Samyutta Nikaya

4. Māra-Samyutta - Vom Māra

21-25 Tatiya vagga (Upari pañca) - Dritter Abschnitt (Fünf Überzählige)

 S.4.21. Sehr viele

 

1. Also habe ich vernommen.

Einstmals weilte der Erhabene im Gebiete der Sakkas, in Silāvatī. (*f432)

2. Zu jener Zeit aber weilten sehr viele Bhikkhus unweit von dem Erhabenen, unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele.

3. Da nun nahm Māra, der Böse, die Gestalt eines Brāhmanen an und mit einem großen Haarschopf, in einen Rock aus Antilopenhaut gekleidet, alt und krumm wie ein Sparren, mühselig schnaufend, (*f433) einen Stock aus Udumbaraholz (*f434) tragend, begab er sich dorthin wo sich die Bhikkhus befanden. Nachdem er sich dorthin begeben hatte, sprach er zu den Bhikkhus also: "Als Knaben habt ihr von der Welt euch abgekehrt, jung, schwarzhaarig, mit glücklicher Jugend begabt, in frühem Alter, ohne euch ergötzt zu haben an den sinnlichen Genüssen. Genießen sollt ihr die menschlichen Freuden, damit ihr nicht das Gegenwärtige aufgebt und künftiger Zeit nachlauft."

4. "Nicht geben wir doch, o Brahmane, Gegenwärtiges auf und laufen künftiger Zeit nach; künftige Zeit vielmehr, o Brahmane, geben wir auf und laufen Gegenwärtigem nach. Zeitlich sind, o Brahmane, die sinnlichen Genüsse nach dem Wort der Erhabenen, leidvoll, voll Verzweiflung, das Schädliche an ihnen ist überwiegend. Im gegenwärtigen Dasein schon wirkend ist diese unsere Lehre, an keine Zeit gebunden, zu ihrer Betrachtung einladend, zum Ziele führend, aus eigener Kraft zu verstehen von den Einsichtigen." (*f435)

5. Auf dieses Wort hin schüttelte Mara, der Böse, den Kopf, schwenkte die Zunge hin und her, runzelte das dreigezackte Sektenmal auf der Stirne, (*f436) und ging, auf seinen Stock gestützt, weiter.

6. Da nun begaben sich jene Bhikkhus dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem sie sich dorthin begeben und den Erhabenen ehrfurchtsvoll begrüßt hatten, setzten sie sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend sprachen dann die Bhikkhus zu dem Erhabenen also:

7. "Da weilten wir jetzt, Herr, unweit von dem Erhabenen, unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele. Da nun begab sich, Herr, ein Brāhmane mit einem großen Haarschopf, in einen Stock aus Antilopenhaut gekleidet, alt und krumm wie ein Sparren, mühselig schnaufend, einen Stock aus Udumbaraholz tragend, dorthin, wo wir uns befanden. Nachdem er sich dorthin begeben hatte, sprach er zu uns also: 'Als Knaben habt ihr von der Welt euch abgekehrt, jung, schwarzhaarig, mit glücklicher Jugend begabt, in frühem Alter, ohne euch ergötzt zu haben an den sinnlichen Genüssen. Genießen sollt ihr die menschlichen Freuden, damit ihr nicht das Gegenwärtige aufgebt und künftigen Zeiten nachlauft.'

8. Auf dieses Wort hin, Herr, sprachen wir zu dem Brāhmanen also: 'Nicht geben wir doch, o Brāhmane, Gegenwärtiges auf und laufen künftiger Zeit nach; künftige Zeit vielmehr, o Brāhmane, geben wir auf und laufen Gegenwärtigem nach. Zeitlich sind, o Brāhmane, die sinnlichen Genüsse nach dem Wort des Erhabenen, leidvoll, voll Verzweiflung, das Schädliche an ihnen ist überwiegend. Im gegenwärtigen Dasein schon wirkend ist diese unsere Lehre, an keine Zeit gebunden, zu ihrer Betrachtung einladend, zum Ziele führend, aus eigener Kraft zu verstehen von den Einsichtigen.'

