BUDDHA UND SEINE JÜNGER

Angulimāla

 

In den waldreichen Abhängen des Himalaya, im damaligen Lande Kosala, lebte ein Räuber, den das Volk Angulimāla, den "Mann mit dem Fingerkranz", nannte, wahrscheinlich deswegen, weil er einen Kranz von Fingerringen trug, die er den Beraubten abgenommen hatte. Eines Tages begegnete ihm Buddha, der sich nicht, wie die anderen Menschen, vor ihm fürchtete und ihn freundlich und gütig behandelte, wie er alle Menschen behandelte. Für den Räuber war das ein so starkes, überwältigendes Erlebnis, daß er innerlich umgewandelt wurde, den Erhabenen um Belehrung bat und sich ihm zunächst als Laienanhänger, später als Bhikkhu anschloß und fortan ein ernstes, sittenreines Leben führte.

Dies scheint der historische Kern der Legenden zu sein, deren Mittelpunkt Angulimāla ist. Die Legende erzählt: Einst kam Buddha in die Gegend, wo der gefürchtete Räuber wütete; man warnte ihn, aber er zog weiter. Der Räuber erblickte ihn von weitem und folgte ihm nach. Buddha wußte es aber auf magische Weise so einzurichten, daß der Räuber ihn nicht einholen konnte. Schließlich rief der Räuber ihm zu, er solle stehen bleiben, und Buddha antwortete: "Ich stehe, nun bleibe auch du stehen!" Der Räuber war durch das wunderbare Erlebnis erschüttert, und es entspann sich zwischen Buddha und ihm ein Gespräch in Versen:

Angulimāla:

"Du gehst, Asket, und sagst: "Ich stehe still";
Obwohl ich steh', nennst du mich ruhelos.
Wie soll ich das verstehen? Sag' mir das!
Du ständest still und ich sei ruhelos?"

Buddha:

"Ich stehe still, Angulimāla, sag' ich,
Weil ich den Wesen nichts zuleide tue;
Du aber wütest gegen Lebewesen;
Drum steh' ich still und du kommst nicht zur Ruhe."

Es handelt sich hier um ein Wortspiel, das sich nicht übersetzen läßt: "Thito aham" bedeutet sowohl: "Ich stehe still" als auch "Ich bin innerlich gefestigt und ruhig". Dieses Wortspiel in den Versen, die offenbar älter sind als die Legende, gab wohl den Anlaß zu der Wundererzählung von der Begegnung.

Angulimāla entsagte nun, so wird weiter erzählt, seinem Räuberhandwerk und folgte gehorsam dem Erhabenen, bis er reif war, in den Buddha-Orden aufgenommen zu werden.

Als bald darauf König Pasenadi von Kosala mit Heeresmacht auszog, um den Räuber zu fangen, traf er im Walde auf Buddha, in dessen Nähe sich Angulimāla befand, und Buddha fragte ihn: "Was würdest du tun, großer König, wenn du jetzt sähest, daß Angulimāla ein Bhikkhu geworden ist, der ein gesittetes Leben führt und die Ordensregeln innehält?" "Ich würde ihn ehrerbietig begrüßen", erwiderte der König, "ihn zum Sitzen einladen, ihn bitten, Kleidung, Speise und alles, was er braucht, als Gabe anzunehmen. Wie aber sollte ein so bösartiger Mensch sich so gewandelt haben?"

Nun wies Buddha mit der Hand auf den Bhikkhu Angulimāla, der nicht weit von ihm saß, und sprach: "Dieser da ist Angulimāla." Der König erschrak und seine Haare sträubten sich vor Angst, aber Buddha beruhigte ihn: "Sei unbesorgt, großer König, hier droht dir keine Gefahr." Darauf trat der König näher an Angulimāla heran, erkundigte sich nach dessen Eltern und versprach, ihm das zum Bhikkhu-Leben Erforderliche zu spenden, aber Angulimāla, der jetzt Waldeinsiedler geworden war, hatte keine Bedürfnisse und lehnte deshalb dankend ab.

