Mahāvagga

MV.VIII.02-15

 

 Zu jener Zeit hat der König von Kāsi Jīvaka Komārabhacca einen Wollum­hang, der halb aus Seide war, gesandt, wert einen halben Kāsi[1].  Da hat Jīvaka Komārabhacca den Wollumhang, der halb aus Seide war, genommen und ging zum Erhabenen. Dort, nachdem er den Erhabenen verehrt hatte, setzte er sich seitwärts nieder. Beiseite sitzend sagte Jīvaka Komārabhacca dem Erhabenen folgendes: "Dies ist ein Wollumhang, halb aus Seide, gesandt vom König von Kāsi, wert einen halben Kāsi. Annehmen möge der Vereh­rungs­würdige Erhabene den Wollumhang, damit mir das lange Zeit Wohl und Glück bringe." Der Erhabene nahm den Wollumhang an. Dann ver­anlaßte er Jīvaka Komārabhacca durch ein Lehrgespräch, es zu verstehen, aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu erfreuen. Dann, als Jīvaka Komārabhacca durch das Lehrgespräch des Erhabenen veranlaßt war, es zu verstehen, auf­zunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu er­freuen, stand er von seinem Sitz auf, verehrte den Erhabenen, umrundete ihn rechts und ging fort. Dann, nachdem der Erhabene aus diesem Anlaß eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Ich erlaube Wollum­hänge." (1) //2//

 

 Zu jener Zeit bekam der Sangha viele verschieden(artige) Roben. Da kam den Mönchen folgender Gedanke: Welche Art Roben hat nun der Erhabene erlaubt, welche nicht erlaubt? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, sechs (Arten) von Roben: Leinen, Baumwolle, Seide, Wolle, Hanf, Jute." (1)

 

 Zu jener Zeit nahmen die Mönche Roben von Hausleuten an. Die, die unsicher waren, nahmen keine fortgeworfenen Lumpen an: Eine (Art von) Roben hat der Erhabene erlaubt, nicht zwei. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, einem, der Roben von Hausleuten annimmt, daß er auch fortgeworfene Lumpen annimmt. Ich lobe, ihr Mönche, die Zufriedenheit mit diesen beiden." (2) //3//

 

 Zu jener Zeit hatten sich viele Mönche in dem Lande Kosala auf einen langen Weg gemacht. Einige Mönche waren vom Weg ab zum Friedhof gegangen, um fortgeworfene Lumpen (zu sammeln). Einige Mönche warteten nicht. Diejenigen Mönche, die vom Weg ab zum Friedhof gegangen waren, um fortgeworfene Lumpen (zu sammeln), erhielten fortgeworfene Lumpen. Die Mönche, die nicht gewartet hatten, sagten folgendes: "Gebt uns, Brüder, einen Teil (der Lum­pen)." Diejenigen sagten folgendes: "Nicht, Brüder, geben wir euch einen Teil, warum wartetet ihr nicht mit?" Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, denen, die nicht gewartet haben, wenn man nicht möchte, nicht zu geben." (1)

 

 Zu jener Zeit hatten sich viele Mönche in dem Lande Kosala auf einen langen Weg gemacht. Einige Mönche waren vom Weg ab zum Friedhof gegangen, um fortgeworfene Lumpen (zu sammeln). Einige Mönche warteten mit. Diejenigen Mönche, die vom Weg ab zum Friedhof gegangen waren, um fortgeworfene Lumpen (zu sammeln), erhielten fortgeworfene Lumpen. Die Mönche, die gewar­tet hatten, sagten folgendes: "Gebt uns, Brüder, einen Teil (der Lumpen)." Diejenigen sagten folgendes: "Nicht, Brüder, geben wir euch einen Teil, warum kamt ihr nicht mit (von der Straße) herunter?" Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube[2], ihr Mönche, denen, die gewartet haben, auch wenn man nicht möchte, zu geben." (2)

 

 Zu jener Zeit hatten sich viele Mönche in dem Lande Kosala auf einen langen Weg gemacht. Einige Mönche waren vom Weg ab sofort zum Friedhof gegangen, um fortgeworfene Lumpen (zu sammeln), einige später. Diejenigen Mönche, die sofort vom Weg ab zum Friedhof gegangen waren, um fortgeworfene Lumpen (zu sammeln), erhielten fortgeworfene Lumpen. Die Mönche, die später gingen, erhielten keine. Die Mönche, die später gingen sagten folgen­des: "Gebt uns, Brüder, einen Teil (der Lum­pen)." Diejenigen sagten folgendes: "Nicht, Brüder, geben wir euch einen Teil, warum kamt ihr nicht sofort mit?" Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, den später vom Weg gegangenen, wenn man nicht möchte, nicht zu geben." (3)

 