9. Auf dieses Wort hin, Herr, schüttelte der Brāhmane den Kopf, schwenkte die Zunge hin und her, runzelte das dreigezackte Sektenmal auf der Stirne, und ging, auf seinen Stock gestützt, weiter."

10. "Das war kein Brahmane, ihr Bhikkhus, das war Māra, der Böse, der kam, um euch irre zu führen."

11. Da nun der Erhabene die Sache kannte, sprach er bei dieser Gelegenheit die folgende Strophe:

"Wer das Leiden gesehen hat, worauf es beruht,
Wie könnte ein solcher Mensch den sinnlichen Genüssen zuneigen?
Wenn er erkannt hat, daß das Hängen an den Lebensgütern eine Fessel ist,
Wird der Mensch um ihre Beseitigung sich bemühen."

(*f432) Der Name kommt außer hier und im folgenden Sutta soviel ich sehe im Kanon nicht mehr vor. Das Gebiet der Sākya (p. Sakka) lag in den Vorhöhen des nepalesischen Himalaya.

(*f433) P. onomatopoetisch ghurughurupassāsī.

(*f434) Skr. P. udumbara ist Name der Ficus glomerata.

(*f435) Vgl. zu dem ganzen oben 1. 20.4-5 mit der Anmerkung.

(*f436) P. tivisākham nalātena nalātikam vutthāpetvā, wtl.:"das dreizweigige Sektenzeichen mit der Stirne emporhebend". Das Runzeln der Stirn wird an dem aufgemalten Sektenzeichen (p. nalātikā = skr. latātikā) besonders bemerkbar. - Die Stelle findet sich auch Majjhima I. 108-9.


S.4.22. Samiddhi

 

1. Einstmals weilte der Erhabene im Gebiet der Sakkas, in Silāvatī.

2. Zu jener Zeit aber weilte der ehrwürdige Samiddhi (*f437) unweit von dem Erhabenen, unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele.

3. Da nun entstand in dem ehrwürdigen Samiddhi, wie er so ganz in der Stille einsamer Meditation sich hingab, der folgende erwägende Gedanke: "Zum Gewinn wahrlich gereicht es mir, ein großer Gewinn wahrlich ist es für mich, daß mein Meister der Vollendete, der Vollkommen Erleuchtete ist. Zum Gewinn wahrlich gereicht es mir, ein großer Gewinn wahrlich ist es für mich, daß ich auf diese Weise in der wohl verkündeten Lehre und Regel (*f438) die Zeremonie der Weltabkehr vollzogen habe. Zum Gewinn wahrlich gereicht es mir, ein großer Gewinn wahrlich ist es für mich, daß ich einen Gefährten im heiligen Wandel habe, der sittlich ist und der guten Lehre anhängt;"

4. Da nun erkannte Māra, der Böse, die erwägenden Gedanken im Herzen des ehrwürdigen Samiddhi, und er begab sich dorthin, wo sich der ehrwürdige Samiddhi befand. Nachdem er sich dorthin begeben hatte, erzeugte er unweit von dem ehrwürdigen Samiddhi ein großes, furchtbar schreckliches Getöse. Auch die Erde, meine ich, will bersten.

5. Da nun begab sich der ehrwürdige Samiddhi dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem er sich dorthin begeben und den Erhabenen ehrfurchtsvoll begrüßt hatte, setzte er sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend sprach dann der ehrwürdige Samiddhi zu dem Erhabenen also:

6. "Da weilte ich jetzt, Herr, unweit von dem Erhabenen, unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele. Da nun entstand in mir, Herr, wie ich so ganz in der Stille einsamer Meditation mich hingab, der folgende erwägende Gedanke: 'Zum Gewinn wahrlich gereicht es mir, ein großer Gewinn wahrlich ist es für mich, daß mein Meister der Vollendete, der Vollkommen Erleuchtete ist. Zum Gewinn wahrlich gereicht es mir, ein großer Gewinn wahrlich ist es für mich, daß ich auf diese Weise in der wohl verkündeten Lehre und Regel die Zeremonie der Weltabkehr vollzogen habe. Zum Gewinn wahrlich gereicht es mir, ein großer Gewinn wahrlich ist es für mich, daß ich einen Gefährten im heiligen Wandel habe, der sittlich ist und der guten Lehre anhängt.' Da entstand, Herr, unweit von mir, ein großes, furchtbar schreckliches Getöse. Auch die Erde, meine ich, will bersten."

