Vipassanā Meditation

Dreizehnter Abend - Johannes vom Kreuz / Franz von Sales

 

In den Schriften einiger christlicher Mystiker finden wir Lehren, die auf unsere Übungen anwendbar sind. Aus dem Werk des heiligen Johannes vom Kreuz:

 

Es liegt nicht am mangelnden Willen, daß ich bisher nicht schrieb, denn fürwahr wünsche ich dir alles Gute; eher scheint es mir, daß bereits genug gesagt worden ist über das Notwendige, und das Fehlende (falls wirklich etwas fehlt) bedarf nicht der Briefe oder Gespräche - wovon es meist mehr als genug gibt -, sondern der Stille und Arbeit. Während Sprechen verwirrt, sammeln Stille und Arbeit die Gedanken und stärken den Geist. Sobald ein Mensch begreift, was ihm zu seinem Wohle gesagt worden ist, besteht für ihn keine Notwendigkeit mehr zum Zuhören oder Diskutieren; er muß ehrlich damit beginnen, dasjenige in Stille und Aufmerksamkeit zu verwirklichen, was er gelernt hat.

Die Aufgabe, die wir uns gestellt haben, ist nicht leicht, diese Schulung und Läuterung des Geistes. Es bedarf großer Geduld und Beharrlichkeit. Es geschieht nicht von selbst. Aber mit sanftem Beharren ist es möglich. Der heilige Franz von Sales schrieb:

 

Wenn Ihr Herz in die Irre geht oder sich abwendet, führen Sie es sachte zum Punkt der Betrachtung zurück... Und wenn Sie während Ihrer ganzen Stunde nichts anderes tun, als ganz sachte Ihr Herz wieder in die Hände zu bekommen, auch wenn es sich immer wieder abwenden möchte, sooft Sie es dorthin zurückbringen, so wäre Ihre Stunde doch gut angewendet.

Lassen Sie sich durch wandernde Gedanken und Tagträume nicht entmutigen. Jedesmal wenn Sie sich bewußt werden, daß der Geist abweicht, bringen Sie ihn sachte wieder zur Atmung oder den Empfindungen zurück. Ganz gleich, wie oft dies geschieht, wenn Sie jedesmal den wandernden Geist zurückbringen, ist die Stunde wohl verbracht. Seien Sie behutsam zu sich selbst. Bleiben Sie beharrlich. Wenn Sie es auch nicht bemerken, so findet doch eine große Verwandlung statt. Es ist wie eine Frucht, die am Baume reift. Wenn die Sonne darauf scheint, reift die Frucht, auch wenn Sie den Vorgang von einem Tag zum anderen nicht bemerken können. In der gleichen Weise gehen die Veränderungen und der Reifeprozeß in unserem eigenen Geist vor sich. Und wie der heilige Johannes vom Kreuz sagte, in Schweigen und Arbeit wird diese Veränderung zur Vollendung gebracht.

 


 Vierzehnter Abend - Die Vier Edlen Wahrheiten

 

Es gibt so viel Leiden in der Welt. Jeden Tag gibt es Millionen Menschen, die nicht genug zu essen haben, die den Schmerz des Hungers erleiden. Es gibt Millionen Menschen in der Welt, die nicht genug Kleidung haben oder kein Dach über dem Kopf, sie erleben das Leiden durch Kälte, Regen und Hitze. Es gibt so viele Millionen, die den Schmerz der Krankheit erleiden, sogar wenn es Heilmittel gibt, weil es ihnen nicht möglich ist, irgendeine Art der Behandlung zu bekommen. Es gibt die Leiden der Geburt. Den Schmerz der Mutter. Noch mehr Schmerz für das Kind, das geboren wird, das durch eine enge Öffnung gepreßt wird und die verletzenden Elemente der Außenwelt zu spüren bekommt. Der Körper wird krank, er wird elend, er wird alt und gebrechlich. Der Schmerz des Todes.

