Mahāvagga

MV.VI.01-15

 

 Zu jener Zeit weilte der Erwachte, Erhabene im Kloster im Jeta­hain des Anāthapindika. Zu jener Zeit wurden die Mönche vom Herbstgebrechen be­trof­fen, der getrunkene Reis­schleim wur­de erbrochen, der gegessene Reis wurde er­brochen, dadurch wurden sie (die Mönche) dünn, kärglich, von schlechter Farbe, gelb­far­big, die Adern sah man auf ihren Gliedern. Der Erhabene sah jene Mönche, dünn, kärglich, von schlechter Farbe, gelb­far­big, die Adern sah er auf ihren Gliedern. Das gesehen, sprach er den ehr­würdigen Ānanda an: "Warum, Ānanda, sind jene Mönche dünn, kärg­lich, von schlechter Farbe, gelb­farbig, die Adern sieht man auf ihren Gliedern?" - "Jetzt, Verehrungswürdi­ger, wur­den die Mönche vom Herbst­gebrechen ge­troffen, der getrunke­ne Reis­schleim wurde erbrochen, der gegessene Reis wurde erbro­chen, da­durch wurden sie (die Mönche) dünn, kärglich, von schlechter Farbe, gelb­far­big, die Adern sieht man auf ihren Gliedern." (1)

 

 Dann, als der Erhabene einsam und abgeschieden in Meditation verweilte, kam ihm im Geiste folgender Gedanke auf: Jetzt wur­den die Mönche vom Herbstgebre­chen betroffen, der getrunke­ne Reisschleim wurde erbrochen, der gegessene Reis wurde erbro­chen, da­durch wurden sie dünn, kärglich, von schlechter Farbe, gelb­farbig, die Adern sieht man auf ihren Gliedern, was wäre, wenn ich den Mönchen Medizin erlauben wür­de, und zwar solche Medizin, die als Medizin in der Welt ange­sehen wird und auch als Nahrung dient, aber nicht als Haupt­nah­rungsmittel dient. Da kam dem Erhabenen folgender Gedan­ke: Diese fünf Medizi­nen, näm­lich Butter­schmalz, frische Butter, Öl, Honig, Melasse, die sind als Medizin in der Welt angesehen und dienen auch als Nahrung, aber nicht als Hauptnah­rungsmit­tel. Wenn ich nun diese fünf Medizinen den Mönchen erlauben würde, zur rechten Zeit ge­nommen (erbet­telt) und zur rechten Zeit genos­sen. (2)

 

 Dann, als sich der Erhabene am Abend aus der Meditation erho­ben hatte, in diesem Zu­sammenhang eine Lehrrede gehalten hat­te, sprach er die Mön­che an: "Als ich einsam und abgeschieden in Meditation verweilte, kam mir im Geiste folgender Gedanke auf: Jetzt wur­den die Mönche vom Herbstgebre­chen betrof­fen, der getrunke­ne Reis­schleim wurde erbro­chen, der ge­gessene Reis wurde er­brochen, dadurch wurden sie  dünn, kärg­lich, von schlechter Farbe, gelb­farbig, die Adern sah man auf ihren Gliedern, was wäre, wenn ich den Mön­chen Medizin erlau­ben wür­de, und zwar solche Medizin, die als Medizin in der Welt ange­sehen wird und auch als Nahrung dient, aber nicht als Hauptnah­rungs­mittel. Da kam mir folgender Gedanke: Diese fünf Medi­zinen, nämlich But­terschmalz, frische Butter, Öl, Honig, Me­lasse, die sind als Medi­zin in der Welt angese­hen und dienen auch als Nah­rung aber nicht als Hauptnah­rungsmit­tel. Wenn ich nun diese fünf Medizinen den Mönchen erlau­ben würde, zur rechten Zeit ge­nommen (erbettelt) und zur rech­ten Zeit genos­sen. Ich erlaube, ihr Mönche, diese fünf Medizinen zur rechten Zeit genommen und zur rechten Zeit genossen." (3)

 

 Zu jener Zeit nahmen die Mönche die fünf Medizinen rechtzeitig und genossen sie recht­zeitig. Jene vertrugen nicht einmal das natürliche grobe Essen, ge­schweige denn das fetti­ge. Dadurch wurden sie von jenem Herbst­gebre­chen befallen. Durch jenes (Gebre­chen) wurden sie appetitlos, durch dies beides wur­den sie sehr dünn, kärglich von schlechter Farbe, gelb­far­big, die Adern sah man auf ihren Gliedern. Der Erhabene sah, daß die Mön­che sehr dünn, kärglich von schlechter Farbe, gelb­far­big waren, die Adern sah man auf ihren Gliedern. Dies gesehen, sprach er den ehrwürdigen Ānanda an: "Warum, Ānanda, sind die Mönche jetzt sehr dünn, kärglich von schlechter Farbe, gelb­far­big, die Adern sieht man auf ihren Gliedern?" (4)

