht vor der Gefahr des Strudels die Askese aufgegeben und ist zum niederen Weltleben zurückgekehrt. Die Gefahr des Strudels aber, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung für die fünf Sinnenfreuden. Das, ihr Mönche, nennt man die Gefahr des Strudels.

Was aber, ihr Mönche, ist die Gefahr des Haies? Da ist ein edler Mensch, von Vertrauen erfüllt, vom Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen. Und er denkt: 'Verfallen bin ich der Geburt, dem Altern und Sterben, dem Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und der Verzweiflung, dem Leiden verfallen, vom Leiden verzehrt. Ach, daß sich doch ein Ende dieser ganzen Leidensfülle zeigen möchte!' Er nun, der so der Welt entsagt hat, rüstet sich in der Frühe, nimmt Gewand und Schale und begibt sich nach dem Dorfe oder Stadt, um Almosenspeise einzusammeln, doch ohne dabei auf seinen Körper acht zu haben, ohne auf seine Rede acht zu haben, ohne auf seine Gedanken acht zu haben, unachtsam, mit unbeherrschten Sinnen. Dort erblickt er nun ein Weib halb bekleidet oder spärlich verhüllt. Beim Anblick des Weibes aber, das halb bekleidet oder spärlich verhüllt ist, bemächtigt sich die Begierde seines Herzens. Und, das Herz von Begierde besessen, gibt er die Askese auf und kehrt zum niedrigen Weltleben zurück. Dieser Mönch, so sagt man, ihr Mönche, hat aus Furcht vor der Gefahr des Haies die Askese aufgegeben und ist zum niederen Weltleben zurückgekehrt. Die Gefahr des Haies aber, ihr Mönche, ist eine Bezeichnung des Weibes. Das, ihr Mönche, nennt man die Gefahr des Haies.

Diese vier Gefahren Mönche, mag ein edler Mensch, der, von Vertrauen erfüllt, vom Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen ist, in dieser Lehre und Zucht erwarten.


A.IV. 123 Weltling und Heiliger

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

  1. Da, ihr Mönche, gewinnt ein Mensch, ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern der Brahmawelt (*1) wieder. Deren Lebenszeit aber währt eine Weltperiode (kappa, Skr.: kalpa). Ein Weltling nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt hat und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich (*2). Ein Jünger des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung. Das nun, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen dem kundigen, edlen Jünger und dem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.

  2. Ferner noch, ihr Mönche: nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen gewinnt da ein Mensch den inneren Frieden, die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassen und Überlegen freie, in der Sammlung geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte zweite Vertiefung und weilt in ihr. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Strahlenden Göttern (ābhassara) wieder. Deren Lebenszeit aber währt zwei Weltperioden. Ein Weltling nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt hat und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich. Ein Jünger des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung. Das nun, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen dem kundigen, edlen Jünger und dem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.

  3. Ferner noch, ihr Mönche: nach Loslösung von der Verzückung verweilt da ein Mensch gleichmütig, achtsam, klar bewußt, und ein Glücksgefühl empfindet er in seinem Inneren, von dem die Edlen künden: 'Der Gleichmütige, Achtsame weilt beglückt'; so gewinnt er die dritte Vertiefung und weilt in ihr. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den All-leuchtenden Göttern (subhakinnā) wieder. Deren Lebenszeit aber währt vier Weltperioden. Ein Weltling nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt hat und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich. Ein Jünger des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung. Das nun, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen einem kundigen, edlen Jünger und einem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.

  4. Ferner noch, ihr Mönche: nach dem Schwinden von Wohlgefühl und Schmerz und dem schon früheren Erlöschen von Frohsinn und Trübsinn, gewinnt da ein Mensch die leidlos-freudlose, in der völligen Reinheit von Gleichmut und Achtsamkeit bestehende vierte Vertiefung und weilt in ihr. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Reichgesegneten Göttern (vehapphalā) wieder. Deren Lebenszeit aber währt fünfhundert Weltperioden. Ein Weltling nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt hat und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich. Ein Jünger des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung. Das nun, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen einem kundigen, edlen Jünger und einem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen (*3).