7. "Da birst die Erde nicht, Samiddhi. Das war Māra, der Böse, der gekommen ist, dich irre zu führen. Gehe du, Samiddhi, und weile am gleichen Platz unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele."

8. "Ja, Herrl" erwiderte der ehrwürdige Samiddhi aufhorchend dem Erhabenen, erhob sich von seinem Sitze, begrüßte den Erhabenen ehrfurchtsvoll, umwandelte ihn unter Zukehrung der rechten Seite und ging weg.

9. Zum zweiten mal nun weilte der ehrwürdige Samiddhi am gleichen Platze unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele. Zum zweiten Mal entstand da in dem ehrwürdigen Samiddhi, wie er so ganz in der Stille einsamer Meditation sich hingab, der folgende erwägende Gedanke: "Zum Gewinn wahrlich gereicht es mir, ein großer Gewinn wahrlich ist es für mich, daß mein Meister der Vollendete, der Vollkommen Erleuchtete ist usw. usw.(=3)... daß ich einen Gefährten im heiligen Wandel habe, der sittlich ist und der guten Lehre anhängt." Zum zweiten mal auch erkannte da Māra, der Böse, usw. usw. (= 4).... auch die Erde, meine ich, will bersten.

10. Da nun wußte Samiddhi, daß es Māra, der Böse, sei, und er redete Māra, den Bösen, mit der Strophe an:

"Im Glauben habe ich von der Welt mich abgekehrt,
aus dem häuslichen Leben in die Hauslosigkeit.
Besonnenheit und Erkenntnis sind mir erwacht, mein Denken ist wohl gesammelt.
Bilde du Formen nach Belieben, mich wirst du nicht verwirren."

11. Da merkte Māra, der Böse: es kennt mich der Bhikkhu Samiddhi, und verschwand auf der Stelle leidvoll und betrübt.


(*f437) Über diesen Thera s. oben die Vorbemerkungen zu 1. 20. Mrs.Rhys Davids weist darauf hin, daß die Geschichte unseres Sutta auch im Komm. zu Theragāthā 46 erzählt wird. Therag. 46 entspricht der Schlußstrophe des Sutta.

(*f438) S. Bd. 2, S. 31, Anm. 1 (zu 12. 17. 17).


S.4.23. Godhika

 

1. Also habe ich vernommen.

Einstmals weilte der Erhabene in Rājagaha, im Bambushain, im Kalandakanivāpa.

2. Zu jener Zeit aber weilte der ehrwürdige Godhika am Hange des Isigili beim Schwarzen Stein. (*f439)

3. Da nun erreichte der ehrwürdige Godhika, unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele (*f440) die zeitweilige Herzenserlösung. (*f441) Aber der ehrwürdige Godhika fiel wieder zurück von der zeitweiligen Herzenserlösung.

9. Ein zweites mal - ein drittes mal - ein viertes mal - ein fünftes mal - ein sechstes mal erreichte der ehrwürdige Godhika, unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele, die zeitweilige Herzenserlösung. Aber auch beim sechsten mal fiel der ehrwürdige Godhika wieder zurück von der zeitweiligen Herzenserlösung. (*f442)

10. Da nun kam dem ehrwürdigen Godhika der Gedanke: "Bis zum sechsten mal bin ich von der zeitweiligen Herzenserlösung wieder zurück gefallen. Wie wäre es, wenn ich mich jetzt erdolchte?" (*f443)

11. Da nun erkannte Māra, der Böse, die erwägenden Gedanken im Herzen des ehrwürdigen Godhika und er begab sich dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem er sich dorthin begeben hatte, redete er den Erhabenen mit der Strophe an:

"Großer Held, hochweiser,
der du glänzest durch übernatürliche Fähigkeiten und Ansehen,
Der du ledig bist aller Furcht und Feindschaft:
ich verehre deine Füße, du Allsehender!
 
