SUTTA-NIPĀTA, Lehr-Dichtungen
Auszüge aus dem Mahā-Niddesa
1. Der Muni
Zu Vers 207ff
Als die 'Stille' (mona) wird die Erkenntnis (ñāna) bezeichnet,
die da besteht in Weisheit, Wissen . . . Unverblendung, Lehr-Erforschung,
Rechter Erkenntnis. Wer solche Erkenntnis besitzt, ist ein 'stiller Weiser' (muni),
einer, der zur Stille gelangt ist (mona-patto).
Drei Arten des Stillseins (moneyya) gibt es:
- das Stillsein des
Körpers, (kāya-moneyya)
- das Stillsein des Wortes (vacī-moneyya)
- das Stillsein des Geistes (mano-moneyya).
Was ist das Stillsein des Körpers?
- Das Aufgeben des dreifach schlechten
körperlichen Wandels (d.i. Töten, Stehlen und, in diesem Falle, jegliche
Geschlechtlichkeit);
- der dreifach gute körperliche Wandel (d.i. das Abstehen
vorn schlechten Wandel);
- die auf den Körper gerichtete Erkenntnis;
- das
durchdringende Verstehen des Körpers;
- der von solchem durchdringenden Verstehen
begleitete (Hohe) Pfad;
- das Aufgeben der Willensgier hinsichtlich des Körpers;
- die Aufhebung körperlicher Gestaltung im Erreichen der vierten Vertiefung,
- das
ist Stillsein des Körpers.
Was ist das Stillsein des Wortes?
- Das Aufgeben des vierfach schlechten
Wandels in Worten (d.i. Lüge, Nachrede, Grobheit, Geschwätz);
- der vierfach gute
Wandel in Worten;
- die auf das Wort gerichtete Erkenntnis;
- das durchdringende
Verstehen des Worts;
- der von solchem durchdringenden Verstehen begleitete (Hohe)
Pfad;
- das Aufgeben der Willensgier hinsichtlich des Wortes;
- die Aufhebung
sprachlicher Gestaltung im Erreichen der zweiten Vertiefung,
- das ist Stillsein
des Wortes.
Was ist Stillsein des Geistes?
- Das Aufgeben des dreifach schlechten
gedanklichen Wandels (d.i. Gier, Haß, falsche Ansicht);
- der dreifach gute
gedankliche Wandel,
- die auf das Bewußtsein (citta) gerichtete Erkenntnis;
- das durchdringende Verstehen des Bewußtseins;
- der von solchem durchdringenden
Verstehen begleitete (Hohe) Pfad;
- das Aufgeben der Willensgier hinsichtlich des Bewußtseins,
- die Aufhebung der Bewußtseins-Gestaltung (citta-sankhāra)
- im
Erreichen der 'Aufhebung von Wahrnehmung und Gefühl' (saññāvedayita-nirodha),
- das ist Stillsein des Geistes.
- Bei dem der Körper still, still auch das Wort und still der Geist,
- Der triebbefreite Stille, dem dieses Stillsein eigen ist,
- ,Der allseits Losgelöste', so wird er genannt.
- Bei dem der Körper still, still auch das Wort und still der Geist,
- Der triebbefreite Stille, dem dieses Stillsein eigen ist,
- ,Vom Übel rein gebadet', so wird er genannt.
(Itivuttaka 67)
Mit diesen drei Arten des Stillseins sind sechs Gruppen voll 'Stillen'
ausgestattet:
- die Stillen im Hausleben (āgāra-munayo),
- die hauslosen
Stillen (anāgāra-munayo),
- die kämpfenden Stillen (sekha-munayo),
- die kampfesledigen Stillen (asekha-munayo),
- die Einzel-Stillen (pacceka-munayo)
und
- die Höchsten der Stiilen (muni-munayo) .
- Welches sind die Stillen im Hausleben? Hausleute, welche die Hohe Stätte
geschaut und die Satzung verstanden haben, - dies sind die Stillen im Hausleben.
- Welches sind die hauslosen Stillen? Die (ins Mönchsleben) hinausgezogen, die
Hohe Stätte geschaut und die Satzung verstanden haben, - dies sind die hauslosen
Stillen.
- Die sieben 'Kämpfer' (sekha) sind die 'kämpfenden Stillen'.
- Die Heiligen sind die 'kampfesledigen Stillen'.
- Die Einzel-Erwachten (pacceka-buddha) sind die 'Einzel-Stillen'.
- Als die 'Höchsten der Stillen' werden die Vollendeten bezeichnet, die
Heiligen, Vollkommen-Erwachten.
- Nicht durch Schweigen wird der Wirre, unverständige zu einem Stillen.
- Wer aber, mit der Waage in der Hand, das Beste sich erwählt als
Weiser,
- Und Böses meidet, solcher ist ein Stiller; ein Stiller, wahrlich, wird
er so.
- Weil beide Welten wägend er versteht (munāti), darum wird Muni
er genannt.
(Dhammapada 268/269)
- Der Guten Artung kennend, wie auch die der Schlechten,
- Innen und außen bei der ganzen Welt,
- Verehrenswert für Götter und für Menschen,
- Dem Fangnetz wer entronnen, - der ist ein Muni.
(Sutta-Nipāta 527)