 Zu jener Zeit hatten sich viele Mönche in dem Lande Kosala auf einen langen Weg gemacht. Jene gingen gleichzeitig zum Friedhof. Einige bekamen Lumpen, einige nicht. Diejenigen Mönche, die keine Lumpen bekamen sagten folgendes: "Gebt uns, Brüder, einen Teil (der Lumpen)." Diejenigen sagten folgendes: "Nicht, Brüder, geben wir euch einen Teil, warum bekamt ihr keine?" Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, den gleichzeitig Gegangenen, auch wenn man nicht möchte, zu geben." (4)

 

 Zu jener Zeit hatten sich viele Mönche in dem Lande Kosala auf einen langen Weg gemacht. Nachdem sie sich besprochen hatten, gingen jene gleichzeitig zum Friedhof. Einige bekamen Lumpen, einige nicht. Diejenigen Mönche, die keine Lumpen bekamen sagten folgendes: "Gebt uns, Brüder, einen Teil (der Lumpen)." Diejenigen sagten folgendes: "Nicht, Brüder, geben wir euch einen Teil, warum bekamt ihr keine?" Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, den besprochen Habenden, gleichzeitig Gegangenen, auch wenn man nicht möchte, zu geben." (5) //4//

 

 Zu jener Zeit kamen die Menschen, nachdem sie Roben genommen hatten, zum Kloster. Jene, die keinen Annehmen­den bekamen, gingen wieder fort. Es gab wenig Roben. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, sich über einen mit fünf Teilen versehenen Mönch als Robenann­ehmer zu einigen: Wer nicht aus Gier falsche Wege gehen würde, wer nicht aus Haß, Verblendung, Furcht falsche Wege gehen würde, wer weiß, was angenommen ist und was nicht angenommen ist. (1)

 

 So soll man sich, ihr Mönche, einigen: Erst soll man einen Mönch bitten (Robenannehmer zu werden). Nachdem er gebeten wurde, soll ein fähiger und erfahrener Mönch dem Sangha ankündigen: Höre mich, verehrungswürdiger Sangha. Wenn es dem Sangha recht ist, möge er sich über den so und so genannten Mönch als Robenannehmer einigen. Das ist die Ankündigung. Höre mich, verehrungswürdiger Sangha. Der Sangha einigt sich über den so und so genann­ten Mönch als Robenannehmer. Wenn es den Ehrwürdigen recht ist, sich über den so und so genannten Mönch als Robenannehmer zu einigen, so mögen sie schweigen, wenn es einem nicht recht ist, möge er sprechen. - Geeinigt hat sich der Sangha über den so und so genannten Mönch als Robenannehmer. Dem Sangha ist es recht, daher das Schweigen, so nehme ich es an." (2) //5//

 

 Zu jener Zeit haben die Mönche, die Robenannehmer waren, die Roben, nach­dem sie sie angenommen hatten, dort hingelegt und gingen fort. Die Roben gingen verloren. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlau­be, ihr Mönche, sich über einen mit fünf Teilen versehenen Mönch als Roben­aufbewahrer zu einigen: Wer nicht aus Gier falsche Wege gehen würde, wer nicht aus Haß, Verblendung, Furcht falsche Wege gehen würde, wer weiß, was aufbewahrt ist und was nicht aufbewahrt ist. (1)

 

 So soll man sich, ihr Mönche, einigen: .... [wie in //5//]... so nehme ich es an. (2) //6//

 

 Zu jener Zeit haben die Mönche, die Robenaufbewahrer waren die Roben in einer Laube, am Fuße eines Baumes, in einer (Nimba)baumhöhle niedergelegt. Durch Ratten und Termiten wurden sie aufgefressen. Dem Erhabenen haben sie diesen Sachverhalt erzählt. "Ich erlaube, ihr Mönche, sich über eine Aufbewahrungskammer zu einigen, wenn es der Sangha wünscht: Eine Hütte, ein Haus mit einem Dach, ein großes Haus, ein mehrgeschossiges Haus, eine Höhle. (1)

 

 So soll man sich, ihr Mönche, einigen: ... [wie in //5//] ...  so nehme ich es an. (2) //7//

 

 Zu jener Zeit waren die Roben in der Aufbewahrungskammer nicht geschützt. Dem Erhabe­nen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, sich über einen mit fünf Teilen versehenen Mönch als Robenbewacher zu einigen. Wer nicht aus Gier falsche Wege gehen würde, wer nicht aus Haß, Verblendung, Furcht falsche Wege gehen würde, wer weiß, was zu bewachen ist und was nicht zu bewachen ist. So soll man sich, ihr Mönche, einigen: ... [wie in //5//] ... so nehme ich es an (1)

 

 Zu jener Zeit hat die Sechsergruppe Mönche den Robenbewacher entlassen. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Nicht soll man, ihr Mönche, den Robenbewacher entlassen. Wer entlassen würde, begeht ein dukkata Vergehen." (2) //8//

 

 Zu jener Zeit haben sich in der Aufbewahrungskammer des Sanghas die Roben angehäuft. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, (die Roben) nach Maßgabe des zusammengekommenen Sanghas zu verteilen." Zu jener Zeit machte der ganze Sangha beim Robenver­teilen großen Lärm. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, sich über einen mit fünf Teilen versehenen Mönch als Robenver­teiler zu einigen: Wer nicht aus Gier falsche Wege gehen würde, wer nicht aus Haß, Ver­blendung, Furcht falsche Wege gehen würde, wer weiß, was zu verteilen ist, was nicht zu verteilen ist."