 

 "Jetzt, Verehrungswürdiger, nahmen die Mönche die fünf Medizinen rechtzeitig und genos­sen sie rechtzeitig. Jene vertrugen nicht einmal das natürliche grobe Essen, geschweige denn das fetti­ge. Dadurch wurden sie von jenem Herbstgebrechen befallen. Durch jenes (Gebre­chen) wurden sie appetitlos, durch dies bei­des wurden sie sehr dünn, kärglich von schlechter Farbe, gelb­far­big, die Adern sah man auf ihren Gliedern." Nachdem der Er­habe­ne in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hat­te, sprach er die Mön­che an: "Ich erlaube, ihr Mönche, jene fünf Me­dizinen, nachdem man sie an­genommen hat zur Zeit und zur Nichtzeit (al­so nach Sonnenhöchststand) zu essen." (5) //1//

 

 Zu jener Zeit hatten kranke Mönche Bedarf an Talg als Medi­zin. Dem Erha­benen erzähl­ten sie diesen Sachverhalt. "Ich er­laube, ihr Mönche, Talg als Medizin: Bärentalg, Fisch­talg, Alligatorentalg, Schweinetalg, Esel­talg, recht­zeitig angenom­men, rechtzeitig gekocht, rechtzeitig gemischt, mit Öl zu sich zu nehmen. (1)

 

 Wenn, ihr Mönche, zur falschen Zeit angenommen, gekocht, ge­mischt, zu sich genommen würde, ist das ein dreifaches dukkata Vergehen.

 Wenn, ihr Mönche, zur richtigen Zeit angenommen, zur falschen Zeit gekocht, zur falschen Zeit gemischt, zu sich genommen würde, ist das ein zweifaches dukkata Verge­hen.

 Wenn, ihr Mönche, zur richtigen Zeit angenommen, zur richtigen Zeit gekocht, zur falschen Zeit gemischt, zu sich genommen würde, ist das ein einfaches dukkata Vergehen.

 Wenn, ihr Mönche, zur richtigen Zeit angenommen, zur richtigen Zeit gekocht, zur richtigen Zeit gemischt, zu sich genommen würde, ist das kein dukkata Ver­ge­hen." (2) //2//

 

 Zu jener Zeit hatten kranke Mönche Bedarf an Wurzeln als Medi­zin. Dem Erha­benen erzähl­ten sie diesen Sachverhalt. "Ich er­laube, ihr Mönche, Wurzeln als Medizin: Gelbwurz, Ingwer, Vaca­wurzel, Vacatthawurzel, Ativisawurzel, Katuka­rohiniwurzel, Ussīrawurzel, Bhaddamutta­kawurzel oder irgendeine andere Medikament­wurzel, die nicht zur Kategorie des festen Essens gehört und nicht dazu dient, die nicht zur Kategorie des weichen Essens gehört und nicht dazu dient. Diese genommen, soll man bis zum Lebensende benutzen, bei Be­darf zu sich nehmen. Bei Nichtbedarf zu sich genommen, ist das ein dukkata Vergehen." (1)

 

 Zu jener Zeit hatten kranke Mönche Bedarf an pulverisierter Wurzel als Medizin. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, einen großen und einen klei­nen Stein zum mahlen." (2) //3//

 

 Zu jener Zeit hatten kranke Mönche Bedarf an Pflanzensud als Medi­zin. Dem Erha­benen erzähl­ten sie diesen Sachverhalt. "Ich er­laube, ihr Mönche, Pflan­zensud als Medizin: Sud vom Nimbabaum, Kutaja-, Pakkava-, Nattamāla- oder irgendein anderer Sud, der nicht zur Katego­rie des festen Essens gehört und nicht dazu dient, der nicht zur Kategorie des weichen Essens gehört und nicht dazu dient. Diesen genommen, soll man bis zum Lebensende benutzen; bei Be­darf zu sich nehmen. Bei Nichtbe­darf zu sich genommen, ist das ein dukkata Ver­gehen." (1) //4//

 

 [Wiederholung wie vorher mit Blättern]: Nimbablätter, Kutaja-, Patola-, Sulasī-, Kappāsika- ...etc. (1) //5//

