DAS 
WORT DES BUDDHA   
ZUR EINFÜHRUNG
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BUDDHA, das ist der Erleuchtete oder Erwachte, ist die ehrende Bezeichnung 
für den Begründer der im Abendland als Buddhismus bekannten Erlösungslehre. Im 
6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung wurde er zu Kapilavatthu, im Grenzgebiet 
des heutigen Nepal, als der Sohn des regierenden Sakyer-Fürsten geboren. Sein 
Geschlechtsname war Gotama (Sanskrit: Gautama) und sein Eigenname Siddhattha. In 
seinem 29. Jahre entsagte er der Welt und vertauschte seine prinzliche Laufhahn 
mit dem Leben eines hauslosen Wandermönches. Nach sechsjähriger unbefriedigter 
Wahrheitssuche und ebenso erfolgloser Schmerzensaskese fand er schließlich die 
vollkommene Erleuchtung (sammā-sambodhi) unter dem Bodhi-Baum zu Gaya (dem 
heutigen Buddh-Gaya). Es folgten 45 Jahre unermüdlicher Lehrtätigkeit; und im 
Alter von 80 Jahren verschied zu Kusinara jenes »wahnlose Wesen, das zum Heil 
und Segen dieser Welt erschienen war«. 
Der Buddha ist weder ein Gott, noch eines Gottes Prophet oder Inkarnation. Er 
ist jenes höchste menschliche Wesen, das, "durch sich selbst belehrt", aus 
eigener Anstrengung die endgültige Erlösung vom Leiden und höchste Weisheit 
gewann und zum unvergleichlichen Menschheitslehrer und großen Vorbild wurde. Er 
wird zum "Erlöser" nur für diejenigen, die den von ihm gegangenen und gewiesenen 
Erlösungsweg selber bis zum Ende gehen. In der vollkommenen Harmonie seiner 
Weisheit und Allgüte verkörpert der Buddha das universelle und für alle Zeiten 
gültige Ideal des vollkommenen Menschen. 
2 
Der DHAMMA ist die vom Buddha selber gefundene, verwirklichte und verkündete, 
auf klarer Erkenntnis der Wirklichkeit aufgebaute Erlösungslehre. Sie ist 
niedergelegt in den drei Hauptteile umfassenden kanonischen Schriften des 
Buddhismus, dem sogen. »Drei-Korb« (Ti-Pitaka), bestehend aus:  
  - Vinaya-Pitaka, d. i. der Korb der Ordenszucht, enthaltend die Regeln des 
  Mönchsordens; 
 
  - Sutta-Pitaka, d. i. der Korb der Lehrtexte, enthaltend die eigentliche, in 
  den vier Edlen Wahrheiten zusammengefaßte Wirklichkeits- und Erlösungslehre in 
  ihrem vollen Umfang; 
 
  - Abhidhamma-Pitaka, d. i. der Korb der höheren Lehre, welcher die Lehren 
  des Sutta-Pitaka in streng philosophischer Form bietet.
 
 
Der Dhamma wendet sich ausschließlich an die eigene Erfahrung und Erkenntnis 
des Menschen, ist also keine, einen voraussetzungslosen Glauben verlangende 
Offenbarungs-Religion. Er bietet eine erhabene, doch wirklichkeitsnahe 
Sittenlehre, eine tiefgründige Analyse der Wirklichkeit, sowie praktische 
Methoden der Geistesschulung und Meditation,—kurz, er bietet umfassende, klare 
und verlässliche Führung auf dem gesamten Wege der Leid-Befreiung.  
Der Dhamma ist eine Lehre, die gleicherweise das Gemüt wie das Denken 
befriedigt. Der hier gewiesene Mittlere Pfad führt hinaus über die ausweglosen 
und zerstörerischen Extreme in Denken und Lebensführung und trägt dazu bei, der 
Buddha-Lehre universelle und für alle Zeiten gültige Bedeutung zu verleihen. 
  