 

 So soll man sich, ihr Mönche, einigen: ... [wie in //5//] ...  so nehme ich es an. (1)

 

 Da kam den Mönchen, die Robenverteiler waren folgender Gedanke: Wie sollen wir die Roben verteilen? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, nachdem man zuerst begutachtet hat, abgewägt hat, (die Aufteilung) gleichwertig gemacht hat, die Mönche gezählt hat, Gruppen (von Mönchen) gebildet hat[3], soll man den Robenanteil hinlegen." Da kam den Mönchen, die Roben­verteiler waren, folgender Gedanke: Wie sollen wir den Novizen ihren Robenanteil geben? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, Novizen die Hälfte von einem Anteil zu geben." (2)

 

 Zu jener Zeit wollte ein Mönch mit seinem Teil überqueren (fortgehen). Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, einem Fortgehenden seinen Anteil zu geben." Zu jener Zeit wollte ein Mönch mit mehr als seinem Teil überqueren (fortgehen). Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, einem Fort­gehenden mehr als seinen Anteil zu geben, wenn Kompensation (als Ausgleich zurück)gege­ben wurde." (3)

 

 Da kam den Mönchen, die Robenverteiler waren, folgender Gedanke: Wie sollen wir den Robenanteil geben, in der Reihenfolge des Kommens oder nach dem Alter[4]? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, nachdem die Bedürftigen befriedigt sind Lose zu ziehen." (4) //9//

 

 Zu jener Zeit haben die Mönche mit hellem Lehm und Tierkot die Roben gefärbt. Die Roben hatten schlechte Farbe. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, Ihr Mönche, sechs Arten von Färbung: Färben mit Wurzeln, Baumholz, Rinde, Blättern, Blüten, Früchten." (1)

 

 Zu jener Zeit haben die Mönche mit kaltem Wasser gefärbt. Die Roben hatten einen schlech­ten Geruch[5]. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, die Farbe in einem kleinen Farbbehälter zu kochen." Die Farbe schwappte über. "Ich erlaube, ihr Mönche, einen runden Auffangbe­hälter[6]." Zu jener Zeit wußten die Mönche nicht, ob die Farbe gekocht war oder nicht gekocht war. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mön­che, einen Tropfen Farbe in das Wasser oder auf den Finger­nagel zu tun." (2)

 

 Zu jener Zeit taten die Mönche Farbe in einen Topf hinein, (dabei) zerbrach der Topf. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, einen Färbelöffel (zum Umschöpfen) mit einem Holzstiel." Zu jener Zeit hatten die Mönche keinen Behälter für Farbe. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, Farbtöpfe und Farbbehäl­ter." Zu jener Zeit kneteten die Mönche (beim Färben) die Robe in einer kleinen Schale, in einer Almosenschale, (dabei) gingen die Roben kaputt. Dem Erhabe­nen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, einen großen Trog aus Holz." (3) //10//

 

 Zu jener Zeit breiteten die Mönche die Roben auf dem Boden (zum Trocknen) aus. Die Roben wurden mit Staub bedeckt. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, eine Grasmatte." Die Grasmatte wurde von Termiten gefressen. Dem Erhabenen ... "Ich erlaube, ihr Mönche, einen Bambusstock für die Roben, ein Seil für die Roben." Sie hängten (die Roben) in der Mitte auf, die Farbe floß an die beiden (unteren) Enden. Dem Erhabe­nen ... "Ich erlaube, ihr Mönche, die Ecken (hoch)zubinden." Die Ecken gingen kaputt. Dem Erhabenen .... "Ich erlaube, ihr Mönche, die Ecken mit einem Faden festzubinden." Die Farbe floß zu einer Seite. Dem Erhabenen ... "Ich erlaube, ihr Mönche, zu färben, indem man (die Robe) immer wieder dreht. Nicht soll man gehen, bis das Tropfen aufgehört hat." (1)

 

 Zu jener Zeit waren die Roben zu stark gefärbt. Dem Erhabenen .... "Ich erlaube, ihr Mönche, (die Roben) in Wasser einzutau­chen (wieder auszuwa­schen)." Zu jener Zeit wurden die Roben rauh. Dem Erhabenen ... "Ich erlau­be, ihr Mönche (die Roben) mit der Hand auszuklopfen." Zu jener Zeit trugen die Mönche nicht zusammengeflickte Roben in Elfenbei­nfarben. Die Menschen wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie Sinnenfreude genießende Laien. Dem Erhabenen.... "Nicht soll man nicht zusammengeflickte Roben tragen. Wer so trägt, begeht ein dukkata Vergehen." (2) //11//

