Vimāna Vatthu

13. Schwiegertochter I

Moggallāno sieht bei den Göttern der Dreiunddreißig eine strahlende Göttin und wendet sich an sie:

 

Moggallāno:

Gar überschön bist prächtig du
wie du da stehst, o Göttliche,
nach zehn der Seiten strahlend hin
so wie der Morgenstern es tut. (109)

 

Woher bist du geworden so
weshalb hast dieses du erlangt
und fallen dir Genüsse zu,
die lieb dem Geiste immer sind? (110)

 

Göttin:

Ich frage dich, o Göttin, du Vielmächt'ge,
als Mensch du warst, durch welch Verdienst wohl
hast du bewirkt denn, daß du also leuchtest,
daß allerwärts dein Körper herrlich strahlet? (111)

 

Sprecher:

Die Gottheit, die im Geist beglückt,
als Moggallāno sie befragt,
erklärt auf seine Frage ihm,
welch Wirken diese Frucht erzeugt. (112)

 

Als unter Menschen einst ich Mensch geworden,
war Schwiegertochter ich im Haus der Schwiegereltern,
ich sah da fleckenlosen Mönch, der heiter ganz und ungetrübt, (113)

 

Reiskekse gab ich ihm spontan,
gar heitren Sinns, mit eigner Hand,
die Hälfte meines Teils gab ich,
jetzt freu ich mich im Wonnehain. (114)

 

Daher kommt mir solch Schönheit zu,
das ist's, was mir nach hier gedieh,
daher erlangt die Fülle ich,
an dem, was meinem Geiste lieb. (115)

 

So zeigt ich dir, o Mönch, der du gar mächtig,
was ich als Mensch mir an Verdienst erwirkt hab,
daher kommt es, daß ich so mächtig strahle,
daß meine Schönheit jede Richtung überhellt (116)

Bemerkungen:

Sie gab erstens einem Heiligen und zweitens die Hälfte ihres Anteils an solchen Keksen. Anstatt sich daran satt zu essen, verzichtete sie auf die Hälfte. Ein solches Opfer zugunsten eines Heiligen genügt für den Himmel, wenn ein gläubiger Laienanhänger der Geber ist.


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