Jātakam, Wiedergeburtsgeschichten

24. Die Erzählung von dem edlen Rosse (Ajanna-Jataka)

„Wann immer auch“

 

§A. Auch dies erzählte der Meister, da er im Jetavana verweilte, mit Beziehung auf einen, der in seinem Streben nachgelassen hatte. Als aber der Meister diesen Mönch angeredet und gesagt hatte: „O Mönch, in früherer Zeit betätigten die Weisen auch an einem ungünstigen Orte, auch wenn sie Wunden empfangen hatten, ihr Streben“, erzählte er folgende Geschichte aus der Vergangenheit.

 

§B. Als ehedem Brahmadatta zu Benares regierte, umlagerten, wie oben ausgeführt [1], sieben Könige die Stadt. Da spannte ein Wagenkämpfer zwei Sindhu-Rosse an, die Brüder waren, verließ die Stadt, durchbrach sechs Heerlager und nahm sechs Könige gefangen. In diesem Augenblick erhielt das ältere Pferd eine Wunde. Der Wagenführer fuhr mit dem Wagen fort, kam zur Türe des Königs, machte den älteren Bruder vom Wagen los, nahm ihm die Rüstung ab, ließ ihn sich auf eine Seite legen und begann ein anderes Ross zu wappnen. Als ihn der Bodhisattva sah, dachte er, wie oben ausgeführt, rief den Wagenführer herbei und sprach daliegend folgende Strophe:

§1. „Wann immer auch zu welcher Zeit,
wo immer auch an welchem Ort,
das edle Ross erringt Erfolg,
das schlechtre Pferd bleibt stets zurück.“

Der Wagenlenker ließ den Bodhisattva aufstehen, schirrte ihn an, durchbrach das siebente Heerlager, fuhr mit dem siebenten König auf dem Wagen fort, kam zur Türe des Königs und machte das Sindhu-Ross los. Nachdem der Bodhisattva, auf einer Seite liegend, dem Könige, wie oben erwähnt, eine Ermahnung gegeben hatte, verschied er. Der König vollzog an seinem Leichnam die Bestattungsfeierlichkeiten und ehrte den Wagenlenker sehr; nachdem er dann in Gerechtigkeit seine Regierung ausgeübt hatte, gelangte er an den Ort seiner Verdienste.

 

§C. Nachdem der Meister die Lehrunterweisung beendigt und die vier Wahrheiten verkündigt hatte, verband er das Jataka mit den Worten: (Am Ende der Unterweisung von den Wahrheiten gelangte der Mönch zur Heiligkeit) „Damals war der Thera Ananda der König, das Ross war der völlig Erleuchtete.“

Ende der Erzählung von dem edlen Rosse


[1] D. h. der Anfang ist wörtlich nach der vorhergehenden Erzählung zu ergänzen.


  Oben zeilen.gif (1054 bytes)


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