THERAGĀTĀ

Navanipāta

Bhūta

518.  Wenn der Weise Alter und Tod, denen der gewöhnliche Mensch 89) nicht entrinnen kann, als Leiden erkannt hat und schaut, und wenn er dann besonnen, weise sich darin versenkt: Ein Glück das höher noch als dieses wäre gibt es nicht (= Seligkeit der Loslösung).

 

519.  Wenn er das Haften, das nur Leiden schafft, hat ausgemerzt und auch den Durst, der zu dem Leid der Verstrickung in diese ganze Weltausbreitung 90) führt, - und wenn er dann besonnen, weise sich versenkt: Ein Glück das höher noch als dieses wäre gibt es nicht.

 

520.  Wenn er in Weisheit den zum Heile führenden Achtfachen Pfad hat klar geschaut, den besten Weg, auf dem jedweder Schmutz verschwindet ganz, - und wenn er dann besonnen, weise sich versenkt: Ein Glück das höher noch als dieses wäre gibt es nicht.

 

521.  Wenn er den sorgenfreien, reinen, nicht hervorgebrachten Friedenszustand lässt ersteh'n, der frei von Schmutz, von Fesseln und Verstrickungen: Ein Glück, das höher noch als dieses wäre gibt es nicht.

 

522.  Wenn in schweren Regengüssen es herniederrauscht und der Vogelpfad vom Donner laut erdröhnt, und der Bhikkhu dann besonnen in Bergeshöhle weise sich versenkt: Ein Glück das höher noch als dieses wäre gibt es nicht.

 

523.  Wenn er an des Flusses Ufer, das reich mit Blumen ist verziert und sattem Grün, glückselig sitzend weise sich versenkt: Ein Glück das höher noch als dieses wäre gibt es nicht.

 

524.  Wenn in fortgeschritt'ner Nacht in Bergeshöhle einsam er verweilt, während der Regengott die Wolke mächtig regnen lässt und wilde Tiere brüllen laut, - wenn dann der Bhikkhu sich versenkt: Ein Glück das höher noch als dieses wäre gibt es nicht.

 

525.  Wenn er in Bergeshöhle weilend umherschweifendes Denken beruhigt hat, wenn so geborgen er sich niedersetzt, und wenn er frei von Furcht und ungehemmt dann sich versenkt: Ein Glück das höher noch als dieses wäre gibt es nicht.

 

526.  Wenn er glückselig, unbeschmutzt (im Geiste) ist, durch nichts behindert, sorgenfrei, gierbefreit, erlöst vom Pfeil (des Dranges), völlig einflussfrei, und wenn weise dann er sich versenkt: Ein Glück das höher noch als dieses wäre gibt es nicht.


Anmerkungen:

89)      Der gewöhnliche Mensch ist der „in der (Buddha-)Lehre nicht bewanderte Weltmensch", einer von den Vielen (puthujjana).

90)      Papañca = Ausbreitung, Welt-Ausbreitung, Entfaltung, Vielheit; wird in den Kommentaren als Summe der drei Wurzeln des Übels angesehen, d.h. von Gier, Hass und Verblendung (Nichtwissen). In den alten Sutten (z.B. Majjh.18) wird papañca als die individuelle Einfärbung der auf den Menschen zukommenden äußeren Welt durch seine eigenen Vorstellungen erklärt. Zu Nippapañca = Nicht-Ausbreitung s. Anm. 158 in Kap. 19. Visatinipāta.


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