3 
Der SANGHA, d. i. die "Gemeinde«, ist der vom 3 Buddha gegründete Mönchsorden 
und als solcher neben dem Jaina-Orden der älteste in der Welt. Ebenso wie die 
ursprüngliche Lehre findet sich auch der Sangha in seiner ursprünglichen Form 
heute noch in Burma, Siam, Sri Lanka (Ceylon), Kambodia, Laos und Chittagong 
(Bengalen). Zu den berühmtesten Jüngern des Buddha gehörten: Sāriputta, der, 
nach dem Meister, die tiefste Kenntnis der Lehre hatte; Moggallana, der die 
größten übernatürlichen Kräfte besaß; Ananda, der hingebungsvolle persönliche 
Helfer des Buddha; Mahā-Kassapa, der dem ersten, nach dem Tode des Buddha 
stattfindenden Konzil in Rājagaha vorstand; Rahula, des Meisters eigener Sohn. 
Die Institution des buddhistischen Mönchsordens bietet den äußeren Rahmen und 
die geeigneten Lebensbedingungen für diejenigen, die den ernsten Willen haben, 
ihr ganzes Leben, ungehindert von weltlicher Ablenkung, der Verwirklichung des 
höchsten Erlösungszieles zu widmen. Da ein starkes Bedürfnis nach solchem Leben 
ausschließlicher Hingabe stets bestanden hat, wo immer religiöse Entwicklung 
eine gewisse Reife erlangte, ist auch der Sangha von universeller, für alle 
Zeiten gültiger Bedeutung. 
4 
DIE DREIFACHE ZUFLUCHT  
Diese drei, Buddha, Dhamma, Sangha, gelten als die »Drei Kleinode« (ti-ratana), 
vor denen sich der Buddhist in tiefster Ehrfurcht verneigt und die er als das 
Ehrwürdigste und Erhabenste in der Welt betrachtet. Das Bekenntnis zu diesen 
"Drei Kleinoden« wird als die "Dreifache Zuflucht" (ti-sarana) 
bezeichnet und wird auch heute noch, genau wie zu des Buddha Zeiten, in 
feierlicher Weise in der Pali-Sprache ausgesprochen: 
  
    - Buddham saranam gacchāmi. 
 
    - Dhammam saranam gacchami. 
 
    - Sangham saranam gacchāmi.
 
    -  
 
    - Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha.
 
    - Ich nehme meine Zuflucht zum Dhamma.
 
    - Ich nehme meine Zuflucht zum Sangha. *)
 
   
 
Mit dem schlichten Akt des dreimaligen Aussprechens dieser Formel bekennt man 
sich als Anhänger der Buddha-Lehre. 
*) Bei dem zweiten Hersagen wird noch das Wort dutiyampi ("zum 
zweiten Mal«), bei dem dritten tatiyampi ("zum dritten Mal") vor jedem 
Pali-Satz hinzugefügt. 
  
5 
DIE FÜNF SITTENREGELN  
Auf die "Zufluchts«-formel folgt dann meistens das feierliche Ablegen der für 
alle Anhänger der Lehre verbindlichen fünf Gelübde oder Sittenregeln (pañcasíla): 
1. Pānātipātā veramani-sihkhāpadam samadiyami.  
  Ich gelobe abzustehen vom Töten. 
 
2. Adinnādana veramaní-sihkhāpadam samādiyāmi. 
  Ich gelobe abzustehen vom Nehmen dessen, was nicht gegeben. 
 
3. Kāmesu micchācārā veramani-sihkhāpadam samādiyāmi. 
  Ich gelobe abzustehen von unrechtem Wandel in Sinnenlüsten. 
 
4. Musāvādā veramani-sihkhāpadam samādiyami.  
  Ich gelobe abzustehen vom Lügen. 
 
5. Surā-meraya-majja-pamādatthāna veramani-sihkhāpadam samādiyāmi. 
  Ich gelobe abzustehen vom Genuß berauschender Getränke. 
 
 
      
  
 
 
 
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