 

 [Wiederholung wie vorher mit Früchten]: Vilañga-, Pip­pala- (Pfef­fer), Marica-, Harītaka-, Vibhītaka-, Āmalaka-, Got­hafrüchte, ...etc (1) //6//

 

 [Wiederholung wie vorher mit Harz]: Hiñgu, Hiñguharz, Hiñgugum­mi, Taka-, Takapatti-, Takapanni-, Sajjulasaharz ... etc (1) //7//

 

 [Wiederholung wie vorher mit Salz]: Meersalz, schwarzes Salz, Steinsalz, Kochsalz, rotes Salz oder irgendein ...//8//

 

 Zu jener Zeit hatte der Unterweiser des ehrwürdigen Ānanda, Belatthasīsa ein Gebrechen mit einem dicken Schorf. Seine Wundflüssigkeit ließ die Robe am Körper festkleben. Nachdem jene von den Mönchen wiederholt befeuchtet wurde, lösten sie sie vom Körper ab. Da sah der Erhabene, als er in der Mönchs­klause umherging, jene Mönche, nachdem sie die Robe mit Wasser wiederholt befeuchtet hatten, sie ablösen. Nachdem er das ge­sehen hatte, ging er zu den Mönchen. Dort sagte er den Mön­chen folgendes: "Welches Gebrechen hat dieser Mönch?" - "Dieser Ehr­wür­dige, Verehrungswürdiger, hat ein Gebre­chen mit dickem Schorf, seine Wund­flüssigkeit ließ die Robe am Körper festkle­ben. Jene lösen wir ab, nachdem wir sie mit Wasser wiederholt befeuchtet haben."(1)

 

 Nachdem der Erhabene in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Ich erlaube, ihr Mönche, wer an Gebre­chen mit Juckreiz, Beulen, wunden Stellen, dickem Schorf leidet, oder wenn der Körper schlecht riecht, Puder als Medizin. Für den Nichtkranken: Dung, Lehm, gekoch­ten Farbsud. Ich erlaube, ihr Mönche, Stößel und Mörser." (2) //9//

 

 Zu jener Zeit benötigten die kranken Mönche gesiebten Puder als Medizin. Dem Erhabe­nen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, ein Pudersieb." Sie benö­tigten sehr feinen (Puder). "Ich erlaube, ihr Mön­che, ein Stoffsieb." (1)

 

 Zu jener Zeit bekam ein gewisser Mönch ein Gebrechen, verur­sacht durch Nichtmenschen. Jene pflegenden Lehrer und Unter­weiser waren nicht fähig, (ihn) zu heilen. Jener, nachdem er zum Schweineschlachtplatz gegangen war, aß rohes Fleisch und trank rohes Blut. So beruhigte sich sein nicht­menschliches Ge­brechen. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, bei nichtmenschlichen Gebrechen rohes Fleisch und rohes Blut." (2) //10//

 

 Zu jener Zeit bekam ein gewisser Mönch als Gebrechen eine Augenkrank­heit. Indem (sie) diesen Mönch stützten, führten sie ihn nach draußen zum Harn- und Kotlassen. Da sah der Erhabene, als er in der Mönchs­klause umher­ging, jene Mön­che, indem sie diesen Mönch stützten, ihn nach draußen führen zum Harn- und Kotlassen. Nachdem er das gesehen hatte, ging er zu den Mönchen. Dort sagte er den Mön­chen folgen­des: "Welches Gebrechen hat dieser Mönch?"  (1)

 

 "Dieser Ehrwürdige, Ver­ehrungswürdiger, hat als Gebre­chen eine Augen­krank­heit, in­dem wir ihn stützten, führen wir ihn nach draußen zum Harn- und Kotlassen." Nach­dem der Erhabene in diesem Zusammen­hang eine Lehrrede gehal­ten hatte, sprach er die Mönche an: "Ich erlaube, ihr Mönche, Salben: schwar­ze Sal­be, rosa Salbe, Sotasalbe, Ocker, Ruß." Sie hatten Bedarf an einer Salbe mit Puder. Dem Erhabenen erzähl­ten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlau­be, ihr Mönche, Sandel, Oleander, schwarzen Sandel, Tālīsa, Bhaddagras." (2) //11//

 