 

 Dann, nachdem der Erhabene in Rājagaha, solange es ihm gefiel, geweilt hatte, brach er zu einer Reise nach Dakkhināgiri auf. Es sah der Erhabene in Magadha ein Reisfeld, in Streifen angelegt, mit Zugangswegen versehen, mit Umrandungen versehen, mit Kreuzungen versehen. Dies gesehen, sprach er den ehrwürdigen Ānanda an: "Siehst du, Ānanda, das Reisfeld in Streifen angelegt, mit Zugangswegen versehen, mit Umrandungen versehen, mit Kreu­zungen versehen?" - "Ja, Verehrungswürdiger." - "Kannst du, Ānanda, den Mön­chen eine derartige Robe herstellen?" - "Das kann ich, Erhabener." Nachdem der Erhabene, solange es ihm gefiel, in Dakkhināgiri geweilt hatte, ging er wieder zurück nach Rājagaha. Nachdem der ehrwürdige Ānanda für viele Mönche Roben hergestellt hatte, kam er zum Erhabenen. Dort sagte er dem Erhabenen folgendes: "Möge der verehrungswürdige Erhabene sehen, die Roben sind hergestellt." (1)

 

 Dann, nachdem der Erhabene in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Ein Kluger, ihr Mönche, ist Ānanda, ein großer Weiser, ihr Mönche, ist Ānanda, indem er von dem von mir in Kürze gesagtem, die ausführliche Bedeutung weiß. Er kann eine Kreuznaht machen, eine halbe Kreuznaht, eine Kreisnaht, eine Halbkreisnaht, ein Mittel­teil, ein Seitenteil, ein Halsteil, ein Knieteil, ein Ellenbogenteil, geschnitten und grob zusammengenäht, einem Asketen gemäß, von den Gegnern nicht begehrt. Ich erlaube, ihr Mönche, geschnittenes (zusammengeflicktes) Schultertuch, ge­schnittenes Obergewand, geschnittenes Hüfttuch." (2) //12//

 

 Dann, nachdem der Erhabene, solange es ihm gefiel, in Rājagaha geweilt hatte, brach er zu einer Reise nach Vesāli auf. Da sah der Erhabene zwischen Rājagaha und Vesāli, als er auf dem Weg war, viele Mönche mit zusammen­gepackten Roben kommen, mit einem Robenbün­del auf dem Kopf, mit einem Robenbündel auf der Schulter, mit einem Roben­bündel auf der Hüfte. Das gesehen kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Zu schnell sind diese törich­ten Menschen durch die Roben der Üppigkeit zugewandt. Was wäre, wenn ich für die Mönche eine Grenze für die Roben(anzahl) festlegen würde? (1)

 

 Dann ist der Erhabene allmählich wandernd auf seiner Reise in Vesāli ange­kommen. Dort weilte der Erhabene an der Gotamaka Gedenkstätte. Zu jener Zeit saß der Erhabene in den kalten Winternächten zwischen den achten Tagen[7], wenn es schneit, in der Nacht unter freiem Himmel mit einer Robe. Nicht war dem Erhabenen kalt. Als der erste Teil der Nacht vorüber war, wurde dem Erhabenen kalt. Mit der zweiten Robe hat sich der Erhabene bedeckt, nicht war dem Erhabenen kalt. Als der mittlere Teil der Nacht vorüber war, wurde dem Erhabenen kalt. Mit der dritten Robe hat sich der Erhabene bedeckt, nicht war dem Erhabenen kalt. Als der letzte Teil der Nacht vorbei war und die Morgenröte heraufstieg, in der Morgendämmerung, wurde dem Erhabenen kalt. Mit der vierten Robe hat sich der Erhabene bedeckt, nicht war dem Erhabenen kalt. (2) 

 

 Dann kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Diejenigen, die aus guten Familien in dieser Lehre und Zucht kälteempfindlich, kältefürchtend sind, diejenigen können mit drei Roben leben. Was wäre, wenn ich für die Mönche eine Grenze für die Roben(anzahl) festlegen würde, wenn ich drei Roben erlauben würde? Nachdem der Erhabene aus diesem Anlaß eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: (3)

 

 "Jetzt, ihr Mönche, sah ich, zwischen Rājagaha und Vesāli, als ich auf dem Weg war, viele Mönche mit zusammenge­packten Roben kommen, mit einem Robenbün­del auf dem Kopf, mit einem Robenbündel auf der Schulter, mit einem Robenbündel auf der Hüfte. Das gesehen kam mir folgender Gedanke: Zu schnell sind diese törichten Menschen durch die Roben der Üppigkeit zu­gewandt. Was wäre, wenn ich für die Mönche eine Grenze für die Roben(an­zahl) festlegen würde?  (4)

