Fussnote 70 von D.33

Ebenso Mittlere Sammlung S. 50. Im Anguttaranikāyo, Chakkanipāto 39, sind diese drei Wurzeln noch deutlicher so gezeigt:

«Nicht werden, ihr Mönche, durch Werke aus Sucht, durch Werke aus Haß, durch Werke aus Irre die Götter offenbar, die Menschen offenbar, oder was irgend noch etwa eine andere gute Fährte sei: sondern es wird, ihr Mönche, durch Werke aus Sucht, durch Werke aus Haß, durch Werke aus Irre die höllische Welt offenbar, der tierische Schoß offenbar, das Gespensterreich offenbar, oder was irgend noch etwa eine andere üble Fährte sei.»

Durch Werke ohne Sucht, ohne Haß, ohne Irre werden Götter und Menschen und alle noch irgend möglichen guten Fährten erkannt. -

»Die Menschen», sagt Kassapo im Gespräch mit einem Fürsten, D.23, «sind den Göttern abscheulich und als abscheulich bekannt. Hundert Meilen weit treibt Menschengeruch die Götter hinweg.»

Über das Böse und Gute im allgemeinen, oder besser: das Unheilsame und Heilsame, akusalam und kusalam, wie es täglich vorkommt, bei jedem Menschen innen und außen Augenblick um Augenblick sich abspielt, klärt Gotamo die Jünger so auf:

«Das Unheilsame, ihr Mönche, sollt ihr lassen: man kann, ihr Mönche, das Unheilsame lassen. Wenn es, ihr Mönche, nicht möglich wäre das Unheilsame zu lassen, so würde ich nicht sagen <Das Unheilsame, ihr Mönche, sollt ihr lassen>; weil es aber, ihr Mönche, wohl möglich ist das Unheilsame zu lassen>; darum sag' ich aus: <Das Unheilsame, ihr Mönche, sollt ihr lassen.> Wenn da etwa, ihr Mönche, das Unheilsame, weil man es gelassen hat, zu Unheil und Leiden gereichte, würde ich nicht sagen <Das Unheilsame, ihr Mönche, sollt ihr lassen>; weil aber, ihr Mönche, Unheilsames gelassen zu Heil und Wohl gereicht, darum sag' ich aus: <Das Unheilsame, ihr Mönche, sollt ihr lassen.> - Das Heilsame, ihr Mönche, sollt ihr schaffen: man kann, ihr Mönche, das Heilsame schaffen. Wenn es, ihr Mönche, nicht möglich wäre das Heilsame zu schaffen, so würde ich nicht sagen <Das Heilsame, ihr Mönche, sollt ihr schaffen>; weil es aber, ihr Mönche, wohl möglich ist das Heilsame zu schaffen, darum sag' ich aus: <Das Heilsame, ihr Mönche, sollt ihr schaffen.> Wenn da etwa, ihr Mönche, das Heilsame, weil man es geschaffen hat, zu Unheil und Leiden gereichte, würde ich nicht sagen <Das Heilsame, ihr Mönche, sollt ihr schaffen>; weil aber, ihr Mönche, Heilsames geschaffen zu Heil und Wohl gereicht, darum sag' ich aus: <Das Heilsame, ihr Mönche, sollt ihr schaffen.>» Anguttaranikāyo, Dukanipāto 19. ed. Siam. p. 74f. (PTS 58 lücken- und fehlerhaft).

Durch das Leben immer und überall bestätigte Erfahrung ist es, die Gotamo in den Ausspruch gefaßt hat: «der Herzensentschluß ist zu erzeugen», alles weitere findet sich dann von selbst, stellt sich folgerecht ein, Mittlere Sammlung S. 47, «die Herzensentschließung zum Guten nenn' ich ja, Cundo, wichtig: was soll da erst von Geboten des Tuns und Redens gesagt werden!»

Und beim rechten Mühn, 22. Rede S. 395f., erzeugt der Mönch auf seinen Assoziationsbahnen, auf den Geleisen seiner reichen Erfahrung je und je den bestimmten Willen, der über den Weg entscheidet, unheilsame Dinge zu meiden, heilsame zu finden versteht, so daß sie «sich festigen, nicht lockern, weiterentwickeln, erschließen, entfalten, erfüllen». -

Was der Jünger auf seinem Gang durch die Welt als heilsam und als unheilsam, als gut und als böse, wie man gewöhnlich sagt, verstehen lernt, das ist im Text oben von Sāriputto nach je drei Wurzeln befunden, auf diese zurückbezogen, der Lehre des Meisters gemäß. Hat nun ein Mensch etwas Schlechtes begangen, führt Gotamo weiter aus, so kann er sich die Folge davon sogleich zum Bewußtsein bringen, und er kann auf diese Weise die Wirkung ausgleichen, unschädlich machen, auflösen so ist er imstande sich zu heiligem Leben zu entwickeln, er lernt die Möglichkeit verstehen das Leiden vollkommen auszutilgen. Er wird dann was er begangen schon bei Lebzeiten auskosten, so daß es ihm weiter nicht mehr viel scheinen kann. Wenn man ein Salzkorn in einen mit Wasser gefüllten Becher wirft, wird das Wasser davon salzig und untrinkbar; wirft man aber ein Salzkorn in die Fluten des Ganges, werden etwa die davon salzig und untrinkbar werden? Ebenso nun auch kann sogar eine geringfügige schlechte Handlung den ungedeihsamen, engherzigen, beschränkten Menschen zugrunde richten; während einer, der sich zu üben versteht, zu erziehen versteht, sinnig zu entfalten, weise auszubilden, nicht mehr beschränkt bleibt, sich selbst erweitert, unermeßlich wird ein Mensch der Art wird auch solch ein geringes Schlechte, das er begangen, schon bei Lebzeiten auskosten, so daß es ihm weiter nicht mehr viel scheinen kann. Anguttaranikāyo, Tikanipāto 101, ed. Siam. p. 324-326; Pali Text Society No. 99 nur verglichen brauchbar.


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