 Zu jener Zeit taten die Mönche die Salben mit Puder in Scha­len und Un­ter­tassen. Sie (die Salben) wurden mit Grasresten und Erde be­schmutzt. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, ein Salbengefäß." Zu jener Zeit benutzte die Sechsergruppe Mönche ver­schieden­artige Sal­ben­gefäße aus Gold und Silber. Die Menschen wur­den verärgert, unruhig, erregt: Wie Sinnengenüsse genießende Laien. Dem Erha­benen er­zählten sie diesen Sachverhalt. "Nicht, ihr Mönche, soll man ver­schieden­artige Salbengefä­ße gebrauchen. Wer so gebraucht, begeht ein duk­kata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mön­che, welche gemacht aus: Knochen, Zäh­nen (Elfenbein), Horn, Reet, Bambus, Holz, Lack, Kristall, Kupfer, Muschel." (1)

 

 Zu jener Zeit waren die Salbengefäße nicht geschlossen. Sie (die Salben) wurden mit Grasresten und Erde beschmutzt. Dem Erhabenen er­zählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, ei­nen Deckel." Der Deckel fällt herunter. "Ich erlau­be, ihr Mön­che, den Deckel, an einen Faden gebunden, am Salben­ge­fäß festzu­machen." Das Salbengefäß platzte auf. "Ich er­lau­be, ihr Mön­che, (es) mit einem Faden zusammenzufügen." (2)

 

 Zu jener Zeit haben die Mönche sich mit Fingern eingesalbt. Die Augen taten ihnen weh. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, ein Salbenstäb­chen." Zu jener Zeit benutzte die Sech­sergruppe Mönche verschiedenarti­ge Salbenstäb­chen aus Gold und Silber. Die Menschen wurden ver­ärgert, unruhig, erregt: Wie Sinnenge­nüsse genie­ßende Laien. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Nicht, ihr Mön­che, soll man verschieden­artige Salbenstäbchen gebrauchen. Wer so gebraucht, begeht ein dukkata Ver­gehen. Ich erlaube, ihr Mön­che, welche gemacht aus: Knochen, Zähnen (El­fenbein), Horn, Reet, Bambus, Holz, Lack, Kristall, Kupfer, Muschel." (3)

 

 Zu jener Zeit wurden die Salbenstäbchen, auf den Boden gefal­len, rauh. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, ein Kästchen für die Salben­stäb­chen." Zu jener Zeit trugen die Mönche die Salben­gefäße und die Salbenstäbchen in der Hand ....  "Ich erlaube, ihr Mön­che, eine Salbengefäßtasche." Es gab keinen Tragrie­men an der Sei­te .... "Ich erlaube, ihr Mönche, einen Tragriemen und einen Zubindfaden." (4) //12//

 

 Zu jener Zeit hatte der ehrwürdige Pilindavaccha Hitze im Kopf (Kopf­schmerzen)..... "Ich erlaube, ihr Mönche, ein wenig Öl für den Kopf." Das half nicht .... "Ich erlaube, Ihr Mön­che, Medi­zin durch die Nase einzuneh­men." Das Medikament lief aus der Nase her­aus..... "Ich erlaube, ihr Mönche, ein Instru­ment zum Einträufeln (in die Nase)." Zu jener Zeit benutzte die Sechsergrupp­e Mönche verschiedenartige Einträufelinstru­mente aus Gold und Silber. Die Menschen wurden verärgert, un­ru­hig, er­regt: Wie Sinnenge­nüsse genießen­de Laien. Dem Erhabe­nen er­zähl­ten sie diesen Sachverhalt. "Nicht, ihr Mönche, soll man ver­schieden­artige Einträufelinstrumente ge­brauchen. Wer so ge­braucht, be­geht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mön­che, welche gemacht aus: Knochen, Zähnen (Elfenbein), Horn, Reet, Bam­bus, Holz, Lack, Kristall, Kupfer, Muschel." (1)

 

 Die Nasenmedizin wurde ungleichmäßig eingeträufelt. "Ich er­laube, ihr Mönche, ein doppeltes Instrument zum Einträufeln." Das half nicht ...  "Ich erlaube, Rauch zu trinken (zu inha­lieren)." Sie rollten (die Medikamente) zu­sammen, zündeten sie an und rauchten sie. Das brannte im Hals ... "Ich erlaube, ihr Mönche, eine Rauchröhre (Pfeife)." Zu jener Zeit benutzte die Sechsergrupp­e Mönche verschiedenartige Pfeifen aus Gold und Sil­ber. Die Menschen wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie Sin­nengenüsse genießende Laien. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. "Nicht, ihr Mönche, soll man verschie­den­artige Pfeifen gebrauchen. Wer so gebraucht, be­geht ein dukkata Ver­gehen. Ich erlaube, ihr Mönche, welche gemacht aus: Kno­chen, Zähnen (Elfenbein), Horn, Reet, Bambus, Holz, Lack, Kri­stall, Kupfer, Mu­schel." Zu jener Zeit waren die Pfeifen nicht ge­schlossen, kleine Tiere kro­chen hinein .... "Ich erlaube, ihr Mönche, Deckel." Zu jener Zeit trugen die Mönche die Pfei­fen in der Hand.....  "Ich er­laube, ihr Mönche, eine Pfeifen­ta­sche." Die Pfeifen rieben sich aneinander ... "Ich erlaube, ihr Mön­che, 2 Taschen." Es gab keinen Tragriemen an der Sei­te.... "Ich erlaube, ihr Mön­che, einen Tragriemen und einen Zubind­faden." (2) //13//