 

 Jetzt saß ich, ihr Mönche, in den kalten Winternächten zwischen den achten Tagen, wenn es schneit, in der Nacht unter freiem Himmel mit einer Robe. Nicht war mir kalt. Als der erste Teil der Nacht vorüber war, wurde mir kalt. Mit der zweiten Robe habe ich mich bedeckt, ..... nicht war mir kalt. Dann kam mir folgender Gedanke: Diejenigen, die aus guten Familien in dieser Lehre und Zucht kälteempfindlich, kältefürch­tend sind, diejenigen können mit drei Roben leben. Was wäre, wenn ich für die Mönche eine Grenze für die Roben(anzahl) festle­gen würde, wenn ich drei Roben erlauben würde? Ich erlaube, ihr Mönche, drei Roben: ein doppel(lagiges) Schultertuch, ein einfaches Oberge­wand, ein einfaches Hüfttuch." (5)

 

 Zu jener Zeit (dachte) die Sechsergruppe Mönche: Der Erhabene hat drei Roben erlaubt. Mit anderen drei Roben gingen sie zum Dort, mit anderen drei Roben saßen sie im Kloster, mit anderen drei Roben stiegen sie ins Bad. Diejenigen Mönche, die mäßig waren, wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie kann die Sechsergruppe Mönche Extraroben tragen? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. Nachdem der Erhabene aus diesem Anlaß eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Nicht soll man, ihr Mönche, Extrar­oben tragen. Wer so trägt, soll nach dem Gesetz[8] behandelt werden." (6)

 

 Zu jener Zeit bekam der ehrwürdige Ānanda Extraroben. Der ehrwürdige Ānanda wünschte, diese Roben dem ehrwürdigen Sāriputta zu geben. Doch der ehrwürdige Sāriputta weilte in Sāketa. Da kam dem ehrwürdigen Ānanda folgender Gedanke: Der Erhabene erließ, keine Extraroben zu tragen. Ich bekam Extraroben. Ich wünschte diese Roben dem ehrwürdigen Sāriputta zu geben, doch der ehrwürdige Sāriputta weilte in Sāketa. Wie soll ich mich jetzt verhalten? Der ehrwürdige Ānanda erzählte dem Erhabenen diesen Sachver­halt. "Wie lange (dauert es), Ānanda, bis Sāriputta kommt?" - "Neun oder zehn Tage, Erhabener." Nachdem der Erhabene aus diesem Anlaß eine Lehrre­de gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Ich erlaube, ihr Mönche, höch­stens zehn Tage Extraroben zu tragen." (7)

 

 Zu jener Zeit erhielten die Mönche eine Extrarobe. Da kam den Mönchen folgender Gedan­ke: Wie sollen wir uns mit der Extrarobe verhalten? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, eine Extrarobe zuzuteilen." (8) //13//

 

 Nachdem der Erhabene, solange es ihm gefiel, in Vesāli geweilt hatte, brach er zu einer Reise nach Benares auf. Dann ist der Erhabene, allmählich wan­dernd, auf seiner Reise in Benares angekommen. Dort weilte der Erhabene in Isipata­na, im Gazellenhain. Zu jener Zeit hatte ein gewisser Mönch ein durch­löchertes Hüfttuch. Da kam dem Mönch folgender Gedanke: Der Erhabene erlaubte drei Roben: ein doppel(lagiges) Schultertuch, ein einfaches Oberge­wand, ein ein­faches Hüfttuch; mein Hüfttuch aber ist durchlöchert. Wenn ich jetzt einen Flicken aufnähe, ist es an den Seiten (des Flickens) doppelt, in der Mitte einfach. (1)

 

 Dann hat der Mönch den Flicken aufgenäht. Da sah der Erhabene, als er in der Behausung (auf und ab) ging, wie jener Mönch den Flicken aufnähte. Dies gesehen, ging er zu dem Mönch. Dort sagte er dem Mönch folgendes: "Was machst du, Mönch?" - "Ich nähe einen Flicken auf." - "Gut, gut, Mönch, gut ist es, daß du einen Flicken aufnähst." Nachdem der Erhabene in diesem Zu­sammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Ich erlaube, ihr Mönche, von nicht beschädigtem (neuem) (oder) wie neuem Stoff ein doppeltes Schultertuch, einfaches Obergewand, einfaches Hüfttuch. Vom Gebrauch dünn gewordenem Stoff ein vierfaches Schultertuch, zweifaches Ober­gewand, zweifaches Hüfttuch. Soweit wie möglich soll man um fortgeworfe­ne Lumpen und (Stoffreste) vom Ladengeschäft bemüht sein. Ich erlaube, ihr Mönche: Flicken aufzunähen, anzusetzen, zu stopfen, zu bedecken, zusammen­zuziehen." (2) //14//

