DIE WURZELN VON GUT UND BÖSE

DAS ZIEL (Texte 40-43)

40. Das sichtbare Nibbāna

"Wenn Gier, Haß und Verblendung aufgehoben sind, sinnt man weder auf seinen eigenen Schaden noch auf den Schaden anderer noch auf den Schaden beider, und man wird keinen geistigen Schmerz und Gram erleiden. In diesem Sinne ist Nibbāna hier und jetzt sichtbar.

Wenn man die vollständige Ausmerzung der Gier erfährt, die vollständige Ausmerzung von Haß, die vollständige Ausmerzung von Verblendung, dann ist in diesem Sinne Nibbāna hier und jetzt sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich!'

A.III.56 


41. Was ist Nibbāna?

"Ein wandernder Asket, Jambukhādaka mit Namen, näherte sich dem ehrwürdigen Sariputta und stellte ihm die folgende Frage:

'Man spricht vom Nibbāna. Nun, Bruder, was ist Nibbāna?'

'Es ist die Ausmerzung von Gier, es ist die Ausmerzung von Haß, es ist die Ausmerzung von Verblendung - das, Bruder, wird Nibbāna genannt.'

'Aber ist da ein Weg, ist da ein Pfad, Bruder, für die Verwirklichung von jenem Nibbāna? '

'Ja, Bruder, da ist ein derartiger Weg, da ist ein Pfad für die Verwirklichung von jenem Nibbāna. Es ist, Bruder, der edle achtfältige Pfad, nämlich: rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensführung, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Sammlung.' "

Jambukhādaka Samyutta, Nr. 1

In der Rede, die der obigen folgt (Jambukhādaka Samyutta Nr. 2), wird die gleiche Frage in Bezug auf die Heiligkeit (arahatta) gestellt und vom ehrwürdigen Sariputta mit denselben Worten beantwortet. 


42. Zwei Aspekte von Nibbāna

"Das wurde vom Erhabenen gesagt, vom Heiligen gesprochen, und auf diese Weise habe ich es vernommen:

'Es gibt, ihr Mönche, zwei Aspekte von Nibbāna: das Nibbāna-Element mit den (noch bestehenden) Daseinsgruppen und das Nibbāna-Element ohne Daseinsgruppen.

Was ist nun das Nibbāna-Element mit den (noch bestehenden) Daseinsgruppen? Da ist, ihr Mönche, ein Mönch ein Arahant: er ist makelfrei, hat das heilige Leben erfüllt, sein Werk vollendet, die Bürde abgeworfen, das Ziel erreicht, er hat die Daseinsfesseln gesprengt und ist durch rechte Weisheit befreit. Aber es verbleiben mit ihm (bis zu seinem Tode) noch die fünf Sinnes-Organe, die noch nicht geschwunden sind und durch die er noch Angenehmes und Unangenehmes wie auch körperliches Behagen und Schmerz empfindet. Die Auslöschung von Gier, Haß und Verblendung in ihm wird das Nibbāna-Element mit (noch bestehenden) Daseinsgruppen genannt.

Und was ist das Nibbāna-Element ohne Daseinsgruppen? Da ist, ihr Mönche, ein Mönch ein Arahant… durch rechte Weisheit befreit. In ihm werden alle jene nicht mehr begehrten Gefühle eben hier (bei seinem Tode) zur Erlöschung kommen. Dies wird das Nibbāna-Element ohne Daseinsgruppen genannt.'

Itivuttaka, Nr. 38 (PTS) 


43. Das Glück der Befreiung

„Er, der Arahant, weiß dies:

Einst war da Gier, und das war übel (akusalam: unheilsam, schädlich, schlecht); nun besteht das nicht mehr, und so ist es gut'. Einst war da Haß, und das war übel; nun besteht das nicht mehr, und so ist es gut (kusalam: heilsam, wohltuend). Einst war da Verblendung, und das war übel; nun besteht das nicht mehr, und so ist es gut.'

So lebt der Arahant schon während seiner Lebenszeit: frei von Begehrlichkeitshunger, gestillt und gekühlt (von Leidenschaftshitze), und er fühlt sich glücklich mit heilig gewordenem Herzen."

A.III.67


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