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DAS
WORT DES BUDDHA
2. Rechte Gesinnung (sammā-sankappa)
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Was aber ist rechte Gesinnung? Entsagende Gesinnung (nekkhamma-sankuppa),
haßlose Gesinnung (avyāpāda- sankappa) und friedfertige
Gesinnung (avihimsā-sankappa).
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WELTLICHE UND ÜBERWELTLICHE GESINNUNG
M.117
Rechte Gesinnung, sage ich, ist von zweierlei Art: es gibt eine rechte
Gesinnung, die noch den Trieben unterworfen ist, verdienstvoll ist und
weltlichen Lohn bringt; und es gibt eine rechte Gesinnung, die edel ist,
triebfrei, überweltlich und zum edlen Pfade gehört.
1. Entsagende Gesinnung, haßlose Gesinnung, friedfertige Gesinnung, das ist
eine rechte Gesinnung, die noch den Trieben unterworfen ist, verdienstvoll ist
und weltlichen Lohn bringt.
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2. Was da aber bei einem, der mit heiligem, ungetrübtem Herzen auf dem
heiligen Pfade verweilt und den heiligen Pfad entfaltet, an Gedanke besteht, an
Gedankenfassung, Denken, Beobachtung und Gerichtet sein der Gedanken, an
Zielbewußtsein des Geistes, an sprachlicher Tätigkeit (des Geistes,
vací-sankhāra): das ist eine rechte Gesinnung, die edel ist, triebfrei,
überweltlich und zum edlen Pfade gehört.
VON DREI DINGEN BEGLEITET
Wenn man nun verkehrte Gesinnung als verkehrt und rechte Gesinnung als recht
erkennt, so hat man rechte Erkenntnis (sammā-ditthi). Während man sich
aber bemüht, die verkehrte Gesinnung zu überwinden und die rechte Gesinnung zu
erwecken, zu einer solchen Zeit übt man rechte Anstrengung (sammā-vāyāma)
Während man aber voll Achtsamkeit die verkehrte Gesinnung überwindet und die
rechte Gesinnung erweckt, zu einer solchen Zeit übt man rechte Achtsamkeit (sammā-sati).
Somit gibt es drei Dinge, die die rechte Gesinnung begleiten und ihr folgen,
nämlich: rechte Erkenntnis, rechte Anstrengung und rechte Achtsamkeit.
Was aber ist rechte Rede?
ABSTEHEN VOM LÜGEN
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A.X.176
1. Da hat einer das Lügen verworfen, vom Lügen steht er ab. Die Wahrheit
spricht er, ist der Wahrheit ergeben, an der Wahrheit hält er fest, ist
vertrauenswürdig, betrügt die Menschen nicht. Kommt er nun in eine Gesellschaft
von Leuten oder unter Männer oder Verwandte oder in eine Körperschaft oder wird
er vor Gericht geladen und als Zeuge aufgefordert auszusagen, was er wisse, so
antwortet er, wenn er nichts weiß: ,Ich weiß nichts'; und wenn er weiß, sagt er:
,Ich weiß'. Hat er nichts gesehen, so sagt er: ,Ich habe nichts gesehen'; hat er
aber etwas gesehen, so sagt er: ,Ich habe etwas gesehen'. So spricht er weder um
seiner selbst willen noch um eines anderen willen noch um irgend eines
weltlichen Vorteils willen jemals eine bewußte Lüge.
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ABSTEHEN VON ZWISCHENTRÄGEREI
2. Zwischenträgerei hat er verworfen, von Zwischenträgerei steht er ab. Was
er hier gehört hat, erzählt er dort nicht wieder, um jene zu entzweien; und was
er dort gehört hat, erzählt er hier nicht wieder, um diese zu entzweien. So
einigt er Entzweite, ermutigt die Geeinigten, an Eintracht hat er Freude und
Gefallen, und Eintracht fördernde Worte spricht er.
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ABSTEHEN VON ROHER REDE
3. Rohe Rede hat er verworfen, von roher Rede steht er ab. Worte, die
untadelig sind, dem Ohre angenehm, liebreich, zum Herzen gehend, höflich, vielen
lieb und angenehm, solche Worte spricht er.
In M.21 heißt es::—Selbst wenn da
einem ein Räuber mit einer doppelgriffigen Säge Gelenke und Glieder
durchschneidet, so würde, wer da in Zorn geriete, nicht meine Weisung befolgen.
Da hat man sich nun also zu üben: ,Nicht soll mein Geist außer sich geraten!
Nicht darf ich üble Worte äußern! Von Wohlwollen und gütiger Gesinnung erfüllt
will ich bleiben, ohne Groll in meinem Innern; und jene Person will ich mit
gütiger Gesinnung durchdringen, und darauf gestützt will ich die ganze Welt mit
gütigem Geiste durchdringen, einem weiten, entfalteten, unbeschränkten, frei von
Haß und Übelwollen.