(*1) Die der 1. Vertiefung entsprechenden drei Arten der Brahmawelt-Götter sind: 

(*2) Ein Weltling (puthujjana), d.i. jeder, der noch nicht den Stromeintritt verwirklicht hat, bleibt stets der Gefahr ausgesetzt, Rückfälle zu erleiden und den tiefsten Daseinsformen zu verfallen. K bemerkt, daß ein Sturz in die Daseinsabgründe nicht unmittelbar nach einer himmlischen Wiedergeburt erfolgt, sondern späterhin, wenn das üble Wirken, das solches Ergebnis hat, zur Reife gelangt. Ein zur Wiedergeburt in der Hölle usw. führendes Kamma wird nämlich keineswegs durch Gewinnung der Vertiefungen oder himmlische Wiedergeburt aufgehoben. Vgl. A.III.117, Anm. 199.

(*3) In A.III.117 wird in genau entsprechender Weise die Wiedergeburt in den ersten drei unkörperlichen Bereichen behandelt.


A.IV. 124 Wiedergeburt in den Reinen Gefilden I

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Da, ihr Mönche, gewinnt ein Mensch . . . die erste Vertiefung. Was es darin aber an Körperlichkeit gibt, an Gefühl, Wahrnehmung, geistigen Bildekräften und an Bewußtsein, alle diese Dinge betrachtet er als vergänglich, als leidvoll und siech, als einen Schwären, einen Dorn, ein Übel, eine Bürde, als etwas Fremdes und Hinfälliges, als leer und ichlos (*1). Bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, erscheint er dann unter den Göttern der Reinen Gefilde (*2) wieder. Diese Art der Wiedergeburt, ihr Mönche, wird den Weltlingen nicht zuteil.

Ferner noch, ihr Mönche: da gewinnt ein Mensch . . . die zweite, dritte oder vierte Vertiefung. Was es darin aber an Körperlichkeit gibt, an Gefühl, Wahrnehmung, geistigen Bildekräften und an Bewußtsein, alle diese Dinge betrachtet er als vergänglich, als leidvoll und siech, als ein Schwären, einen Dorn, ein Übel, eine Bürde, als etwas Fremdes und Hinfälliges, als leer und ichlos. Bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, erscheint er dann unter den Göttern der Reinen Gefilde wieder. Diese Art der Wiedergeburt, ihr Mönche, wird den Weltlingen nicht zuteil.

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen.


(*1) Dies bezieht sich auf die sich unmittelbar an die Vertiefung anschließende Entfaltung des Hellblicks, durch den der hier gekennzeichnete Jünger bis zur Stufe der Nichtwiederkehr vordringt.

(*2) Es gibt fünf 'Reine Gefilde' (suddhāvāsā), in denen lediglich Anāgāmis wiedergeboren werden: die Avihā-, Atappā-, Sudassā-, Sudassī- und Akanitthā-Himmel; ausführliches hierüber s. Pug. 46.


A.IV. 125 Weltling und Heiliger II

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Da, ihr Mönche, durchdringt ein Mensch mit einem von Güte erfüllten Geiste die eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, dritte und vierte; oben, unten, quer inmitten durchdringt er überall, allerwärts die ganze Welt mit einem von Güte erfüllten Geiste, einem weiten, umfassenden, unermeßlichen, von Haß und Übelwollen befreiten. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern der Brahmawelt wieder. Deren Lebenszeit aber währt eine Weltperiode. Ein Weltling nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich. Ein Jünger des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung. Das, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen einem kundigen, edlen Jünger und einem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.

Ferner noch, ihr Mönche: da durchdringt ein Mensch mit einem von Mitleid - von Mitfreude - von Gleichmut erfüllten Geiste die eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, dritte und vierte; oben, unten, quer inmitten durchdringt er allerwärts in allem sich wiedererkennend, die ganze Welt in einem von Mitleid - Mitfreude - Gleichmut erfüllten Geiste, einem weiten, umfassenden, unermeßlichen, von Haß und Übelwollen befreiten. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Strahlenden Göttern - den All-leuchtenden Göttern - den Reichgesegneten Göttern wieder. Deren Lebenszeit aber währt eine Weltperiode - zwei Weltperioden - vier Weltperioden - fünfhundert Weltperioden. Ein Weltling nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich. Ein Jünger des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung. Das, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen einem kundigen, edlen Jünger und einem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen.


A.IV. 126 Wiedergeburt in den Reinen Gefilden II

Da, ihr Mönche, durchdringt ein Mensch mit einem von Güte - Mitleid - Mitfreude - Gleichmut erfüllten Geiste die eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, dritte und vierte . . . 