Als Angulimāla später einmal in der Stadt Sāvatthi Speise sammelte, sah er eine Frau, die an den Qualen einer Frühgeburt litt. Er berichtete darüber dem Erhabenen, und dieser wies ihn an, zu der Frau zu gehen und zu ihr zu sprechen: "So wahr ich, seitdem ich in heiliger Geburt geboren bin - d.h. seitdem ich Bhikkhu geworden bin - Schwester, wissentlich und absichtlich kein Wesen des Lebens beraubt habe, sage ich dir: werde gesund, du und deine Leibesfrucht!" Angulimāla führte den Auftrag aus; darauf genas die Frau und zugleich ihr Kind.

Bald danach gelangte Angulimāla, während er einsam im Walde lebte, zur Heiligkeit. Als er dann einmal wieder in Sāvatthi Speise sammelte, wurde er mit Steinen, Stöcken und Scherben beworfen und kam mit zerschnittenem Kopf, mit strömendem Blut, mit zerbrochener Schale und zerrissenem Obergewand zu Buddha, der zu ihm gesagt haben soll: "Dulde, Heiliger! So büßest du deine Verbrechen schon in diesem Leben ab, um die du sonst lange Zeit Höllenqualen würdest erdulden müssen." (M 86)

Angulimāla gilt als Verfasser mehrerer Verse, von denen diese beiden in das Dhammapada aufgenommen wurden:

 

Wer früher träge war und dann sich tüchtig macht,
Der leuchtet wie der Mond in wolkenloser Nacht.
Wer alte Übeltat durch Guttat ausgeglichen,
Der leuchtet wie der Mond, wenn Wolken sind gewichen.

(Dhp 172, 173)

 


Mahāpajāpatí Gotamí

 

Die Mutter des Kindes, das später Buddha wurde, Mahāmāya, war wenige Tage nach der Geburt des Kindes gestorben. Ihre jüngere Schwester Mahāpajāpatí Gotamí, die damals Nebenfrau des Fürsten Suddhodana war, nahm sich des Kindes an und vertrat Mutterstelle an ihm, und Suddhodana erhob sie zu seiner Hauptgemahlin, zur Herrin des Hauses. Ungefähr um dieselbe Zeit gebar sie den Prinzen Nanda, den sie einer Amme übergab, während sie den erstgeborenen Sohn des Fürsten, den künftigen Buddha, selbst säugte.

Nachdem ihr Pflegesohn ein Buddha geworden war, wurde Mahāpajāpatí dessen Laienanhängerin. Es wird berichtet, daß sie ihm ein schönes, von ihr selbst gewebtes Tuch für ein Gewand schenkte. (M 141) Erst mehr als zwanzig Jahre später - Ananda war damals schon Bhikkhu -, nachdem Suddhodana gestorben war, wollte sie in den Buddha-Orden aufgenommen werden und das Leben einer Bhikkhuni, einer Nonne, führen. Damals muß sie schon nahezu siebzig Jahre alt gewesen sein.

Als Buddha wieder einmal in einem Park bei Kapilavatthu, seiner Geburtsstadt, weilte, ging sie zu ihm und bat ihn, dem weiblichen Geschlecht den Eintritt in den Orden zu gestatten. Dreimal schlug er ihre Bitte ab. Darauf zog sie sich weinend zurück. Nachdem dann Buddha nach Vesāli gewandert war und dort im Großen Walde Aufenthalt genommen hatte, folgte ihm Mahāpajāpatí dorthin. Sie hatte sich bereits die Haare scheren lassen und ein gelbes Mönchsgewand angelegt. Mehrere adlige Frauen aus dem Sakya-Geschlecht hatten sich ihr angeschlossen. Als Ananda sah, wie sie weinend, mit geschwollenen Füßen und staubbedeckt an der Halle stand, übernahm er die Vermittlung. Seiner eindringlichen Beredsamkeit gelang es schließlich, den Erhabenen umzustimmen. Erst nach längeren Erwägungen gab er nach, traf aber, um Mißbräuchen vorzubeugen, besonders strenge Anordnungen für die Nonnen, die in jeder Hinsicht hinter den Bhikkhus zurückstehen und immer ihrer Aufsicht unterstehen müssen. Wenn Mahāpajāpatí diese Verpflichtungen auf sich nehmen wolle, möge sie die Weihe empfangen Mahāpajāpatí stimmte freudig zu: "Wie ein Jüngling, der sich schmückt, einen Lotoskranz auf sein Haupt setzt, so nehme ich die besonderen Verpflichtungen auf mich", sagte sie. Damit war Mahāpajāpatí die erste Bhikkhuni geworden. Aber Buddha hatte doch Bedenken; er sagte, wenn er die Frauen nicht zugelassen hätte, würde die wahre Lehre tausend Jahre Bestand haben; nun aber werde sie nur fünfhundert Jahre bestehen. Mahāpajāpatí fragte, wie sie es nun mit den Sakya-Frauen halten solle, die ihr gefolgt waren, und Buddha erlaubte seinen Bhikkhus, auch diese Frauen zu Bhikkhunis zu weihen. Damit war der Nonnen-Orden gestiftet. (CV X, 1-2)