 

 Zu jener Zeit bekam der ehrwürdige Pilindavaccha das Windge­brechen (Blähun­gen). Die Ärzte sagten: Öl soll gekocht werden. "Ich erlaube, ihr Mönche, gekochtes Öl." In dieses gekochte Öl soll Alkohol getan werden. "Ich erlaube, ihr Mön­che, Alkohol in gekochtem Öl." Zu jener Zeit hat die Sechsergrupp­e Mönche das gekochte Öl mit zuviel Alkohol versehen. Jenes getrunken ha­bend, wurden sie betrunken. "Nicht, ihr Mönche, soll man mit zuviel Alkohol ver­sehenes gekochtes Öl trinken. Wer so trinkt soll nach dem Gesetz behandelt werden (= pācit­tiya-Vergehen). Ich erlaube, ihr Mön­che, gekochtes Öl, in dem Alkohol weder durch Farbe, noch durch Geruch, noch durch Geschmack zu erken­nen ist, derartiges, mit Alkohol ver­sehenes, gekochtes Öl, zu trinken." (1)

 

 Zu jener Zeit haben die Mönche viel Öl mit zuviel Alkohol gekocht. Da kam den Mön­chen folgender Gedanke: Wie sollen wir uns mit dem mit zuviel Alkohol versehenen Öl ver­halten? "Ich er­lau­be, ihr Mönche, es als Salbe (zum Ein­reiben) zu benutzen." Zu jener Zeit ist von dem ehrwürdigen Pilindavaccha zuviel Öl gekocht worden. Es gab keine Ölbehäl­ter. "Ich erlaube, ihr Mön­che, 3 Behälter: Metallbehälter, Holzbehälter, Fruchtbehäl­ter." (2)

 

 Zu jener Zeit hatte der ehrwürdige Pilindavaccha Glieder­schmerzen (Rheu­ma). "Ich erlau­be, ihr Mönche, ein Dampfbad." Das half nicht. "Ich erlaube, ihr Mönche, ein Dampfbad mit Kräutern." Das half nicht. "Ich erlaube, ihr Mönche, ein gro­ßes Dampfbad (Sauna)." Das half nicht. "Ich erlaube, ihr Mön­che, (gekochtes) Wasser mit Hanf­blättern." Das half nicht. "Ich erlaube, ihr Mönche, ein Faß (gefüllt) mit heißem Was­ser." (3)

 

 Zu jener Zeit hatte der ehrwürdige Pilindavaccha Rheumatismus (pabbavata = Gelenk­schmerzen). "Ich erlaube, ihr Mönche, Ader­lässe." Das half nicht. "Ich erlaube, ihr Mön­che, nach einem Aderlaß mit einem Horn zu schröpfen (visanena gahetun)." Zu jener Zeit waren dem ehrwürdigen Pilindavaccha die Füße aufge­rissen. "Ich erlaube, ihr Mönche, die Füße einzuölen." Das half nicht. "Ich erlaube, ihr Mönche, Salbe aufzutragen." Zu jener Zeit hatte ein gewisser Mönch Beulen (Furunkel). "Ich erlaube, ihr Mönche, (sie) auf­zu­schneiden." Es war Bedarf an blutstillendem (adstringierendem) Wasser. "Ich erlaube, ihr Mönche, blutstillendes Wasser." Es war Bedarf an Sesam­paste. "Ich erlaube, ihr Mönche, Sesampaste." (4)

 