Was es da aber an Körperlichkeit gibt, an Gefühl, Wahrnehmung, geistigen Bildekräfte und an Bewußtsein, alle diese Dinge betrachtet er als vergänglich, als leidvoll und siech, als einen Schwären, einen Dorn, ein Übel, eine Bürde, als etwas Fremdes und Hinfälliges, als leer und ichlos. 

Bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, erscheint er dann unter den Göttern der Reinen Gefilde wieder. Diese Art der Wiedergeburt, ihr Mönche, wird den Weltlingen nicht zuteil.

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen.


A.IV. 127 Vier wunderbare Dinge I

Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten, tun sich vier außerordentliche, wunderbare Dinge kund. Welche vier?

Wenn der künftige Erleuchtete (Bodhisatta), ihr Mönche, aus der Schar der Seligen Gottheiten abscheidend (*1), besonnen und klar bewußt in den Mutterleib hinabsteigt, dann erscheint in der Welt mit ihren guten und bösen Geistern und Brahma-Göttern, mit ihrer Schar von Asketen und Priestern, Göttern und Menschen ein unermeßliches, gewaltiges Licht, das selbst die Leuchtkraft der Götter übertrifft. Selbst in den Zwischenwelten (*2), den schrecklichen (*3), abgründigen (*4), in Nacht und Finsternis gehüllten, wo gar die Strahlen der Sonne und des Mondes, der so mächtigen und gewaltigen, nicht hindringen, auch da erscheint ein unermeßliches, gewaltiges Licht, das selbst die Leuchtkraft der Götter übertrifft. Und die Wesen, die dort geboren wurden (*5), nehmen in jenem Lichte einander wahr und rufen aus: 'O, auch noch andere Wesen gibt es, die hier geboren wurden!' Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten, tut sich dieses erste außerordentliche, wunderbare Ding kund (*6).

Ferner noch, ihr Mönche: wenn der künftige Erleuchtete besonnen und klar bewußt aus dem Mutterleib heraustritt 

- wenn der Vollendete die unvergleichliche, vollkommene Erleuchtung gewinnt 

- wenn der Vollendete das unvergleichliche Rad der Lehre in Bewegung setzt, dann erscheint in der Welt ein unermeßliches, gewaltiges Licht, das selbst die Leuchtkraft der Götter übertrifft. Selbst in den Zwischenwelten, den schrecklichen, abgründigen, in Nacht und Finsternis gehüllten, wo gar die Strahlen der Sonne und des Mondes, der so mächtigen und gewaltigen, nicht hindringen, auch da erscheint ein unermeßliches, gewaltiges Licht, das selbst die Leuchtkraft der Götter übertrifft. Und die Wesen, die dort geboren wurden, nehmen in jenem Lichte einander wahr und rufen aus: 'O, auch noch andere Wesen gibt es, die hier geboren wurden!' Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten, tut sich dieses zweite - dieses dritte - dieses vierte außerordentliche, wunderbare Ding kund.

Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten tun sich diese vier außerordentlichen, wunderbaren Dinge kund.


(*1) Nach buddhistischer Überlieferung weilt jeder zukünftige Buddha, der Bodhisatta (wtl: Erleuchtungswesen), bevor er auf dieser Erde wiedergeboren wird, im Tusita-Himmel, dem Himmel der Seligen Gottheiten.

(*2) lokantarikā. Nach indisch-buddhistischer Kosmologie hat eine Welteinheit (cakkavāla) die Form einer runden Scheibe und ist zum größten Teil mit Wasser bedeckt. In der Mitte befindet sich das Meru-Gebirge und ringsherum, nach Norden, Süden, Osten und Westen, liegen die vier Erdteile. Unzählige solcher Welten sollen sich im Weltraume befinden. Je drei dieser Welten bilden durch Berührung ihrer Peripherie zusammen eine Gruppe. Den dadurch gebildeten trigonalen Zwischenraum im Inneren füllt die Lokantarika-Hölle, d.i. die Zwischenwelt, aus.

(*3) aghā. Dieses Wort hat zwei Bedeutungen: 1) schrecklich, 2) offen, leer, unbedeckt. K: »ständig, offen«.

(*4) asamvutā, wtl: unverschlossen; K: auch nach unten hin ohne Stützpunkt, d.i. bodenlos.

(*5) Als Kamma-Ergebnis schwerer Verschuldung gegen Eltern, Asketen und Priester, regelmäßigen Tötens von Lebewesen usw.

(*6) Vgl. D. 14; M. 123.


A.IV. 128 Vier wunderbare Dinge II

Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten tun sich vier außerordentliche, wunderbare Dinge kund. Welche vier?