Dein Schüler, du großer Held, den Tod, du Todüberwinder,
Wünscht er und sinnt darauf; halte ihn ab davon, du Lichtspender!
Denn wie könnte, Erhabener, dein Schüler, der an der Lehre seine Freude hat,
Ehe er die Vollendung erreicht hat, (*f444)
noch in der Schulung sterben, du Weltberühmter?" (*f445)

12. Zu jener Zeit aber hatte der ehrwürdige Godhika sich erdolcht.

13. Aber der Erhabene wußte, daß das Māra, der Böse, sei, und er redete Māra, den Bösen, mit der Strophe an:

"So handeln die Standhaften: sie hängen nicht am Leben.
Nachdem er den Durst mit der Wurzel ausgemerzt,
ist Godhika in das Nirvana eingegangen."

 

14. Da nun forderte der Erhabene die Bhikkhus auf: "Laßt uns gehen, ihr Bhikkhus, dorthin, wo der Hang des Isigili ist, der Schwarze Stein, wollen wir uns begeben, woselbst Godhika, der Sohn aus gutem Hause, sich erdolcht hat."

15. "Ja, Herr!" erwiderten die Bhikkhus aufhorchend dem Erhabenen.

16. Da nun begab sich der Erhabene mit den Bhikkhus dorthin, wo der Hang des Isigili war, der Schwarze Stein. Da sah der Erhabene den ehrwürdigen Godhika von weitem schon auf seinem Bette liegend, die Wesensbestandteile aufgelöst. (*f446)

17. Zu jener Zeit aber bewegte sich etwas wie Rauch und Finsternis (*f447) in östlicher Richtung, bewegte sich in westlicher Richtung, bewegte sich in nördlicher Richtung, bewegte sich in südlicher Richtung, bewegte sich aufwärts, bewegte sich abwärts, bewegte sich nach den Zwischenhimmelsrichtungen.

18. Da nun redete der Erhabene die Bhikkhus an: "Seht ihr da, ihr Bhikkhus, nicht etwas wie Rauch und Finsternis? Es bewegt sich in östlicher Richtung, bewegt sich in westlicher Richtung, bewegt sich in nördlicher Richtung, bewegt sich in südlicher Richtung, bewegt sich aufwärts, bewegt sich abwärts, bewegt sich nach den Zwischenhimmelsrichtungen."

"Ja, Herr!"

19. "Das ist, ihr Bhikkhus, Māra, der Böse, der nach der Seele (*f448) Godhika's, des Sohnes aus gutem Hause, sucht, indem er denkt: 'wo hat die Seele Godhika's, des Sohnes aus gutem Hause, eine Stätte gefunden?' Ohne daß seine Seele eine Stätte gefunden hätte, ihr Bhikkhus, ist Godhika, der Sohn aus gutem Hause, in das Nirvana eingegangen."

20. Da nun nahm Māra, der Böse, seine goldgelbe Laute aus Bilvaholz und begab sich dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem er sich dorthin begeben hatte, redete er ihn mit der Strophe an:

"Aufwärts, abwärts und in die Quere, in Haupt- und Zwischenhimmelsgegenden
Suchend finde ich ihn nicht. Wohin ist Godhika gegangen?

21. (Der Erhabene:)

"Standhaft, mit Einsicht begabt, Versenkung übend, an Versenkung sich erfreuend,
Tag und Nacht sich bemühend, am Leben nicht hängend,
Ist, nachdem er des Todes Heerschar überwunden hat,
ohne zu einer Wiedergeburt zu kommen,
Nachdem er den Durst mit der Wurzel getilgt,
Godhika in das höchste Nirvana eingegangen."

