Vimāna Vatthu

12. Die treue Gattin II

In der gleichen Stadt Sāvatthi lebte eine weitere treue Ehefrau, die Laienanhängerin des Buddha war. Sie hielt die fünf Tugendregeln ganz und gar ein und gab den Mönchen Almosen im Rahmen ihrer Mittel. Als sie starb, erschien sie bei den Göttern der Dreiunddreißig. Dort sah Moggallāno sie und sprach sie an:

 

Moggallāno:

Mit Pfeilern aus Beryll, die glänzen, strahlen,
so ist ja dein Vimāna vielfach prächtig,
da wohnest du, o Göttin, groß an Mächten,
magiegewaltig schaffst verschiedne Formen du. (101)

 

Und diese Nymphen ringsherum,
sie tanzen, singen voller Freud. (102)

 

Hast göttliche Magie und große Macht.
Als Mensch du warst, durch welch Verdienst wohl
hast du bewirkt denn, daß du also leuchtest,
daß allerwärts dein Körper herrlich strahlet? (103)

 

Sprecher:

Die Gottheit, die im Geist beglückt,
als Moggallāno sie befragt,
erklärt auf seine Frage ihm,
welch Wirken diese Frucht erzeugt. (104)

 

Göttin:

Als unter Menschen einst ich Mensch geworden
Anhängerin war ich, geklärten Auges:
Lebend'ges umzubringen, lag mir fern,
mied Nichtgegeb'nes in der Welt zu nehmen, (105)

 

trank keinen Rauschetrank, sprach keine Lüge,
mit eignem Gatten war zufrieden ich,
gab Speis und Trank nur stets mit heitrem Herzen
gab würdigend, an Gaben unermeßlich viel. (106)

 

Daher kommt mir solch Schönheit zu,
das ist's, was mir nach hier gedieh,
daher erlangt die Fülle ich,
an dem, was meinem Geiste lieb. (107)

 

So zeigt ich dir, o Mönch, der du gar mächtig,
was ich als Mensch mir an Verdienst erwirkt hab
daher kommt es, daß ich so mächtig strahle,
daß meine Schönheit jede Richtung überhellt. (108)

Bemerkungen:

Vers 102 wird von Masefield zu Vers 101 gezogen, von Miß Horner dagegen zu Vers 103. Da blieb für den Palitext von Jayawickrama, um originell zu sein, nur noch die Möglichkeit, die zwei Zeilen als eigenen Vers zu verselbständigen.


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