 

 Nachdem der Erhabene, solange es ihm gefiel, in Benares geweilt hatte, brach er zu einer Reise nach Sāvatthi auf. Allmählich wandernd kam er in Sāvatthi an. Dort weilte der Erha­bene in Sāvatthi im Jetahaine des Anāthapindika. Dann kam Visākhā Migāramātā zum Erhabenen. Dort, nachdem sie den Erhabe­nen verehrt hatte, setzte sie sich seitwärts nieder. Dann hat der Erhabene die seitwärts sitzende Visākhā Migāramātā durch ein Lehrgespräch veran­laßt, es zu verstehen, aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu er­freuen. Dann, nachdem Visākhā Migāramātā durch das Lehrge­spräch veranlaßt war, es zu verstehen, aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu erfreuen, sagte sie dem Erhabenen folgendes: "Annehmen möge der Ver­eh­rungs­würdige Erhabene für morgen das Essen, zusammen mit dem Mönchs­sangha." Durch Schweigen nahm der Erhabene an. Dann, nachdem Visākhā Migāramātā wußte, daß der Erhabene angenommen hatte, stand sie vom Sitz auf, verehrte den Erhabenen, umrundete ihn rechts und ging fort. (1)

 

 Zu jener Zeit, in jener Nacht, kam eine große Wolke, (groß) wie vier Kon­tinente auf es und regnete. Da sprach der Erhabene die Mönche an: "Wie es, ihr Mönche, hier im Jetahain regnet, so regnet es auch auf den vier Kon­tinenten. Laßt es regnen auf eure Körper, dies ist die letzte große Wolke der vier Kontinente." - "So sei es, Verehrungswürdiger." Nachdem die Mönche dies dem Erhabenen geantwortet hatten legten sie die Roben hin und ließen die Körper naßregnen. (2)

 

 Dann, nachdem Visākhā Migāramātā feste und weiche Speisen hatte vor­bereiten lassen, sprach sie eine Dienerin an: "Gehe, nachdem du zum Kloster­garten gegan­gen bist, kündige die Zeit an: Zeit ist es, Verehrungswürdiger, das Essen ist bereitet." - "So sei es, Herrin." Nachdem diese Dienerin dies der Visākhā Migāramātā geantwortet hatte, zum Klostergarten gegangen war, sah sie die Mönche, die Roben hingelegt sich naßregnen lassend. (Dies) gesehen (dachte sie): Nicht sind hier Mönche, Nacktasketen lassen ihre Körper naßregnen. Sie ging zu Visākhā Migāramātā. Dort  sagte sie Visākhā Migāramātā folgendes: "Nicht sind hier, Herrin, Mönche, Nacktaske­ten lassen ihre Körper naßregnen." Dann hat Visākhā Migāramātā die Weise, Gebildete, Kluge, dies gedacht: Ohne Zweifel lassen diese Herren, nachdem sie die Roben hinlegten den Körper naßregnen. Diese Ungebildete meint: Nicht sind hier Mönche, Nacktasketen lassen ihre Körper naßregnen. Sie sprach die Dienerin an: "Gehe, nachdem du zum Kloster­garten gegan­gen bist, kündige die Zeit an: Zeit ist es, Verehrungswürdiger, das Essen ist bereitet." (3)

 

 Dann wurden jenen Mönchen die Glieder kalt, (und) der Körper war sauber. Sie nahmen ihre Roben und gingen jeder in (seine eigene) Behausung. Dann, nachdem die Dienerin zum Klostergarten gegangen war, sah sie keine Mönche. Nicht sind im Klostergarten Mönche. Leer ist der Klostergarten. Sie ging zu Visākhā Migāramātā. Dort sagte sie Visākhā Migāramātā folgen­des: "Nicht sind  im Kloster­garten, Herrin, Mönche, leer ist der Klostergar­ten." Dann hat Visākhā Migāramātā, die Weise, Gebilde­te, Kluge, dies gedacht: Ohne Zweifel wurden jenen Mönchen die Glieder kalt, (und) der Körper war sauber. Sie gingen jeder in (seine eigene) Behausung. Diese Ungebilde­te meint: Nicht sind im Klostergarten Mönche. Leer ist der Klostergarten. Sie sprach die Dienerin an: "Gehe, nachdem du zum Kloster­garten gegan­gen bist, kündige die Zeit an: Zeit ist es, Verehrungswürdiger, das Essen ist bereitet." (4)

 