Dhammadinnā

 

Von den Bhikkhunis der ältesten Zeit nennt die Pali-Überlieferung 64 mit Namen, aber von den meisten ist nichts weiter bekannt als einige Verse, die ihnen zugeschrieben werden, in den Therígāthā, und einige Begegnungen mit Māra, dem Versucher, wobei sie siegreich bestehen, im Samyutta-Nikāya. Außer Mahāpajāpatí Gotamí treten nur noch zwei Bhikkhunis deutlicher hervor: Dhammadinnā, die Weise, und Uppalavannā, die Schöne. Dhammadinnā wurde in einer vornehmen Bürgerfamilie geboren und war die Gattin des Setthi, des Gildenmeisters, Visākha, eines Freundes des Königs Bimbisāra von Māgadha. Visākha ging eines Tages mit dem König zu Buddha, um die Lehre zu hören, und erreichte dabei den Eintritt in den höheren Pfad, wodurch er die sichere Anwartschaft erlangte, in einem künftigen Dasein ins Nirvana einzugehen. Er blieb jedoch im Weltleben als Laienanhänger, während seine Frau Bhikkhuni wurde. Einst traf sie mit ihrem früheren Mann wieder zusammen, der ihr eine Reihe schwieriger Fragen stellte: Was ist die Person? - Sie antwortete: Die fünf Gruppen des Ergreifens: Körperlichkeit, Empfindung, Wahrnehmung, unbewußte Tätigkeiten und Bewußtsein. - Wie entsteht die Person? - Durch den Lebensdurst, der sich äußert als Drang nach sinnlicher Lust, nach Leben oder nach Selbstabtötung, Kasteiung. - Wie kann die Bildung einer neuen Person, d.h. die Wiedergeburt, verhindert werden? - Durch völlige Vernichtung des Lebensdurstes. - Wie gelangt man dazu? - Durch Befolgung des achtfachen Weges, nämlich: rechte Einsicht, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Tun, rechten Erwerb des Lebensunterhalts, rechte Schulung des Denkens, rechte Andacht und rechte Geistessammlung. - Ist das Ergreifen dasselbe wie die fünf Gruppen des Ergreifens? - Es ist nicht ein und dasselbe, aber es gibt kein anderes Ergreifen als mittels oder in den fünf Gruppen. Das Ergreifen ist dabei das Festhaltenwollen an der Welt. - Wie kann der Glaube an die Person aufkommen? - Durch den Irrtum, daß die Person das Ich sei. - Und wie kommt man davon los? - Durch die Erkenntnis, daß alles in dieser Welt, auch unser Körper, unser Denken, Fühlen und Wollen, nicht unser Ich sind, daß unser Ich hier nicht zu finden ist. - Dann folgten noch Fragen und Antworten über den edlen achtfachen Weg, über geistige Sammlung, über die unbewußten Vorgänge im Menschen, über die Psychologie der Versenkung, über die sittliche Bewertung der Gefühle und noch anderes bis hin zum Nirvana. Da Visākha noch weiter, über das Nirvana hinaus, fragen wollte, sagte Dhammadinnā: "Du hast das Fragen überschritten, man kann den Begriff der Frage nicht fassen. Das Nirvana ist das letzte und höchste."