Die dem begehrlichen Anhangen hingegebene (oder: dem Vergnügen hingegebene, ālaya-rāmā) Welt, ihr Mönche, die am begehrlichen Anhangen Freude und Gefallen findet, sie hört willig auf die vom Vollendeten verkündete hangfreie (oder: dem Vergnügen abgekehrte, anālaya) Lehre, schenkt ihr Gehör und wendet das Herz dem Verstehen zu. Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten, ereignet sich dieses erste außerordentliche, wunderbare Ding.

Die dem Dünkel hingegebene Welt, ihr Mönche, die am Dünkel Freude und Gefallen findet, sie hört willig auf die vom Vollendeten verkündete dünkelzerstörende Lehre, schenkt ihr Gehör und wendet das Herz dem Verstehen zu. Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten ereignet sich dieses zweite außerordentliche, wunderbare Ding.

Die der Ruhelosigkeit hingegebene Welt, ihr Mönche, die an Ruhelosigkeit Freude und Gefallen findet, sie hört willig auf die vom Vollendeten verkündete friedenbringende Lehre, schenkt ihr Gehör und wendet das Herz dem Verstehen zu. Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten ereignet sich dieses dritte außerordentliche, wunderbare Ding.

Die im Nichtwissen befangene Welt, ihr Mönche, die blinde, wahnverstrickte, sie hört willig auf die vom Vollendeten verkündete, das Nichtwissen zerstörende Lehre, schenkt ihr Gehör und wendet das Herz dem Verstehen zu. Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, des Heiligen, vollkommen Erleuchteten ereignet sich dieses vierte außerordentliche, wunderbare Ding.

Beim Erscheinen des Vollendeten, ihr Mönche, tun sich diese vier außerordentlich wunderbaren Dinge kund.


A.IV. 129 Vier wunderbare Dinge III

Vier außerordentliche, wunderbare Dinge, ihr Mönche, finden sich bei Ananda. Welche vier?

Begibt sich da eine Schar von Mönchen zu Ananda, um ihn zu sehen, so wird sie durch seinen Anblick erfreut. Wenn dann Ananda zu ihnen von der Lehre spricht, so wird sie auch durch seine Worte erfreut. Und noch ungesättigt ist die Schar der Mönche, wenn Ananda schweigt.

Begibt sich da eine Schar von Nonnen - Laienjüngern - Laienjüngerinnen zu Ananda, um ihn zu sehen, so wird sie durch seinen Anblick erfreut. Wenn dann Ananda zu ihnen von der Lehre spricht, so wird sie auch durch seine Worte erfreut. Und noch ungesättigt ist die Schar der Nonnen - Laienjünger - Laienjüngerinnen, wenn Ananda schweigt.

Diese vier außerordentlichen, wunderbaren Dinge, ihr Mönche, finden sich bei Ananda.


A.IV. 130 Vier wunderbare Dinge IV

Vier außerordentliche, wunderbare Dinge, ihr Mönche, finden sich bei einem Weltherrscher. Welche vier?

Begibt sich da eine Schar von Adeligen - Priestern - Bürgern - Asketen zum Weltherrscher, um ihn zu sehen, so wird sie durch seinen Anblick erfreut. Spricht dann der Weltherrscher zu ihnen, so werden sie durch seine Worte erfreut. Und noch ungesättigt ist die Schar der Adeligen, Priester, Bürger und Asketen, wenn der Weltherrscher schweigt.

Ebenso, ihr Mönche, finden sich bei Ananda vier außerordentliche, wunderbare Dinge. Welche vier?

Begibt sich da eine Schar von Mönchen - Nonnen - Laienjüngern - Laienjüngerinnen zu Ananda, um ihn zu sehen, so wird sie durch seinen Anblick erfreut. Wenn dann Ananda zu ihnen von der Lehre spricht, so werden sie auch durch seine Worte erfreut. Und noch ungesättigt ist die Schar der Mönche, Nonnen, Laienjünger und Laienjüngerinnen, wenn Ananda schweigt.

Diese vier außerordentlichen, wunderbaren Dinge, ihr Mönche, finden sich bei Ananda.


14. Kapitel: puggala-vagga

A.IV. 131 Dreifache Fessel

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Wer aber, ihr Mönche, ist noch unbefreit von den niederen Fesseln, unbefreit von den Wiedergeburtsfesseln, unbefreit von den Daseinsfesseln? Der Einmalwiederkehrer (*4). Dieser ist unbefreit von den niederen Fesseln, unbefreit von den Wiedergeburtsfesseln, unbefreit von den Daseinsfesseln.