 Es war Bedarf an einer Kompresse. "Ich erlaube, ihr Mönche, eine Kom­presse." Es war Bedarf an Verbandss­toff. "Ich erlaube, ihr Mönche, Ver­bandstoff." Die Wunde juckte. "Ich erlaube, ihr Mönche, Senfpuder aufzu­tragen." Die Wunde eiterte. "Ich erlau­be, ihr Mön­che, die Wunde mit Rauch zu behandeln." Das Fleisch der Wunde quoll auf. "Ich erlaube, ihr Mönche, es mit einem Salz­kristall abzutragen." Die Wunde wuchs nicht zu. "Ich er­laube, ihr Mönche, Wundöl." Das Öl floß weg. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, einen Leinenverband und alle Heilmittel für Wun­den." (5)

 

 Zu jener Zeit wurde ein gewisser Mönch von einer Schlange gebissen. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, vier große, sehr ungewöhnliche Dinge zu geben: Exkremente, Urin, Asche, Lehm." Da kam den Mönchen folgender Ge­danke: Muß das nicht angenommen werden oder angenom­men wer­den? (muß es gegeben werden oder darf es einfach so genom­men werden). Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. "Ich erlaube, ihr Mönche, wenn einer da ist, der gibt, es anzunehmen, wenn keiner da ist, der gibt, es selbst genommen habend, zu sich zu nehmen." Zu jener Zeit war von einem Mönch Gift getrunken wor­den. "Ich erlaube, ihr Mönche, Exkre­mente trinken zu las­sen." Da kam den Mönchen folgender Gedanke: Muß das nicht an­genommen werden oder angenommen wer­den? "Ich erlaube, ihr Mön­che, wenn es gegeben wurde, dann ist es gegeben, nicht nochmals soll man es annehmen." (6)

 

 Zu jener Zeit bekam ein gewisser Mönch ein Gebrechen, weil er Giftiges getrunken hatte. "Ich erlaube, ihr Mönche, umgepflüg­te Erde zu geben." Zu jener Zeit hatte ein gewisser Mönch Ver­stopfung. "Ich erlaube, ihr Mönche, reine Lauge zu geben."

ebenso: Gelbsucht - Kuhurin mit Haritafrüchten.

Hautkrankheit - Paste mit Geruch.

Verstopfung - Abführmittel.

Es war Bedarf an klarem (Kräuter)sud. "Ich erlaube, ihr Mön­che, klaren (Kräuter)sud." Ebenso: natürlichen Saft - natürli­chen und zubereiteten Saft - Fleischbrühe. (7) //14//

 

 Zu jener Zeit hatte der ehrwürdige Pilindavaccha in Rājagaha einen Berg­hang gesäubert und wünschte, eine Höhle zu bauen. Da kam der König von Magadha, Seniya Bimbisāra zum ehrwürdigen Pilindavaccha. Dort, nachdem er den ehr­würdigen Pilindavaccha verehrt hatte, setzte er sich beiseite nieder. Dort beiseite sitzend, sagte der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, dem ehr­würdi­gen Pilindavaccha folgendes: "Was will der ehrwürdige Thera ma­chen lassen?" - "Ich will, oh Großkönig, den Berghang säubern und eine Höhle bauen." - "Bedarf, Verehrungswürdiger, der Herr eines Gehilfen (aramika)?" "Nicht hat, Großkö­nig, der Erhabene einen Gehilfen erlaubt." - "Dann, Ver­ehrungswürdi­ger, nachdem du den Erhabenen befragt hast, sage es mir." - "So sei es, Großkönig" antworte­te der ehr­würdi­ge Pilindavac­cha dem König von Magadha, Seniya Bimbi­sā­ra. (1)

 

 Dann veranlaßte der ehrwürdige Pilindavaccha den König von Magadha, Seniya Bimbisā­ra, durch eine Lehrrede, zu ver­stehen, aufzuneh­men, da­von moti­viert zu sein, sich dar­an zu erfreuen. Dann, nachdem der König von Magadha durch die Lehrre­de des ehrwürdi­gen Pi­linda­vaccha verstanden hatte, aufgenommen hatte, davon motiviert war, sich daran erfreut hatte, stand er vom Sitz auf, ver­ehrte den ehr­würdi­gen Pi­lindavaccha, um­runde­te ihn rechts herum und ging fort. Dann hat der ehrwürdi­ge Pilinda­vaccha zum Erhabenen ei­nen Bo­ten ge­sandt: "Der König von Ma­gadha, Se­niya Bimbisāra, Vereh­rungs­würdiger, möchte ei­nen Ge­hilfen geben. Wie soll man sich, Ver­ehrungswürdiger, verhal­ten?" Nachdem der Er­habene in die­sem Zusammenhang eine Lehr­rede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Ich erlau­be, ihr Mönche, ei­nen Ge­hilfen." (2)

 