 Dann sprach der Erhabene die Mönche an: "Nehmt, ihr Mönche, Almosenschale und Robe, es ist Essenszeit." - "So sei es, Verehrungswürdiger", antworteten die Mönche dem Erhabenen. Nachdem der Erhabene sich am morgen angezogen hatte, die Robe und Almosenschale genommen hatte, war er, so schnell wir ein kräftiger Mann den gebeugten Arm streckt oder den gestreckten Arm beugt, im Jetahain verschwunden und erschien im Vorraum von Visākhā Migāramātā. Es setzte sich der Erhabene auf die vorbereiteten Sitze zusam­men mit dem Mönchssangha. (5)

 

 Dann (sagte) Visākhā Migāramātā: "Oh, wundervoll, oh, wunderbar ist die große über­natürliche Kraft, die große Erhabenheit des Vollendeten, weil, obwohl die Flut kniehoch stand, oder als die Flut hüfthoch stand, nicht einmal bei einem Mönch die Füße oder die Robe feucht wurden." Erfreut und befrie­digt bediente und versorgte sie eigenhändig den Mönch­ssangha mit dem Erha­benen an der Spitze. Als der Erhabene gegessen hatte und die Hand von der Almosenschale zurückgezogen hatte, setzte sie sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte Visākhā Migāramātā folgendes: "Acht Wünsche, verehrungs­würdiger Erhabener erbitte ich." - "Jenseits von Wunschgewähren sind die Vollendeten, Visākhā." - "Jene (Wünsche) sind angemessen, sind tadellos." - "Sprich, Visākhā." (6)

 

 "Ich wünsche, Verehrungswürdiger, solange ich lebe, dem Sangha Kleidung für die Regen­zeit zu geben, Gastessen zu geben, Reiseproviant zu geben, Krankenspeise zu geben, Kran­kenpflegerspeise zu geben, Medizin zu geben, ständig Reisschleim zu geben, dem Nonnen­sangha Badekleidung zu geben." - "Welchen Zweck siehst du darin, diese acht Wünsche vom Vollendeten zu erbitten?" - "Weil ich, Verehrungswürdiger, der Dienerin befahl: 'Gehe, nach­dem du zum Kloster­garten gegan­gen bist, kündige die Zeit an: Zeit ist es, Verehrungswürdiger, das Essen ist bereitet.' Gegangen sah (sie) die Mönche die Roben abgelegt, die Körper naßregnen lassend, sah sie keine Mönche im Klostergarten, (nur) nackte Asketen, die Körper naßregnen lassend. Zu mir kam sie. Da sagte sie mir folgendes: "Nicht gibt es, Herrin, Mönche im Kloster­garten, nackte Asketen lassen sich naßregnen." Nicht sauber, Verehrungs­würdiger, ist Nacktheit, widerwärtig. Diesen Zweck sehend, wünsche ich dem Sangha, solange ich lebe, Regenzeitkleidung zu geben. (7)

 

 Außerdem, Verehrungswürdiger, kennen die Gastmönche nicht die Straßen und die Gegen­den, sich plagend geht er auf Almosengang. Nachdem jener mein Gastessen aß, die Straßen und Gegenden wissend, wird er ungeplagt auf Almosengang gehen. Diesen Zweck sehend, wünsche ich dem Sangha, solange ich lebe, Gastessen zu geben. Außer­dem, Verehrungs­würdiger, wenn ein rei­sender Mönch für sich selber Essen sucht, wird er die Karawane verlassen (mit der er reist). Dort, wo die Behausung für die Reisenden ist, dort kommt er zur Unzeit an. Sich plagend macht er diese Reise. Nachdem jener meinen Reiseproviant gegessen hat, muß er die Karawane nicht verlassen; wo die Behausung für die Reisenden ist, dort kommt er rechtzeitig an. Ungeplagt macht er diese Reise. Diesen Zweck sehend, wün­sche ich dem Sangha, solange ich lebe, Reiseproviant zu geben. (8)

 

 Außerdem, Verehrungswürdiger, erhält ein kranker Mönch nicht die angemes­sene Speise; (dies) nicht erhaltend, mag die Krankheit schlimmer werden oder (er) mag sterben. Nachdem jener meine Krankenspeise erhielt, mag die Krank­heit nicht schlimmer werden, er mag nicht sterben. Diesen Zweck sehend, wünsche ich dem Sangha, solange ich lebe, Krankenspeise zu geben. Außer­dem, Verehrungswürdiger, wenn der krankenpflegende Mönch benötigte Speise sucht, bringt er das Essen nachmittags und verpaßt die Mahlzeit. Nachdem jener meine Krankenpfleger­speise gegessen hat, wird er rechtzeitig dem Kranken die Speise bringen, nicht verpaßt er seine Mahlzeit. Diesen Zweck sehend, wün­sche ich dem Sangha, solange ich lebe, Krankenpflegerspeise zu geben. (9)

 