Visākha berichtete dem Erhabenen über dieses Gespräch und Buddha erklärte hoch befriedigt: "Weise ist die Bhikkhuni Dhammadinnā, wissensmächtig. Wolltest du mich um Aufklärung bitten, so würde ich dir genau die gleichen Antworten geben." (M 44)


Uppalavannā

 

Uppalavannā, die Schöne, wurde in Sāvatthi als die Tochter eines Setthi geboren; sie stammte also auch aus einem reichen, angesehenen Bürgerhaus. Ihre Gesichtsfarbe, so heißt es, glich einem Lotoskelch, darum wurde sie die "Lotosfarbige'' - Uppalavannā - genannt; da aber Uppala "blauer Lotus" bedeutet und wohl nicht anzunehmen ist, daß ihre Gesichtsfarbe blau war, darf man eher vermuten, daß sie blaue Augen hatte. Wegen ihrer Schönheit begehrten sie mehrere Fürsten zum Weibe. Nach einem Gedicht in den Therígāthā, den Liedern der Nonnen, das ihr zugeschrieben wird, war sie verheiratet, litt aber in ihrer Ehe darunter, daß zwei Nebenfrauen, Mutter und Tochter, um ihren Gatten buhlten. Das empörte sie, und angeekelt vom weltlichen Leben entschloß sie sich, der Heimat zu entsagen und Bhikkhuni zu werden. Ihr Gedicht lautet:

 

Zwei Kebsen, Mutter und Tochterlein,
Nahmen meinen Gatten für sich.
Mußte das für mich nicht aufregend sein,
Haarsträubend und fürchterlich?
Pfui über die schmutzige, stinkende Gier,
Wie sich Mutter und Tochter vergingen!
Viel bittere Schmerzen bereitete mir
Ihr schändliches, schamloses Ringen.
Da sah ich, wie elend die Sinnenlust ist;
Entsagend fand ich den Frieden.

(Thig 224-226)

Einst ging sie, nachdem sie in Sāvatthi Speise gesammelt hatte, zur Meditation in den Finstern Wald. Der Name des Waldes kann auch bedeuten "Blindenwald". Nach der Sage sollen Räuber, die in diesem Walde einen Samana blendeten, zur Strafe selbst geblendet worden sein. In diesem Walde, in dem es anscheinend nicht recht geheuer war, blieb sie bei einem voll erblühten Salabaum stehen. Da erschien ihr Māra, der Versucher, um ihr Angst zu machen und sie von der Geistessammlung abzubringen, und sprach:

 

Am Salabaum, dem blütenreichen,
Da stehst du, Bhikkhuni, allein.
An Schönheit gibt's nicht deinesgleichen;
Wirst du denn gar nicht ängstlich sein,
Wenn Bösewichte dich umschleichen?

Uppalavannā fragte sich, wer da wohl rede, und merkte, daß es Māra war. Darauf erwiderte sie ihm:

 

"Und schlichen hunderttausend gar
Um mich herum von deiner Bande,
So sträubt' sich mir doch nicht ein Haar,
Bin ich auch ganz allein im Lande.
Ich machte schnell mich unsichtbar,
Auch könnt' ich in den Leib dir gehen,
Und trät' ich dir vor Augen dreist,
So könntest du mich doch nicht sehen,
Denn wohl gezügelt ist mein Geist.
Die Zauberkräfte übt' ich lange
Und aller Banden bin ich bar.
Mein Freund, vor dir ist mir nicht bange!"

(S V, 5)

Māra, der Versucher, ist hier die Personifikation der Eitelkeit - Stolz auf ihre Schönheit - und Furcht um ihr Leben. Die Zauberkräfte, die sie geübt hat, bestehen in der steten Bereitschaft klaren Denkens, das jeden Affekt, jeden unheilsamen Gemütszustand, wie Eitelkeit, Furcht, Sehnsucht, Sorge, Ärger, Zorn, im Augenblick des Entstehens vernichtet und sie dadurch für den Versucher unangreifbar und unsichtbar macht.