 

22. Es entglitt dem von Kummer übermannten die Laute von der Hüfte.

Da verschwand der Dämon traurig auf der Stelle. (*f449)


(*f439) Isigili (skr. rsigiri) "Seherberg" ist ein Berg in der Nähe von Rājagaha. Kālasilā ist eine bestimmte Stelle an dem Hange dieses Berges, nicht etwa eine Ortschaft. Der Komm. I. 21411 umschreibt es mit "bei dem schwarzfarbigen Stein".

(*f440) Der Pālitext fügt hier immer viharanto eln: "bleibend, verharrend" als ein Unermüdlicher usw., In Unermüdlichkeit usw.

(*f441) Unsere Textausgabe liest sāmādhikam cetovimuttim also "Erlösung, die aus geistiger Sammlung hervorgeht". Der Komm. hat aber sāmāyikam, und da dies auch Majjhima III. 110.24 und Anguttara III. 349f. Beiwort zu (ceto)vimutti ist, wird es rätlich sein, wie dies auch Mrs. Rhys Davids tut, dem Komm. zu folgen. Es muß aber beachtet werden, daß auch Dhammapadatthakathā I. 431, wo die Geschichte von Godhika gleichfalls erzählt wird (Dhp.57), die Hss. sāmādhikam cetovimuttim haben.

(*f442) Der letzte Satz, der in den meisten Hss. fehlt, kann nicht entbehrt werden. Nach dem Komm. war es der körperliche Zustand, der es dem Godhika unmöglich machte, in der cetovimutti zu verharren.

(*f443) P. sattham āharati "die Waffe in sich aufnehmen, sich einverleiben".

(*f444) P. appattamānaso, nach dem Komm. = appattārahatto. Vgl. Itivuttaka 9.11 usw.

(*f445) P. jane suta, Komm. = jane vissuta "unter den Leuten berühmt".

(*f446) P. vivattakkhandha. Ich fasse das ähnlich wie Windisch. Anders Mrs. Rhys Davids: "with his shoulders twisted round." Sie hat dabei den Komm. auf ihrer Seite, der khandha in der Bedeutung "Schulter" versteht und in die Stelle den Sinn legt, daß Godhika sterbend noch die vorschriftsmäßige Stellung, das Haupt auf die rechte Seite legend, eingenommen habe. Ich lehne mich bei meiner Auffassung an vivattacchada an "einer von dem der Schleier (des Irrtums) weggenommen ist." Vgl. auch skr. vi-vart "sich entfernen, sich trennen, abscheiden". Über khandhā "Wesensbestandteile" siehe Bd. 2, S. 5, Note 3. Der Ausdruck vivattakkhandha ist also etwa = "tot" oder "ins Nirvana eingegangen". Vgl. Samyutta III. 123.32.

(*f447) P. dhūmāyitattam timirāyitattam "Rauch- sein, Dunkel-sein".

(*f448) P. viññāna "Bewußtsein". Es ist das die Bezeichnung für das, was wir populär Seele nennen würden. In der buddhistischen Kausalitätsreihe ist es das dritte Glied (Vgl. Bd.2, S.1-2), das mentale Gebilde, das zwischen zwei aufeinander folgenden Existenzen die Verbindung herstellt.

(*f449) Der Vers in 22 ist = Sn.449.


S.4.24. Sieben Jahre

 

Die Geschichte unserer Sutta liegt den Versen 446 bis 449 des Suttanipāta zu grunde. Die Verse 447 und 448 entsprechen den beiden Versen in § 10 unserer Sutta, v. 449 dem Schlußvers von Sutta 4. 23. Zu vergleichen ist die nähere Ausführung im Kommentar des Suttanipāta (Paramatthajotikā, ed. Helmer Smith II.2, p. 393; PTS. 1917).

 

1. Also habe ich vernommen.

Einstmals weilte der Erhabene in Uruvelā, am Ufer des Flusses Nerañjarā, bei dem Banianenbaum des Ziegenhirten.