 Außerdem, Verehrungswürdiger, mag der kranke Mönch angemessene Medizin nicht erhalten. So mag die Krankheit sich verschlimmern, oder er mag ster­ben. Jenem, nachdem er meine Medizin erhalten hat, mag sich die Krankheit nicht verschlimmern, oder er mag nicht sterben. Diesen Zweck sehend, wün­sche ich dem Sangha, solange ich lebe Medizin zu geben. Außerdem, Ver­ehrungswürdi­ger, hat der Erhabene zehn Vorteile sehend in Andhakavinda Reisschleim erlaubt. Auch ich, Verehrungswürdiger, zehn Vorteile sehend, wünsche dem Sangha, solange ich lebe, ständig Reisschleim zu geben. (10)

 

 Hier sah ich, Verehrungswürdiger, die Nonnen im Fluß Aciravati mit Prostitu­ierten zu­sammen nackt in einer Furt baden. Jene Prostituierten verspotteten die Nonnen: "Wie könnt ihr, ihr Meisterinnen, den Reinheitswandel führen, während ihr so jung seid? Ist es nicht so, daß man die Sinnesgenüsse genie­ßen soll? Wenn ihr alt sein werdet, wandelt den Reinheits­wandel, so habt ihr beide Ziele erreicht." Jene Nonnen, Verehrungswürdiger, von den Prostituier­ten verspottet, wurden verschämt. Unschön, Verehrungswürdiger, ist die Nacktheit der Frau, eklig und widerwärtig. Diesen Zweck sehend, wün­sche ich dem Nonnen­sangha, solange ich lebe Badebekleidung zu geben." (11)

 

 "Welche acht Vorteile sehend, äußertest du zum Vollendeten diese acht Wün­sche?" - "Jetzt, Verehrungswürdiger, werden aus (allen) Richtungen Mönche nach Sāvatthi kommen, die die Regen­zeit verbracht haben, um den Erhabenen zu sehen. Jene werden zum Erhabenen gekommen (ihn) fragen: 'Der so und so genannte Mönch, Erhabener, ist gestorben. Zu welcher Existenz wird er nach dem Tode wiederkehren?' Dann wird der Erhabene die Frucht des Stromein­tritts, die Frucht der Einmalwiederkehr, die Frucht der Nichtwiederkehr, die Frucht der Heiligkeit erklären. Zu (anderen Mönchen) hingegangen werde ich fragen: 'Bist du, Verehrungs­würdiger, vorher mit jenen Meistern (Verstorbe­nen) in Sāvatthi gewesen?' (12)

 

 Wenn sie mir sagen 'jener Mönch ist vorher in Sāvatthi gewesen', komme ich zu dem Schluß: Genossen haben jene Meister Regenzeitstoff, Gastspeise, Reiseproviant, Kranken­speise, Medizin, ständig Reisschleim. Wenn ich daran denke, wird mir der Sinn froh, der der Sinn froh ist, die wird freudig, der Freudigen wird der Körper ruhig, die Körperruhi­ge wird glücklich, der Glückempfindenden wird die Gemütsverfassung gesammelt. So pflege ich die Fähigkei­ten, die Kräfte, die Erleuchtungsglieder. Diese Vorteile sehend, äußer­te ich zum Vollendeten diese acht Wünsche." (13)

 

 "Gut, gut, Visākhā, gut hast du, Visākhā, diese Vorteile gesehen, (und) den Vollendeten um die acht Wünsche gebeten. Ich genehmige dir diese acht Wünsche. Dann sprach der Erhabene die Visākhā Migāramātā mit diesem Vers an:

 

"Wer Essen und Trinken (gibt), hocherfreut, die Sittlichkeit auf sich genommen hat, die Hörerin des Voll­endeten -
Geiz überwunden gibt sie Gaben, die zum Himmel führen, Kummer ver­nichten, Glück bringen -
Sie erlangt himmlische Lebenskraft, erreicht den reinen, fleckenlosen Weg -
Sie, Verdienst wünschend, die Glückliche, Gesunde, freut sich lange des himmlischen Körpers."

 

Dann, nachdem der Erhabene Visākhā Migāramātā mit diesem Vers angesprochen hatte, stand er vom Sitz auf und ging fort. (14)

 

 Nachdem der Erhabene in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Ich erlaube, ihr Mönche: Kleidung für die Regen­zeit, Gastessen, Reiseproviant, Krankenspeise, Kran­kenpflegerspeise, Medizin, ständig Reis­schleim, dem Nonnen­sangha Badekleidung." (15) //15//



[1] Kāsi = Währungseinheit. Die Stelle ist recht zweifelhaft, nach dem Vi­nayakommentar ist der Wert 500 Kāsi

[2] hier im Sinne von: Ich empfehle

[3] falls die Verteilung über mehrere Tage geht.

[4] Dauer des Mönchsdaseins.

[5] weil die Farbutensilien faulten?

[6] unsichere Übersetzung.

[7] siehe MV I/20/15

[8] Nis­saggia Vergehen.


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