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ABSTEHEN VON LEEREM GESCHWÄTZ
4. Leeres Geschwätz hat er verworfen, von leerem Geschwätz steht er ab. Zur
rechten Zeit spricht er, den Tatsachen und dem Sinne gemäß, spricht über die
Lehre und sittliche Zucht. Seine Worte sind denkwürdig, begründet, abgemessen
und sinnvoll.
Was nun, ihr Jünger, ist rechte Rede?
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WELTLICH UND ÜBERWELTLICH
M.117
Rechte Rede, sag ich, ist von zweierlei Art: es gibt eine rechte Rede, die
noch den Trieben unterworfen ist, verdienstlich ist und weltlichen Lohn bringt;
und es gibt eine rechte Rede, die edel ist, triebfrei, überweltlich und zum
edlen Pfade gehört.
1. Das Abstehen von Lüge, Zwischenträgerei, roher Rede und leerem Geschwätz:
das ist eine rechte Rede, die noch den Trieben unterworfen ist, verdienstlich
ist und weltlichen Lohn bringt.
2. Was da aber bei einem, der mit heiligem, ungetrübtem Herzen auf dem
heiligen Pfade verweilt und den heiligen Pfad entfaltet, Abwendung, Wegwendung,
Enthaltsamkeit und Abstehen vom vierfach üblen Wandel in Worten ist: das ist
eine rechte Rede, die edel ist, triebfrei, überweltlich und zum edlen Pfade
gehört.
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VON DREI DINGEN BEGLEITET
Wenn man nun verkehrte Rede als verkehrt und rechte Rede als recht erkennt,
so hat man rechte Erkenntnis. Während man sich aber bemüht, die verkehrte Rede
zu überwinden und die rechte Rede zu erwecken, zu einer solchen Zeit übt man
rechte Anstrengung. Während man aber voll Achtsamkeit die verkehrte Rede
überwindet und die rechte Rede erweckt, zu einer solchen Zeit übt man rechte
Achtsamkeit.
Somit gibt es drei Dinge, die die rechte Rede begleiten und ihr folgen,
nämlich: rechte Erkenntnis, rechte Anstrengung und rechte Achtsamkeit.
Was aber ist rechtes Tun?
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ABSTEHEN VOM TÖTEN
A.X.176
1. Da hat einer das Töten lebender Wesen verworfen, vom Töten lebender Wesen
steht er ab. Stock und Schwert verwerfend zartfühlend, liebreich, ist er auf das
Wohl aller lebenden Wesen und Geschöpfe bedacht.
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ABSTEHEN VOM STEHLEN
2. Das Stehlen hat er verworfen, vom Stehlen steht er ab. Nur was man ihm
gibt, nimmt er an, wartet bis man's ihm gibt, und ehrlichen und lauteren Herzens
verweilt er.
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ABSTEHEN VON UNZULÄSSIGEM GESCHLECHTSVERKEHR
3. Unzulässigen Geschlechtsverkehr hat er verworfen, von unzulässigem
Geschlechtsverkehr steht er ab. Mit Mädchen, die unter der Obhut von Vater,
Mutter, Eltern, Bruder, Schwester, Verwandten, unter der Obhut der Sippe oder
des Gesetzes stehen, oder mit verheirateten Frauen, Gefangenen, bis zu den
blumengeschmückten Bräuten: mit allen diesen pflegt er keinen geschlechtlichen
Umgang. Das, ihr Jünger, ist rechtes Tun.
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WELTLICH UND ÜBERWELTLICH
M.117
Rechtes Tun, sage ich, ist von zweierlei Art: es gibt rechtes Tun, das noch
den Trieben unterworfen ist, verdienstvoll ist und weltlichen Lohn bringt; und
es gibt rechtes Tun, das edel ist, triebfrei, überweltlich und zum edlen Pfade
gehört.
1. Das Abstehen vom Töten lebender Wesen, vom Stehlen, von unzulässigem
Geschlechtsverkehr: das ist rechtes Tun, das noch den Trieben unterworfen ist,
verdienstlich ist und weltlichen Lohn bringt.
2. Was da aber bei einem, der mit heiligem, ungetrübtem Herzen auf dem
heiligen Pfade verweilt und den heiligen Pfad entfaltet, Abwendung, Wegwendung,
Enthaltsamkeit und Abstehen vom dreifach üblen Wandel in Werken ist: das ist
rechtes Tun, das edel ist, triebfrei, überweltlich und zum edlen Pfade gehört.
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VON DREI DINGEN BEGLEITET
Wenn man nun verkehrtes Tun als verkehrt und rechtes Tun als recht erkennt,
so hat man rechte Erkenntnis. Während man sich aber bemüht, das verkehrte Tun zu
überwinden und das rechte Tun zu erwecken, zu einer solchen Zeit übt man rechte
Anstrengung. Während man aber voll Achtsamkeit das verkehrte Tun überwindet und
das rechte Tun erweckt, zu einer solchen Zeit übt man rechte Achtsamkeit. Somit
gibt es drei Dinge, die das rechte Tun begleiten und ihm folgen, nämlich: rechte
Erkenntnis, rechte Anstrengung und rechte Achtsamkeit.

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