 

2. Zu jener Zeit aber hatte Māra, der Böse, den Erhabenen sieben Jahre lang verfolgt, auf irgend eine Blöße lauernd, ohne aber eine Blöße zu finden. (*f450)

 

3. Da nun begab sich Māra, der Böse, dorthin, wo sich der Erhabene befand, und nachdem er sich dorthin begeben hatte, redete er den Erhabenen mit der Strophe an:

 

"Von Kummer übermannt übst du Versenkung im Walde.
Hast du dein Geld verloren (*f451) oder willst du welches haben?
Hast du irgendeinen Fehltritt begangen im Dorfe?
Warum schließest du keine Freundschaft mit den Leuten?
Gibt es für dich mit niemand, eine Freundschaft?"

 

4. (Der Erhabene:)

"Nachdem ich jegliche Wurzel des Kummers ausgerottet habe, (*f452)
Übe ich Versenkung schuldlos und ohne Kummer.
Nachdem ich alles Begehren nach Dasein und Lust abgeschnitten,
Übe ich Versenkung, frei von weltlichen Einflüssen,
du Genosse der Lässigen."

 

5. (Māra:)

"Wovon die Leute sagen: das ist mein und die es sagen: mein ist es:
Wenn dabei dein Denken weilt,
so kannst du nicht von mir loskommen, Samana."

 

6. (Der Erhabene:)

"Wovon die Leute es sagen, das ist mein,
und die es sagen, zu denen gehöre ich nicht.
So wisse denn, du Böser: nicht einmal meinen Pfad wirst du sehen." (*f453)

 

7. (Māra:)

"Wenn du den Pfad gefunden hast, der zum Frieden, zum Nichtsterben führt,
Dann verfolge ihn, geh' ihn allein! Warum belehrst du andere?"

 

8. (Der Erhabene:)

"Nach dem Reich des Nichtsterbens fragen die Leute,
die dem rettenden Ufer zustreben.
Ihnen verkünde ich auf ihr Fragen das,
was ganz frei ist von Daseinssubstraten."

 

9. "Gerade so, (*f454) Herr, wie wenn da in der Nähe eines Dorfes oder eines Marktfleckens ein Teich wäre, und es wäre dort ein Krebs. Und es kämen da, Herr, viele Knaben oder Mädchen aus dem Dorf oder dem Marktflecken heraus, und sie begäben sich dorthin, wo der Teich ist. Und nachdem sie sich dorthin begeben, holten sie den Krebs aus dem Wasser heraus und würfen ihn aufs Trockene. Und wo immer der Krebs, Herr, eine Schere herausstreckte, da zerschlügen, zerbrächen, zerschmetterten sie die Knaben oder Mädchen mit einem Holzstecken oder einem Stein. Auf diese Weise, Herr, wäre der Krebs, da alle seine Scheren zerschlagen, zerbrochen, zerschmettert wären, außer stand, wieder in den Teich hinab zu tauchen. Wie wenn es gerade so wäre, wie eben gesagt, so sind, Herr, alle Verrenkungen, Verzerrungen und unruhigen Seitensprünge, (*f455) so viele ihrer sind, von dem Erhabenen zerschlagen, zerbrochen, zerschmettert, und ich bin jetzt, Herr, außer stand, an den Erhabenen heranzukommen als einer, der auf eine Blöße lauert."

 

10. Da nun sprach Māra, der Böse, zu dem Erhabenen die folgenden seine Verzweiflung zeigenden Strophen (*f456):

 

"Um den fettfarbigen Stein (*f457) flatterte eine Krähe:
Werden wir hier etwas weiches finden, wird es eine Erquickung geben?
Da sie aber keine Erquickung fand, ist sie von da fort geflogen.
Der Krähe gleich, die auf dem Fels sich niederließ,
verlassen wir verzweifelnd den Gotama."

 

11. Nachdem nun Māra, der Böse, zu dem Erhabenen diese seine Verzweiflung zeigenden Strophen gesprochen, (*f458) ging er fort vom Platze und setzte sich unweit vom Erhabenen mit untergeschlagenen Beinen nieder, schweigend, verlegen, mit eingezogenen Schultern, gesenkten Hauptes, verdrießlich grübelnd, unfähig etwas zu erwidern, mit dem Stock auf dem Boden kritzelnd.