 

Es gibt so viele Wesen auf dieser Welt, die sich hilflos in den Händen von Feinden befinden, in den Händen von Menschen, die ihnen ein Leid zufügen wollen. In vielen Ländern werden gerade jetzt Gefangene brutal mißhandelt. Es gibt die Gewaltsamkeit des Krieges. Männer und Frauen, die genau wie wir Empfindungen haben, stehen hilflos dem Leiden gegenüber, unfähig etwas dagegen zu tun. Wir sind schon oft in derselben Situation gewesen, oft wird es uns noch in zukünftigen Leben geschehen. Eine kleine Umdrehung des karmischen Rades, und wieder sind wir solche Menschen. In unserem physischen Körper ist das Leiden im Keime enthalten. Wie oft haben wir das schon erfahren, und wie oft werden wir es noch erfahren?

 

Die materiellen Elemente unseres Körpers werden die vier großen Hauptelemente genannt. Sie werden wegen ihrer zerstörenden Kraft groß genannt. Die gleichen vier Elemente, aus denen unser Körper besteht, bilden auch die Erde und die Sonne, die Planeten und die Sterne. Es sind die gleichen Elemente, die wir in unserem Körper erfahren, die durch den Ablauf ihrer natürlichen Bedingungen verantwortlich sind für die Entstehung und Zerstörung ganzer Sonnensysteme und Milchstraßen. Die Macht dieser Elemente ist enorm. Für einen kurzen Zeitraum befinden sie sich in einer Art Gleichgewicht. So vergessen wir und erkennen nicht die ungeheure zerstörende Kraft, die ihnen innewohnt, bis sie, ihrer eigenen Natur folgend, aus dem Gleichgewicht kommen und Verfall verursachen, die Auflösung des Körpers, großes Leiden und Tod. Wir sind wie Kinder, die in einem brennenden Haus spielen. Kinder, die mit Spielzeug spielen, der momentanen Freude hingegeben, des Feuers um sie herum nicht achtend. Aber der Himmel ist gütig, er schickt seine Boten, um vor der Gefahr zu warnen, um auf Schmerz und Leid ringsherum zu zeigen:

 

Sahst du nie unter den Menschen eine Frau oder einen Mann im Alter von achtzig, neunzig oder hundert Jahren, abgelebt, gekrümmt wie ein Dachsparren, gebückt, auf eine Krücke gestützt. schlotternden Ganges dahinschleichend, siech, mit verwelkter Jugend, mit abgebrochenen Zähnen und ergrauten Haaren, oder kahl? Und bedachtest du nicht: 'Auch ich bin dem Alter unterworfen, kann dem Alter nicht entgehen'?

Sahst du nie unter den Menschen eine Frau oder einen Mann, krank, elend, schwerleidend, sich im eigenen Kot und Urin herumwälzend, die von dem einen aufgehoben, von einem anderen wieder niedergelegt wurden? Und dachtest du nicht: 'Auch ich bin der Krankheit unterworfen, kann der Krankheit nicht entgehen'?

Sahst du nie unter den Menschen eine Frau oder einen Mann einen oder zwei oder drei Tage nach dem Tode, aufgeschwollen, blauverfärbt, mit Eiter bedeckt? Und dachtest du nicht: 'Auch ich bin dem Tod unterworfen, kann dem Tode nicht entgehen'?

Wir alle unterliegen genau denselben Dingen. Tod ist nicht nur für einige da und verschont andere. Er ist das Ende für uns alle. Dieser Tatsache können wir uns nicht verschließen.

 

Es gibt die Leiden des Geistes. Depression. Verzweiflung. Angst. Sorge. Ärger. Haß. Furcht. Lust. Kummer. Wie lange bleiben wir gebunden an diese lange Runde der Wiedergeburten, weiterhastend, getrieben durch Unwissenheit und Begehren? Das Leid dieser Endlosigkeit, jeden Morgen zu erwachen und Farben, Gerüche, Töne, Empfindungen und Gedanken wahrzunehmen, in endloser Wiederholung. Wir gehen durch den Tag, wir gehen schlafen, und wir erwachen und erleben die gleichen Farben und Geräusche und Gerüche und Geschmäcke und Empfindungen und Gedanken, immer und immer wieder.