Wer aber ist befreit von den niederen Fesseln, doch unbefreit von den Wiedergeburtsfesseln, unbefreit von den Daseinsfesseln? Der stromaufwärts zu den Hehren Göttern Eilende (*5). Dieser ist befreit von den niederen Fesseln, doch unbefreit von den Wiedergeburtsfesseln, unbefreit von den Daseinsfesseln.

Wer aber ist befreit von den niederen Fesseln, befreit von den Wiedergeburtsfesseln, doch unbefreit von den Daseinsfesseln? Der auf halber Fährte Erlöschende. Dieser ist befreit von den niederen Fesseln, befreit von den Wiedergeburtsfesseln, doch unbefreit vor den Daseinsfesseln.

Wer aber ist befreit von den niederen Fesseln, befreit von den Wiedergeburtsfesseln, befreit von den Daseinsfesseln? Der Heilige. Dieser ist befreit von den niederen Fesseln, befreit von den Wiedergeburtsfesseln, befreit von den Daseinsfesseln.

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen.


(*1) orambhāgiyāni samyojanāni (s. A.II.37; A.III.87 ff): 1. Persönlichkeitsglaube, 2. Zweifelsucht. 3. Hängen an Regeln und Riten, 4. Sinnenbegehren, 5. Haß. Diese fünf Fesseln binden an die Sinnenwelt und schwinden völlig erst auf der Stufe der Nichtwiederkehr.

(*2) upapatti-patilābhiyāni samyojanāni, wtl: Wiedergeburt einbringende oder bewirkende Fesseln.

(*3) bhava-patilābhiyāni samyojanāni, (gegenwärtiges) Dasein einbringende oder bewirkende Fesseln.

(*4) Im Einmalwiederkehrer (sakadāgāmi) sind lediglich die drei ersten der niederen Fesseln völlig geschwunden; die beiden anderen sind noch geschwächt vorhanden.

(*5) uddhamsota-akanitthagāmin, d.i. ein Anāgāmin, der in dem fünften der 'Reinen Gefilde' (s.o.), dem Himmel der Hehren Götter, die Wahnerlöschung erreicht. Die 5 Arten von Anāgāmis sind erwähnt in A.III.88, und erläutert in Pug. 41-46.


A.IV. 132 Viererlei Antwort

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?


A.IV. 133 Grade des Verstehens

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Diese vier Menschen sind in der Welt anzutreffen.

(Erläutert in Pug. 160 f)


A.IV. 134 Zweierlei Früchte

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Diese vier Menschen sind in der Welt anzutreffen.

(Erläutert in Pug. 212 f)


A.IV. 135 Tadelnswert und untadelig

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Wer aber, ihr Mönche, ist ein tadelnswerter? Da begeht einer tadelnswerte Tat in Werken, in Worten und in Gedanken.

Wer aber ist ein sehr Tadelnswerter? Da begeht einer häufig tadelnswerte Tat in Werken, und nur selten tadelfreie; er begeht häufig tadelnswerte Tat in Worten, und nur selten tadelfreie; er begeht häufig tadelnswerte Tat in Gedanken, und nur selten tadelfreie.

Wer aber ist ein wenig Tadelnswerter? Da begeht einer tadelfreie Tat in Werken, und nur selten tadelnswerte; er begeht häufig tadelfreie Tat in Worten, und nur selten tadelnswerte; er begeht häufig tadelfreie Tat in Gedanken, und nur selten tadelnswerte.

Wer aber ist ein Untadeliger? Da begeht einer tadelfreie Tat in Werken, in Worten und in Gedanken.

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen.


A.IV. 136 Grade der Vervollkommnung

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen.


A.IV. 137 Unterschiedliche Bewertung

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen.


A.IV. 138 Lossagung

Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?

Wie aber, ihr Mönche, hat sich ein Mensch körperlich losgesagt, aber nicht geistig? Da bewohnt einer im Walde waldeinsame, abgelegene Behausungen; doch er hegt begehrliche Gedanken, hegt gehässige Gedanken, hegt schädigende Gedanken. So, ihr Mönche, hat sich ein Mensch körperlich losgesagt, aber nicht geistig.

