Vimāna Vatthu

9. Die Lampe

An einem Feiertag hatten einige Laien, die den Uposatha-Tag einhielten, morgens den Mönchen Almosen im Maße ihrer Mittel gespendet, hatten dann selber gegessen, sich feiertäglich angekleidet und zum Kloster begeben. Dort setzten sie sich rund um die Mönche und hörten deren Lehrdarlegungen. Sie waren davon so angetan, daß sie gar nicht beachteten, wie es dunkel wurde. Auch nach Sonnenuntergang wollten sie noch weiter den Mönchen lauschen. -

Eine Frau, die dabei war, dachte, es wäre gut, wenn eine Lampe hier wäre. Sie ging nach Hause und brachte eine Lampe mit, stellte sie still vor die Versammlung und freute sich, daß alle nun wieder sehen konnten und in der Dunkelheit nicht stolperten.

Als sie gestorben war, gelangte sie zu den Göttern der Dreiunddreißig und hatte dort ein Vimāna aus leuchtenden Juwelen, und auch ihr Astralleib leuchtete strahlend hell. Als Mahāmoggallāno durch die Götterwelt wanderte, sah er sie und wandte sich an sie:

 

Moggallāno:

Gar überschön bist du allhier,
wie du da stehst, o Göttliche,
nach zehn der Seiten strahlend hin
so wie der Morgenstern es tut. (75)

 

Woher bist du geworden so
weshalb hast dieses du erlangt
und fallen dir Genüsse zu
die lieb dem Geiste immer sind? (76)

 

Woher strahlst du so fleckenlos
glänzt heller als die Götterschar?
Woher kommt's, daß die Glieder dein
in jede Richtung strahlen aus? (77)

 

Ich frage dich, o Göttin, du Vielmächt'ge
als Mensch du warst, durch welch Verdienst wohl
hast du bewirkt denn, daß du also leuchtest
daß allerwärts dein Körper herrlich strahlet? (78)

 

Sprecher:

Die Gottheit, die im Geist beglückt
als Moggallāno sie befragt,
erklärt auf seine Frage ihm
welch Wirken diese Frucht erzeugt. (79)

 

Göttin:

Als unter Menschen einst ich Mensch geworden
als ich in Menschenwelt zuletzt geboren
in dunkler Nacht, in der totalen Finsternis
gab eine Lampe ich, als Zeit für Licht es war.

 

In dunkler Nacht, in der totalen Finsternis
wer da, wenn's Zeit für Licht, wohl eine Lampe gibt,
er im Vimāna dann juwelengleich erscheint
mit vielen Blumen und mit Lotussen geschmückt. (81)

 

Daher bin ich geworden so,
deshalb hab dieses ich erlangt
und fallen mir Genüsse zu
die lieb dem Geiste immer sind. (82)

 

Daher strahl ich so fleckenlos
glänz heller als die Götterschar
daher kommt's, daß die Glieder mein
in jede Richtung strahlen aus. (83)

 

So zeig ich dir, o Mönch, du vielfach Mächt'ger
durch welch Verdienst als Menschgewordne einst ich
bewirkt hab, daß ich also leuchte
daß allerwärts mein Körper herrlich strahlet (84)

Bemerkung:

Nach dem Kommentar belehrt Moggallāno sie so, daß sie die Frucht des Stromeintritts erlangt.


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