 

Unausdenkbar ist ein Anfang dieser Daseinsrunde, nicht zu entdecken ein Beginn der von Unwissenheit gehemmten und von Begehren gefesselten Wesen, die immer wieder den Samsara durcheilen, durchwandern. Was glaubt ihr, was ist wohl mehr: Der Tränenstrom, den ihr auf dieser langen Daseinsrunde, mit Unerwünschtem vereint und von Erwünschtem getrennt, klagend und weinend vergossen habt, oder das Wasser der vier Weltmeere? Lange Zeiten hindurch habt ihr den Tod von Mutter und Vater, Sohn und Tochter erfahren, den Verlust von Verwandten und Schätzen erfahren, das Unglück der Krankheit erfahren. Und dabei habt ihr mehr Tränen vergossen, als sich Wasser in den vier Weltmeeren befindet. So habt ihr denn lange Zeiten hindurch Leiden erfahren, Qualen erfahren, Unglück erfahren und das Leichenfeld vergrößert, wahrlich genug, um sich von allen Daseinsgebilden abzuwenden, loszulösen und zu befreien.

Wie Kinder, die in einem brennenden Haus mit Spielzeug spielen, vermeiden wir es, Schmerz und Leid in unserem Leben zu sehen. Wir schieben die Alten und Kranken in Heime ab, damit wir ihre Leiden nicht sehen müssen. Wir jagen die Bettler von der Straße, damit wir die Qual der Armut nicht sehen müssen. Wir verkleiden die Leichen, als ob sie zu einem Ball gingen, um nicht das Antlitz des Todes sehen zu müssen. Die erste Edle Wahrheit der Erleuchtung Buddhas ist die Wahrheit vom Leiden. Es hat keinen Zweck so zu tun, als ob sie nicht existiere. Ganz gleich, wie wir alles verdecken, der Körper wird alt und krank werden. Er wird sterben. Ganz gleich, wieviel Zerstreuung wir uns gönnen, es wird Ärger und Übelwollen und Frustration und Sorge und Spannung geben. Wir brennen vor Ärger, wir brennen aus Verlangen. Die erste Edle Wahrheit, die Wahrheit vom Leiden.

 

Buddha ging weiter. Er zeigte die Wahrheit vom Leiden und erklärte auch die Gründe dafür. Was ist es, das uns an dieses Rad des Leidens fesselt? Buddha erkannte, daß diese Fessel sich in unserem eigenen Geist befindet, es ist die Fessel des Anhaftens. Wir befinden uns auf diesem Rad der Schmerzen, weil wir uns aus Unwissenheit daran klammern.

 

Es gibt vier große Anhaftungen, die uns an das Rad gebunden halten. Die erste ist unser Haften an Sinnenlust. Ständig suchen wir bezaubernde Töne und Anblicke, betörende Düfte, köstliche Geschmäcke und angenehme Körperempfindungen. Das endlose Suchen nach momentanen bruchstückhaften Freuden. Sie ziehen uns an, als ob sie unsere Probleme lösen könnten, als ob sie dem Leiden ein Ende setzen könnten. Wir leben unser Leben, indem wir auf die nächsten vierzehntägigen Ferien, die nächsten Beziehungen, auf ein neues Objekt, das uns "gehört", warten; wir warten mit Verlangen auf das nächste Glück, das immer gerade außer Reichweite ist.

 

Es gibt eine Geschichte über Mullah Nasreddin, einen berühmten Sufi-Lehrer. Eines Tages ging er über den Markt und sah einen großen Büschel heißen Chili-Pfeffer zum Verkauf. Er kaufte ihn, ging nach Hause und begann ihn zu essen. Eine Weile später kamen seine Schüler und sahen den Mullah in Tränen, sein Mund und seine Zunge brannten. "Mullah, Mullah, warum essen Sie sie noch? " Als er einen weiteren nahm, sagte Nasreddin: "Ich warte auf einen süßen Pfeffer."

