(Im K auch Nigrodhakappa-Sutta genannt. Vangīsa erscheint im Kanon öfters als ein begabter Dichter und Improvisator und wird vom Buddha im Einer-Buch des Anguttara-Nikāya als 'der Erste der improvisierenden Dichter' bezeichnet. Nach ihm ist das Vangīsathera-Samyutta des Samyutta-Nikāya genannt (s. Geigers Übersetzung Bd. I), das noch mehrere andere Verse Vangīsas enthält. Die Verse 343-358 unseres Textes finden sich, auch in Theragāthā als v. 1263-1278)
So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene bei Ālavi, am Aggālavi-Gedenkmal. Damals nun war vor nicht langer Zeit des Ehrwürdigen Vangīsa geistlicher Berater, ein Ordensälterer mit Namen Nigrodha-Kappa, beim Aggālavi-Gedenkmal erloschen. Es kam da nun dem Ehrwürdigen Vangīsa, als er verborgen, zurückgezogen weilte, dieser Gedanke in den Sinn: "Ist wohl mein geistlicher Berater erloschen, oder ist er nicht erloschen?" Und der Ehrwürdige Vangīsa, sich zur Abendzeit aus der Zurückgezogenheit erhebend, begab sich zum Erhabenen. Dort angelangt, begrüßte er den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder. Seitwärts sitzend sprach der Ehrwürdige Vangīsa zum Erhabenen also: "Es ist mir da, o Herr, als ich verborgen, zurückgezogen weilte, dieser Gedanke in den Sinn gekommen: 'Ist wohl mein geistlicher Berater erloschen, oder ist er nicht erloschen?" Darauf erhob sich der Ehrwürdige Vangīsa von seinem Sitz, ordnete das Gewand über eine Schulter, faltete zum Erhabenen hin verehrend die Hände und redete ihn mit diesen Versen an:
(Prosa-Einleitung. - Aggālavi-Gedenkmal (agg'ālave cetiye); erklärt im K als das Haupt-Gedenkmal des Landes Ālavi. Cetiya (caitya) oder thūpa (stūpa) werden kuppelförmige Monumente genannt, die in vorbuddhistischer Zeit Grabmäler von Herrschern, Helden und Heiligen und später auch Kultstätten waren. In buddhistischer Zeit dienten sie zur Aufnahme der Reliquien zuerst des Buddha und dann von Heiligen. Sie sind seitdem auch als 'Dagoba' (aus dhātu garbha, "Reliquien-Kammer") bekannt, seinerseits entstellt zu 'Pagoda'. - K bemerkt hierzu: "Vor der Zeit des Erhabenen gab es viele solche Gedenkmahle. Sie waren die Wohnstätten von Dämonen, Schlangen-Gottheiten usw. Zur Zeit des Erhabenen haben dann Leute einige von ihnen zerstört, an ihrer Stelle Klöster errichtet und diese mit den gleichen Namen benannt. Wir haben (die obige Ortsbezeichnung) also so zu verstehen, daß der Erhabene in einem 'Aggālavi-Cetiya' genannten Kloster wohnte.")
343 (VANGISA)
344
* Nach Erlösung trachtend (mutyapekho). K erklärt als muttim apekkhamāno, nach der Befreiung verlangend. In der Schreibung des Textes mit einem einzigen t bedeutet das Wort allerdings 'Wissen' (s. mutimā, v. 539).
** Erschauend Festen Stand (dalhadhammadassī). K faßt es als Vocativ auf, als Anrede an den Buddha. Es ist aber wohl eher, wie die beiden vorhergehenden Begriffe, ein Epitheton des Mönchs. Dalha-dhamma, der feste, sichere Zustand, ist eine Bezeichnung für das Nibbāna.
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* Der Mensch ist lt. K der Buddha. Die Übersetzung folgte jedoch nicht dieser Auffassung.
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Die Übersetzung der beiden letzten Verszeilen ist unsicher: Na kāmakāro hi puthujjanānam/sankheyyakāro ca tathāgatānam. K erklärt: "Weltmenschen vermögen nicht nach ihren Wünschen zu handeln; die Vollenteten aber handeln überlegt, nachdem sie mit Weisheit erforscht haben."
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* In ihren Höhen und Tiefen (parovaram); wtl.: Hohes und Niederes. K: "Vom Gesichtspunkt des Weltlichen und Überweltlichen; Schönes und Unschönes, Fernes und Nahes." Vgl. Anm zu v. 1.
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355 DER ERHABENE
* Lang zu Grunde liegend (dīgharatt'anusāyitam); vgl. anusaya, die (hanghafte) Neigung.
** Der Beste (jener ersten) Fünf (pañcasettho). Diese nicht sichere Übersetzung folgte der ersten der im K gegebenen Deutungen, der zufolge sich dieser Ausdruck auf jene fünf Gefährten des Buddha zur Zeit reiner Schmerzensaskese bezieht, die später seine ersten Jünger wurden.
356 (VANGISA)
* Bester (Seher), (isi-)sattama; hier als Superlativ von sat (gut) genommen. K erklärt es als 'der siebente', in jener Reihe von Buddhas, die z.B. in D.14. aufgezählt sind
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