Sona Kutikanna

 

Mahākaccāna, der Jünger, dem wir die Erkenntnislehre verdanken (Seite *), hielt sich, nachdem er Bhikkhu geworden war, lange in seinem Heimatland Avanti in Zentralindien auf. Die Hauptstadt dieses Landes, Ujjeni, das heutige Ujjain, ist von Benares ungefähr so weit entfernt wie Berlin vom Bodensee. Dorthin kamen zu Buddhas Zeit nur selten buddhistische Bhikkhus. Es gab aber Laienanhänger, die Kaccāna für die Lehre Buddhas gewonnen hatte. Einer von ihnen namens Sona mit dem Beinamen Kutikanna, "der mit den Ohrringen", war Kaccānas Versorger. Dieser hatte von Kaccāna öfter gehört, nur als Bhikkhu könne man einen vollkommen reinen Lebenswandel führen und zum Nirvana gelangen, und wünschte, Bhikkhu zu werden. Er bat also Kaccāna, ihn zum Novizen zu weihen, aber dieser warnte ihn: Es sei schwer, die Ordensregeln zu befolgen, nur einmal am Tage zu essen und geschlechtlich enthaltsam zu leben; er möge zunächst weiter Laie bleiben und sich daran gewöhnen, diese Regeln innezuhalten. Erst als Sona seine Bitte zum dritten Mal vorgebracht hatte, gab ihm Kaccāna die Novizenweihe, die ein einzelner Bhikkhu erteilen darf. Die zweite, volle Weihe zum Bhikkhu erforderte jedoch die Mitwirkung von zehn Bhikkhus. Sona mußte drei Jahre warten, bis es gelang, im Lande Avanti zehn Bhikkhus zusammenzubringen.

Als Sona endlich Bhikkhu geworden war, wünschte er, den Erhabenen zu sehen und kennen zu lernen, und bat Kaccāna, seinen Unterweiser, um Urlaub hierfür. Kaccāna bewilligte ihn sofort und trug Sona Grüße für den Erhabenen auf. So unternahm Sona die lange, beschwerliche Wanderung weit über Benares hinaus bis nach Sāvatthi, wo er schließlich den Erhabenen im Jetahain fand und die Grüße ausrichtete. Ananda, Buddhas Begleiter, wies ihm eine Lagerstätte in demselben Vihāra an, in dem Buddha wohnte. Am nächsten Morgen bat ihn Buddha, den Bhikkhus einen Lehrvortrag zu halten, und er trug "alle sechzehn Kapitel des Atthaka" vor. Dies ist einer der seltenen Fälle, daß in einem Buch des Pali-Kanons ein anderes genannt wird. Der Atthaka-Vagga ist ein Teil des sehr alten Sutta-Nipāta (übersetzt in meinem Buch "Sprüche und Lieder"), während das Udana, in dem der Bericht über Sona steht, erst viel später zusammengestellt wurde. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß der Atthaka-Vagga schon zu Buddhas Zeit in seiner heutigen Gestalt feststand und von den Bhikkhus auswendig gelernt wurde.

Buddha lobte Sonas Vortrag, seine angenehme, klangvolle Stimme und fragte ihn, wie lange er schon Bhikkhu sei. "Ein Jahr", erwiderte Sona. Buddha hatte eine andere Antwort erwartet, denn in einem Jahr hätte man kaum so viele Verse so gut auswendig lernen können. Darum fragte er ihn, warum er so lange mit dem Eintritt in den Orden gewartet habe, und Sona berichtete ihm über die Schwierigkeiten im Lande Avanti. Bei dieser Gelegenheit soll Buddha folgende Verse gesprochen haben:

 

Ist einer frei von allen ird'schen Banden,
Hat er erkannt das Elend dieser Welt
Und, rein und edel, Buddhas Wort verstanden,
Dann gibt's nichts Böses, das ihm wohlgefällt.

(Ud V, 6)


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