 Zum zweiten Mal kam der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, zum ehr­würdigen Pilindavaccha. Dort, nachdem er den ehrwürdigen Pilindavaccha verehrt hatte, setzte er sich beiseite nieder. Dort beiseite sitzend sagte der König von Magadha, Seniya Bim­bisāra, dem ehr­würdigen Pilindavaccha folgen­des: "Erlaub­te, Verehrungswürdiger, der Erhabene einen Gehilfen?" - "So ist es, Großkö­nig." - "Dann gebe ich, Verehrungs­würdiger, dem Herrn einen Gehilfen." Dann, nachdem der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, den ehrwür­di­gen Pilindavac­cha, den Gehilfen ver­sprochen hatte, es (aber) ver­ges­sen hatte, fiel es ihm nach einiger Zeit wieder ein. Er sprach einen gewissen Großminister, der für alles zustän­dig war, an: "Von mir, mein Lie­ber, ist doch dem Herrn ein Gehilfe versprochen worden, ist jenem ein Gehilfe gegeben worden?" - "Nicht, oh König, ist dem Herrn ein Gehilfe ge­geben worden." - "Wieviel Zeit ist von damals bis jetzt vergangen?" (3)

 

 Nachdem der Großminister die Nächte gezählt hatte, sagte er dem König von Magadha, Seniya Bimbisāra, folgendes: "500 Nächte, oh König." - "Dann gib doch dem Meister 500 Gehilfen." - "So sei es, oh König." Nachdem der Großmi­nister dem König von Magadha, Seniya Bimbisāra, zuge­stimmt hatte, gab er dem ehr­würdigen Pi­lindavaccha 500 Gehil­fen. Es entstand ein eigenes Dorf. Das Dorf hieß (Tempel)ge­hilfendorf, und es hieß auch Pilin­dadorf. Zu jener Zeit war der ehrwürdige Pilindavaccha in jenem kleinen Dorf ein häufig aufgesuch­ter Vertrauter. Dann, nach­dem der ehrwürdige Pilinda­vaccha sich am frühen Morgen angezo­gen hatte, die Almosenscha­le und die Robe genom­men hatte, ging er in Pilindadorf auf Almosengang. (4)

 

 Zu jener Zeit wurde in jenem kleinen Dorf ein Fest gefeiert. Die Mädchen spielten, ge­schmückt und mit Blumengir­landen ver­sehen. Dann, als der ehr­würdige Pilindavaccha im kleinen Pi­lin­dadorf, ohne (ein Haus) auszulassen, auf Almosengang ging, nä­herte er sich dem Anwesen eines gewissen Tempel­gehilfen. Dort setzte er sich auf dem vorbereiteten Sitz nieder. Zu je­ner Zeit, nachdem die Tochter der Frau jenes Tempelgehilfen andere Kinder, ge­schmückt und mit Blumengirlanden versehen, gesehen hatte, weinte (sie): "Gebt mir Blumen­gir­landen, gebt mir Schmuck." Dann sagte der ehrwürdige Pilindavaccha der Frau des Tempelgehilfen folgendes: "Warum weint dieses Mädchen?" - "Die­ses (Mäd­chen), Verehrungswürdiger, sah andere Mädchen, ge­schmückt und mit Blumengir­landen versehen, und nachdem sie das gese­hen hat­te, weinte (sie): 'Gebt mir Blumengir­landen, gebt mir Schmuck.' Woher gibt es für uns Arme Blumengir­landen, wo­her Schmuck?" (5)

 

 Dann, nachdem der ehrwürdige Pilindavaccha irgendeinen Gras­kranz ge­nommen hatte, sagte er jener Frau des Tempelgehilfen folgendes: "Hier, diesen Graskranz lege jener Tochter auf den Kopf." Dann, nachdem jene Tempel­gehilfin jenen Graskranz ge­nommen hatte, legte sie (ihn) auf den Kopf jenes Mädchens. Sie wurde eine goldene Girlande, sehr hübsch, schön anzusehen, gefällig, nicht einmal im Frauenhaus des Königs gibt es eine derartige goldene Gir­lande. Die Menschen erzählten dem König von Magad­ha, Seniya Bimbisāra: "In dem Haus, oh Herr, jenes Tempelgehil­fen ist eine goldene Girlande, sehr hübsch, schön anzusehen, gefällig, nicht einmal im Frauenhaus des Königs gibt es eine derartige goldene Girlande. Woher hat jener Arme die­se? Zweifellos ist (sie) durch Dieb­stahl geholt worden." Da hat der König von Ma­gadha, Seniya Bimbisāra, jene Tempelge­hil­fenfamilie gefangen genommen. (6)