Wie aber hat sich ein Mensch geistig losgesagt, aber nicht körperlich? Da bewohnt einer zwar nicht im Walde waldeinsame, abgelegene Behausungen; doch er hegt entsagende Gedanken, hegt haßlose Gedanken, hegt nicht-schädigende Gedanken. So, ihr Mönche, hat sich ein Mensch geistig losgesagt, aber nicht körperlich.

Wie aber hat sich ein Mensch weder körperlich losgesagt noch geistig? Da bewohnt einer nicht im Walde waldeinsame, abgelegene Behausungen; und er hegt begehrliche Gedanken, hegt gehässige Gedanken, hegt unfriedfertige Gedanken. So, ihr Mönche, hat sich einer weder körperlich losgesagt noch geistig.

Wie aber hat sich ein Mensch sowohl körperlich losgesagt als auch geistig? Da bewohnt einer im Walde waldeinsame, abgelegene Behausungen; und er hegt entsagende Gedanken, hegt haßfreie Gedanken, hegt friedfertige Gedanken. So, ihr Mönche, hat sich ein Mensch sowohl körperlich losgesagt als auch geistig.

Diese vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen.


(*1) nikattha-kāyo (Skr kayo, wie das im Pali häufigere vūpakattha, 'abgesondert'): K: = niggata-kāyo, 'der mit dem Körper hinausgezogen ist'. Bloß körperlich aus dem Dorfe hinausgezogen, gilt er, trotz seines Waldaufenthalts, als einer der geistig im Dorfbereich wohnt.


A.IV. 139 Vier Lehrredner

Vier Lehrredner gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

Diese vier Lehrredner gibt es, ihr Mönche.


A.IV. 140 Vier Redner

Vier Redner gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

Es gibt, ihr Mönche, 

Diese vier Redner gibt es, ihr Mönche.

Nicht möglich ist es aber, ihr Mönche, und es kann nicht sein, daß einer, der mit den vier analytischen Wissen (patisambhidā; 5. A.IV.173) ausgerüstet ist, den Sinn oder den Wortlaut verfehlt.


15. Kapitel: ābhā-vagga

A.IV. 141-145 Das Licht der Weisheit

Vier Arten des Leuchtens gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

Diese vier Arten des Leuchtens gibt es, ihr Mönche. Am herrlichsten aber von diesen vier Arten des Leuchtens, ihr Mönche, ist das Leuten der Weisheit.

(142-145) Vier Arten der Strahlen - des Lichtes - des Glanzes - der Helligkeit gibt es. Welche vier? Die Strahlen, das Licht, den Glanz und die Helligkeit 

Am herrlichsten aber unter diesen sind die Strahlen der Weisheit, ist das Licht, der Glanz, die Helligkeit der Weisheit.


A.IV. 146 Rechte Gelegenheit

Vier Gelegenheiten gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

Diese vier Gelegenheiten gibt es, ihr Mönche.


A.IV. 147 Näher der Triebversiegung

Vier Gelegenheiten, ihr Mönche, richtig verwertet, richtig genutzt, bringen einen Stufe um Stufe der Triebversiegung näher. Welches sind diese vier Gelegenheiten?

Diese vier Gelegenheiten, ihr Mönche, richtig verwertet und richtig benutzt, bringen einen Stufe um Stufe der Triebversiegung näher.

Gleichwie, ihr Mönche, wenn es oben im Gebirge stark regnet, das Wasser beim Hinabfließen die Bergschluchten, Klüfte und Rinnen füllt, die vollen Bergschluchten, Klüfte und Rinnen aber die kleinen Teiche füllen, die gefüllten kleinen Teiche die Seen, die Seen die Flüsse, die Flüsse die Ströme füllen und die Ströme das Meer: ebenso auch, ihr Mönche, bringen einen diese vier Gelegenheiten, richtig verwertet, richtig genutzt, Stufe um Stufe der Triebversiegung näher.


A.IV. 148-149 Gute und schlechte Rede

Vier Arten eines schlechten Wandels in Worten gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

Vier Arten eines guten Wandels in Worten gibt es, ihr Mönche. Welche vier?


A.IV. 150 Die vier Kernpunkte der Lehre

Vier Kernpunkte der Lehre gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

Den Kernpunkt 

Diese vier Kernpunkte der Lehre gibt es, ihr Mönche.


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A.IV. 150 Die vier Kernpunkte der Lehre

Vier Kernpunkte der Lehre gibt es, ihr Mönche. Welche vier?

Den Kernpunkt 

Diese vier Kernpunkte der Lehre gibt es, ihr Mönche.


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