Zurueck Digha Nikāya - Die Längere Sammlung

33. Sangīti Sutta, Übereinkunft (Teil 6)

Neun Dinge:

«Es sind, ihr Brüder, von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten neun Dinge genau erklärt worden, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen: und zwar was für neun Dinge?

 

Neun Fälle von Anstoß:

 

Neun Fälle Anstoß zu meiden:

 

Neun Orte der Wesen:

  1. es gibt, ihr Brüder, Wesen verschieden an Körperart, verschieden an Denkart, als wie etwa Menschen, und mancherlei Himmlische und mancherlei Höllische. Das ist erster Ort der Wesen.

  2. Es gibt, ihr Brüder, Wesen verschieden an Körperart, einig an Denkart, als wie etwa die Götter brahmischer Kreise auf ihrem ersten Grade. Das ist zweiter Ort der Wesen.

  3. Es gibt, ihr Brüder, Wesen einig an Körperart, verschieden an Denkart, als wie etwa die Leuchtenden Götter. Das ist dritter Ort der Wesen.

  4. Es gibt, ihr Brüder, Wesen einig an Körperart, einig an Denkart, als wie etwa die Strahlenden Götter. Das ist vierter Ort der Wesen.

  5. Es gibt, ihr Brüder, Wesen ohne Wahrnehmung, ohne Empfindung, als wie etwa die Götter 'Unbewußt im Wesen. Das ist fünfter Ort der Wesen.

  6. Es gibt, ihr Brüder, Wesen, die nach völliger Überwindung der Formwahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen in dem Gedanken <Grenzenlos ist der Raum> das Reich des unbegrenzten Raumes erlangen. Das ist sechster Ort der Wesen.

  7. Es gibt, ihr Brüder, Wesen, die nach völliger Überwindung der unbegrenzten Raumsphäre in dem Gedanken <Grenzenlos ist das Bewußtsein, das Reich des unbegrenzten Bewußtseins erlangen. Das ist siebenter Ort der Wesen.

  8. Es gibt, ihr Brüder, Wesen, die nach völliger Überwindung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre in dem Gedanken <Nichts ist da, das Reich des Nichtdaseins erlangen. Das ist achter Ort der Wesen.

  9. Es gibt, ihr Brüder, Wesen, die nach völliger Überwindung der Nichtdaseinsphäre in dem Gedanken <Das ist die Ruhe, das ist das Ziel, die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erlangen. Das ist neunter Ort der Wesen.

 

Neun Zeiten und Orte, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können:

  1. da ist, ihr Brüder, ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da in die Unterwelt hingelangt. Das ist zum ersten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

  2. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da zur Tierheit eingegangen. Das ist zum zweiten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

  3. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da ins Gespensterreich geraten. Das ist zum dritten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

  4. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da zur Geisterwelt eingekehrt. Das ist zum vierten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

  5. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da in irgendeinen Kreis langlebiger Götter empor gelangt. Das ist zum fünften eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

  6. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da in den angrenzenden Ländern neugeboren, in fremdartigen, wo es keine Kundigen gibt, und kein Wandel besteht von Mönchen und Nonnen, Anhängern und Anhängerinnen. Das ist zum sechsten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

  7. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet, und ein Mensch ist da in den mittleren Ländern neugeboren: er hat aber verkehrte Ansichten, verworren sind seine Begriffe; <Almosengeben> sagt er, <Verzichtleisten, Spenden - es ist alles eitel; es gibt keine Saat und Ernte guter und böser Werke; Diesseits und Jenseits sind leere Worte; Vater und Mutter und auch geistige Geburt sind hohle Namen; die Welt hat keine Asketen und Priester, die vollkommen und vollendet sind, die sich den Sinn dieser und jener Welt begreiflich machen, anschaulich vorstellen und erklären können (*110).> Das ist zum siebenten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

  8. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter wohl in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet, und ein Mensch ist da in den mittleren Ländern neugeboren er ist aber unverständig, stumpf, stumm und taub, nicht imstande den Sinn einer rechten und einer unrechten Rede zu verstehn. Das ist zum achten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

  9. Weiter sodann, ihr Brüder: da ist ein Vollendeter nicht in der Welt erschienen, ein Heiliger, vollkommen Erwachter, und die Satzung wird nicht aufgezeigt, die zur Beschwichtigung taugt, zur Erlöschung taugt, zur Erwachung führt, die der Willkommene verkündet: ein Mensch aber ist da in den mittleren Ländern neugeboren, und er wäre verständig, nicht stumpf, nicht stumm und taub, wohl imstande den Sinn einer rechten und einer unrechten Rede zu verstehn. Das ist zum neunten eine Zeit und ein Ort, ungeeignet um das Asketenleben führen zu können.

 

Neun Warten, eine um die andere:

  1. da weilt, ihr Brüder, ein Mönch, gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen, in sinnend gedenkender ruhegeborener seliger Heiterkeit, in der Weihe der ersten Schauung.

  2. Nach Vollendung des Sinnens und Gedenkens erwirkt er die innere Meeresstille, die Einheit des Gemütes, die von sinnen, von gedenken freie, in der Einigung geborene selige Heiterkeit, die Weihe der zweiten Schauung.

  3. In heiterer Ruhe verweilt er gleichmütig, einsichtig, klar bewußt, ein Glück empfindet er im Körper, von dem die Heiligen sagen: <Der gleichmütig Einsichtige lebt beglückt>; so erwirkt er die Weihe der dritten Schauung.

  4. Nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns erwirkt er die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmütig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte Schauung.

  5. Nach völliger Überwindung der Formwahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen erreicht er in dem Gedanken <Grenzenlos ist der Raum> das Reich des unbegrenzten Raumes.

  6. Nach völliger Überwindung der unbegrenzten Raumsphäre erreicht er in dem Gedanken <Grenzenlos ist das Bewußtsein> das Reich des unbegrenzten Bewußtseins.

  7. Nach völliger Überwindung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre erreicht er in dem Gedanken <Nichts ist da> das Reich des Nichtdaseins.

  8. Nach völliger Überwindung der Nichtdaseinsphäre erreicht er die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung.

  9. Nach völliger Überwindung der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erreicht er die Auflösung der Wahrnehmbarkeit.

 

Neun Aufeinanderfolgenden Erlöschungen, eine um die andere:

  1. in die erste Schauung eingegangen hat man das Wünschewahrnehmen aufgelöst.

  2. In die zweite Schauung eingegangen hat man sinnen und gedenken aufgelöst.

  3. In die dritte Schauung eingegangen hat man die Heiterkeit aufgelöst.

  4. In die vierte Schauung eingegangen hat man das Ein- und Ausatmen aufgelöst (*111).

  5. In die unbegrenzte Raumsphäre eingegangen hat man das Formwahrnehmen aufgelöst.

  6. In die unbegrenzte Bewußtseinsphäre eingegangen hat man das Wahrnehmen der unbegrenzten Raumsphäre aufgelöst.

  7. In die Nichtdaseinsphäre eingegangen hat man das Wahrnehmen der unbegrenzten Bewußtseinsphäre aufgelöst.

  8. In die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung eingegangen hat man das Wahrnehmen der Nichtdaseinsphäre aufgelöst.

  9. In die Auflösung der Wahrnehmbarkeit eingegangen hat man Wahrnehmung und Empfindung aufgelöst (*112). -

 

Das sind, ihr Brüder, neun Dinge, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten genau erklärt worden sind, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehen kann, daß es eben vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.


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