 

Die zweite große Anhaftung sind unsere eigenen Ansichten und Meinungen. Wir haben so viele Ansichten über Dinge, so viele vorgefaßte Meinungen. Anhaften an Ansichten ist eine sehr große Fessel. Es verhindert, daß wir die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind; die Wirklichkeit wird durch die bunte Brille unserer eigenen ganz bestimmten Bedingtheit gefiltert. Als ein großer Meditationsmeister aus Thailand einmal gefragt wurde, welches das größte Hindernis für seine Schüler sei, sagte er: "Meinungen, Ansichten und Vorstellungen über alle Dinge, über sich selbst, über die Übung über die Lehren des Buddha. Ihr Geist ist angefüllt mit Meinungen über Dinge. Sie sind viel zu gescheit, um auf andere zu hören. Es ist wie mit Wasser in einer Tasse. Ist die Tasse mit schmutzigem, abgestandenen Wasser gefüllt, ist sie nutzlos. Erst nachdem das alte Wasser weggeschüttet worden ist, ist die Tasse wieder zu gebrauchen. Sie müssen Ihren Geist leer von Meinungen machen, dann werden Sie erkennen."

 

In dem Sutra des dritten Zen-Patriarchen heißt es: "Suche nicht die Wahrheit. Höre nur auf, Ansichten zu hegen." Wenn wir von diesem Anhaften ablassen, wird sich der ganze Dharma offenbaren. Alles wird da Sein. Wir müssen unsere vorgefaßten Ansichten darüber, wie die Dinge sind, wie wir sie gerne hätten, aufgeben. Wir müssen von dem Anhaften an unseren geliebten Meinungen abkommen. Dies ist die zweite große Fessel, die uns an das Rad des Samsara, das Rad des Leidens, bindet.

 

Die dritte Art des Anhaftens betrifft Regeln und Riten: das Denken, daß alles in Ordnung sein wird, wenn Sie ein Weihrauchstäbchen oder eine Kerze anzünden. All diese Riten, all diese Zeremonien, die Menschen ausführen in der Hoffnung, eine Kerze oder Weihrauch anzuzünden oder irgendeine Art von Gebet oder ein Mantra zu sprechen werde das Leiden beenden. Auch das Haften an Riten, geistige Selbstgerechtigkeit oder jede Art von geistigem Materialismus sind Behinderungen. Diese Anhaftungen sind eine große Fessel.

 

Die vierte Bindung und die subtilste, die am stärksten bedingte, ist unser Anhaften an den Glauben an ein Selbst, ein Ich, an etwas, das uns gehört. Der Glaube, daß eine beständige Entität in dem Geistigen und Körperlichen vorhanden ist, die dies alles erfährt. Wegen dieses Glaubens und weil wir das Selbst, das Ich befriedigen wollen, werden wir in alle möglichen unheilsamen Taten verwickelt, alle Arten von Gier und Haß, alle Arten der Unwissenheit, zur Erbauung des Selbst, das nicht einmal vorhanden ist. Unser Anhaften an die Vorstellung eines Selbst ist so groß, daß alles, was wir tun, sich darum dreht, und wir so die Fesseln stärken, die uns an diese Leidensfülle binden.

 

Die zweite Edle Wahrheit der Erleuchtung Buddhas ist die Ursache des Leidens: Begehren und Anhaften. Begehren nach Sinnenfreuden, das Hegen von Ansichten und Meinungen, der Glaube, daß Regeln und Riten und Zeremonien das Leiden aufheben werden, und das sehr ausgeprägte Anhaften an die Vorstellung eines Selbst oder Ich. Keiner zwingt uns zum Anhaften. Es gibt keine Kraft oder Macht außerhalb von uns, die uns an das Rad von Leben und Tod gefesselt hält. Es ist nur das Anhaften an unserem eigenen Geist.