 

 Zum zweiten Mal, nachdem der ehrwürdige Pilinda­vaccha sich am frühen Morgen angezo­gen hatte, die Almosenscha­le und die Robe genommen hatte, ging er im Pilindadorf auf Almosengang. Dann, als der ehrwürdige Pilinda­vaccha im kleinen Pilin­dadorf, ohne (ein Haus) auszulassen, auf Almosengang ging, nä­herte er sich dem Anwesen jenes Tempelge­hilfen, dort angekommen fragte er die Nachbarn: "Wohin ist jene Tempelgehilfenfamilie gegan­gen?" - "Jene ist, Ver­ehrungswürdiger, aufgrund von einer golde­nen Girlande vom König gefangen genommen worden." Dann ging der ehrwürdige Pilindavaccha zum Anwe­sen des Königs von Magadha, Seniya Bimbi­sāra. Dort setzte er sich auf einem vor­bereite­ten Sitz nieder. Dann kam der König von Magadha, Seniya Bimbisāra zum ehrwürdi­gen Pilindavaccha. Dort, nachdem er den ehrwürdi­gen Pilinda­vaccha verehrt hatte, setzte er sich beiseite nie­der. Beiseite sitzend sagte dem König von Magadha, Seniya Bim­bisāra, der ehr­würdige Pilindavaccha folgendes: (7)

 

 "Warum, Großkönig, ist die Familie des Tempelgehilfen gefan­gen genommen?" - "Im Haus von jenen, Verehrungs­würdiger, war eine goldene Girlande, sehr hübsch, schön anzusehen, gefällig, nicht mal im Frauen­haus des Königs gibt es eine derartige golde­ne Girlan­de. Woher hat jener Arme diese? Zweifellos ist (sie) durch Dieb­stahl geholt worden. Da übte der ehrwürdige Pilinda­vaccha eine willentliche Macht aus: (möge) der Palast des Kö­nigs von Ma­gadha, Seniya Bimbisāra, aus Gold (sein). Jener wur­de vollstän­dig aus Gold. "Wo­her hast du, Großkönig, soviel Gold?" - "Ich verstehe, Verehrungswürdi­ger, daß du solche gei­stige Macht hast." Er ließ jene Tempelgehilfenfamilie frei. (8)

 

 Die Menschen waren erfreut und befriedigt: so sagt man von jenem Herrn Pilindavaccha, daß er vor dem König und seinem Gefolge übermenschli­che geistige Macht zeigte. Dem ehrwürdigen Pilindavaccha haben (sie) fünf Medizi­nen mitgebracht: Butter­schmalz, Butter, Öl, Ho­nig, Melasse. Der ehrwürdige Pilindavac­cha war von Natur aus einer, der viel be­kam. Wenn er die fünf Medizi­nen bekam, ver­teilte (er sie) in (seiner) Gruppe. Seine Gruppe besitzt viel, (nach­dem sie) bekam, füllten sie in Töpfe und Behälter und bewahr­ten (es) auf. Nachdem (sie) Stoffsiebe und Beutel ge­füllt ha­tten, hängten sie sie an die Fenster. Je­nes klebte und schmolz dauernd, überall waren Ratten. Nachdem die Menschen beim Gehen durch das Kloster (dieses) sahen, (wur­den sie) ver­ärgert, unru­hig, erregt: Diese Asketen, die Söhne aus dem Sa­kyage­schlecht, haben innen Lagerräume wie der König von Magad­ha, Seniya Bim­bisāra. (9)

 

 Es hörten die Mönche jene Menschen, die verärgert, unru­hig, erregt waren. Die Mönche, die mäßig waren, wurden ver­ärgert, unruhig, erregt: Wie können jene Mönche derartig der Üppigkeit nachgehen? Dann erzählten jene Mönche dem Erhabenen den Sach­verhalt. "Ist es wahr, wie man sagt, ihr Mönche, daß Mönche derartig der Üppigkeit nachgehen?" - "Das ist wahr, Erha­bener." Nachdem er getadelt hatte und eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: "Welche Medizinen die kranken Mönche zu sich nehmen dürfen, näm­lich: Butter­schmalz, Butter, Öl, Ho­nig, Melasse. Nachdem sie angenommen wurden, maxi­mal sieben Tage aufbewahrt wurden, soll man (sie) essen. Wer das über­schreitet, soll nach dem Gesetz behandelt werden (nis­saggiya Vergehen 23)." (10) //15//

 

Das Kapitel der erlaubten Medizin ist beendet.


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