"Da ist ein Bettelmönch sittenrein, er beherrscht sich durch die Selbstbeherrschung gemäß dem Pātimokkha, ist vollkommen in Wandel und Umgang und, in den geringsten Fehlern Gefahr erblickend, übt er sich in den auf sich genommenen Schulungsregeln. Keine neue, <zur Wiedergeburt führende>, Tat (Karma)-begeht er, und die alte Tat macht er, wenn immer ihn ihre Wirkung trifft, zunichte. Dies ist die klar sichtbare Versiegung <der Geistesbefleckungen>, die unmittelbar wirksam ist (an keine Zeit gebunden = akālika), einladend, zum Ziele führend, jedem Verständigen erfahrungsmäßig und verständlich." [A.i.221]
"So sind diese guten Sitten zum Nutzen der Reuelosigkeit, zum Vorteil der Reuelosigkeit.
Die Reuelosigkeit ist zum Nutzen der Begeisterung, zum Vorteil der Begeisterung.
Die Begeisterung ist zum Nutzen der Freude, zum Vorteil der Freude.
Die Freude ist zum Nutzen der Stille, zum Vorteil der Stille.
Die Stille ist zum Nutzen der Glückseligkeit, zum Vorteil der Glückseligkeit.
Die Glückseligkeit ist zum Nutzen der Geistessammlung, zum Vorteil der Geistessammlung.
Die Geistessammlung ist zum Nutzen der Kenntnis und der Einsicht in die Wirklichkeit, zum Vorteil der Kenntnis und der Einsicht in die Wirklichkeit.
Die Kenntnis und die Einsicht in die Wirklichkeit sind zum Nutzen der Abscheu und der Begierdelosigkeit, zum Vorteil der Abscheu und der Begierdelosigkeit.
Die Abscheu und die Begierdelosigkeit sind zum Nutzen der Befreiung, und der Kenntnis, und der Einsicht, zum Vorteil der Befreiung, und der Kenntnis, und der Einsicht.
So führen diese guten Sitten allmählich zum Gipfel." [A.v.2]
"Es gibt, Freund Ānanda, diese guten Sitten, die vom Erhabenen ausgesprochen wurden. Zu welchem Nutzen sind diese guten Sitten vom Erhabenen ausgesprochen worden?" – "Sehr gut, sehr gut, Bhadda, angenehm ist deine Weisheit, angenehm dein Geist, wohl ist deine Frage. ...Diese guten Sitten, o Bhadda, die vom Erhabenen ausgesprochen wurden, sind nur soviel, wie zum Nutzen der Kultivierung der vier Grundlagen der Achtsamkeit (SATIPATTHĀNĀ)." [S.v.171]
"Da sind diese vier Befleckungen, o Bettelmönche, der Sonne und des Mondes, bei welchen die Sonne und der Mond nicht brennen, nicht leuchten, und nicht strahlen. Welche vier? Wolken ...Nebel... Rauch ...und Verfinsterung. Genauso, o Bettelmönche, gibt es da vier Befleckungen der Einsiedler und Geistlichen, bei welchen manche Einsiedler und Geistliche nicht brennen, nicht leuchten, und nicht strahlen. Welche vier?
Es gibt da, o Bettelmönche, manche Einsiedler und Geistliche, die gebrannte oder ungebrannte alkoholische Getränke trinken..., die Geschlechtsverkehr ausüben..., die Gold und Silber/ Geld (52) annehmen..., die von falschem Lebensunterhalt leben, und sich nicht <von diesen> enthalten.... Diese, o Bettelmönche, sind die vier Befleckungen der Einsiedler und Geistlichen.
Verwirrt, blind, ihrer Wünsche Sklaven,
Von heftiger Begierde voll,
Vergrößern sie die Leichenfelder
durch immer wieder Nehmen von Geburt."
[A.ii.53]
"Wenn da ein Mann, der gezügelt werden muß, sich nicht der Verhaltensethik fügt, dann empfindet der Tathāgata es nicht als wert, diesen Mann anzusprechen und zu belehren, noch empfinden es seine verständigen Gefährten im Reinheitswandel es als wert, ihn anzusprechen und zu belehren. Dies ist die HINRICHTUNG, ..., in der Verhaltensethik der Edlen, wenn weder der Tathāgata ...noch seine verständigen Gefährten im Reinheitswandel es als wert empfinden, ihn anzusprechen und zu belehren." [A.ii.112]