 

Es gibt eine Art von Affenfalle, die in Asien gebraucht wird. Eine Kokosnuß wird ausgehöhlt und an einem Seil an einen Baum oder einem Stock in der Erde befestigt. Der Boden der Nuß wird aufgeschlitzt und etwas süßes Futter hineingelegt. Das Loch ist gerade so groß, daß ein Affe seine ausgestreckte Hand hindurchschieben kann, aber eine geschlossene Faust nicht zurückgezogen werden kann. Der Affe riecht die Süßigkeit, steckt seine Hand hinein, um das Futter zu ergreifen, und kann sie dann nicht wieder herausziehen. Die geschlossene Faust geht nicht durch den Schlitz. Wenn die Jäger kommen, gerät der Affe in Panik, kann aber nicht entfliehen. Keiner hält den Affen gefangen, außer der Kraft seiner eigenen Anhaftung. Er braucht nur seine Faust zu öffnen. Aber die Kraft der Gier in seinem Geist ist so stark, daß es kaum einen Affen gibt, der loslassen kann. Es ist das Begehren und Anhaften in unserem eigenen Geist, das uns gefangen hält. Wir brauchen nur die Hände zu öffnen, unser Selbst, unser Anhaften loszulassen, und wir sind frei.

 

Die dritte Edle Wahrheit der Erleuchtung Buddhas ist das Ende des Leidens, das Ende der Schmerzen. Nirvana ist der Zustand jenseits des geistig-körperlichen Vorgangs und nicht all dem Leiden unterworfen, das diesem innewohnt. Freiheit. Frieden. Ruhe. Kühle. Befreiung. Ein Absetzen der Last.

 

Es gibt zwei Arten von Nirvana. Das erste ist das augenblickliche Nirvana, frei von Befleckungen, frei von Gier, Haß und Unwissenheit, ein Auslöschen dieser Feuer im Geiste von Augenblick zu Augenblick. Jeder Moment, der frei von Befleckungen ist, ist ein Augenblick der Kühle und des Friedens. Die andere Bedeutung von Nirvana ist der Zustand völlig jenseits des Daseinsvorgangs, das Ende der Leidenslast, das Auslöschen des Feuers.

 

Es gibt ein Beispiel über Wesen, die in einer sehr unfruchtbaren Wüste leben. Es gibt wenig Wasser, nicht genug zu essen und keinen Schutz gegen die gnadenlose Sonne. Weil diese Menschen nichts anderes kennen, halten sie es für einen befriedigenden Ort zum Leben. Aber dann reist einer von Ihnen in ein anderes Land, wo Kühle und Überfluß herrschen, wo es Wasser, Essen und Unterkunft gibt, und er erkennt seine ärmlichen Lebensbedingungen, das Leiden an dem Ort, wo er früher lebte. Im Vergleich mit dem Frieden und der Stille und dem Schweigen des Nirvana ist der endlose geistig-körperliche Vorgang, das endlose Aufsteigen und Vergehen eine solche große Last, ein solch großes Leiden. Die dritte Edle Wahrheit ist die Erfahrung, die Buddha andeutete, als er sagte, daß es kein größeres Glück gäbe als den Frieden.

 

Der Buddha zeigte auch den Weg zu dieser Erfahrung. Es ist keine geheimnisvolle Lehre, die nur Wenigen vorbehalten ist. Die vierte Edle Wahrheit der Lehre Buddhas ist der Edle Achtfache Pfad, der zeigt, wie Sie die Last absetzen können.

 

Es ist kein extremer Pfad. Selbstqual gehört nicht dazu. Sie brauchen sich nicht in eine Höhle zurückzuziehen. Es ist weder eine Selbstkasteiung noch ein Frönen der Sinnenfreuden, die uns gefesselt halten. Es ist der mittlere Weg. Bewußt sein. Bewußt erkennen, wie die Dinge geschehen. Wach und ausgeglichen sein. Achtsam sein. Kein Anhaften. Kein Verurteilen. Ohne Identifizierung mit den Dingen als Ich oder Selbst. Befreiung des Geistes von Befleckungen von Augenblick zu Augenblick.

 

Die Wahrheit vom Leiden muß erkannt werden. Die Wahrheit von der Entstehung des Leidens muß verstanden werden. Die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens muß erfahren werden. Und der Pfad zum Ziel muß von jedem Einzelnen gegangen werden. Buddhas Erleuchtung löste seine Probleme, sie löste nicht unsere, außer uns den Weg zu zeigen. Es gibt keine magische Formel, die uns vom Leiden erlöst. Jeder von uns muß seinen eigenen Geist reinigen, denn es sind die Verhaftungen in unserem Geist, die uns gefesselt halten.


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