 

 


(*f450) Es ist dazu v. 446 ff des Sn. zu vergleichen. Der Ausdruck otāra wird im Komm. zu dieser Stelle durch randha, vivara umschrieben. Danach habe ich übersetzt. In dem gleichen Komm., wie auch in dem zum Samyutta wird angegeben, daß von den sieben Jahren sechs auf die Zeit vor und eines auf die Zeit nach der Sambodhi fielen.

(*f451) Man hat vittam nu jīno zu lesen. So hat auch der Komm. (I. 217.13), nur fälschlich jino geschrieben. Aber jīno hat mit der Wz. ji "siegen" nichts zu tun, sondern kommt von jyā "einbüßen, verlieren", pprt. skr. jīna.

(*f452) P. pālikhāya, im Komm. durch khanitvā umschrieben. Vgl. pālikhata S. IV. 83,5ff., sowie verb. palikhanati Samy. übers. Bd.2. 125, N.2. Rhys Davids und Stede, u.d.W.

(*f453) Vgl. oben 4.19.12 und 13.

(*f454) Das Gleichnis kommt im Majjhima I. 234 vor. Ich verweise auf meine Bemerkungen, Samyutta übers. Bd.2, S. 87. An unserer Stelle wird es Māra in den Mund gelegt.

(*f455) Damit sind die krampfhaften Versuche des Māra gemeint, dem Erhabenen beizukommen.

(*f456) P. nibbejaniya ist nicht als Gerundiv aufzufassen, sondern als ein mittels des Sekundärsuffixes -ya, -iya (Whitney, Ind. Grammatik, § 1209 bis 1214) von dem Subst. nibbejana "Verzweiflung abgeleitetes Adj.

(*f457) Die medavannapāsānā dürfen als eine ganz bestimmte Gesteinsart angesehen werden. Im Mahāvamsa werden sie mehrfach (1. 39; 30, 57ff.) als Baumaterial erwähnt.

(*f458) Ich kann die Lesung abhāsitvā, trotzdem der Komm. sie kennt und in naiver Weise erklärt, nicht für richtig halten. Man lese bhāsitvā.


S.4.25. Die Töchter

 

Nach dem Komm. schließt sich die in unserem Sutta erzählte Begebenheit unmittelbar an die des vorangehenden Sutta an. Hierzu stimmt auch die Erzählung in der Nidānakatha (Jātaka I. 78.13ff.). Hier wird auch angegeben was Māra in seiner Verstimmung in den Sand gekritzelt hat. Dann erscheinen die drei Töchter des Māra. Auf unser Sutta wird auch in der Einleitung zum Pañcagarujātaka (Nr. 132 = Jāt. I. 469) hingewiesen und die Schlußstrophe aus 23 zitiert.

 

1. Da nun begaben sich Tanhā und Arati und Ragā, (*f459) die Töchter des Māra, dorthin, wo sich Māra, der Böse, befand. Nachdem sie sich dorthin begeben hatten, redeten sie Māra, den Bösen, mit der Strophe an:

 

"Warum bist du traurig, Väterchen? Bist du um einen Menschen bekümmert?
Wir werden ihn mit der Fessel der Begierde wie einen Waldelefanten (*f460)
Binden und dir zuführen. Er soll in deine Gewalt kommen".

 

2. (Māra:)

"Der Vollendete, der Führer der Welt auf dem Heilspfad,
ist nicht leicht zu fangen durch Begierde. (*f461)
Er ist hinweg gekommen über das Reich des Māra: (*f462)
darum bin ich gar sehr bekümmert."

 

3. Da nun begaben sich Tanhā und Arati und Ragā dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem sie sich dorthin begeben hatten, sprachen sie zu dem Erhabenen also: "Wir verehren dienend, o Samana, deine Füße. (*f463) Da nun beachtete der Erhabene sie gar nicht, da er ja in vollkommener Vernichtung der Daseinssubstrate erlöst war.

 

4. Da nun entfernten sich Tanhā und Arati und Ragā, die Töchter des Māra, gingen beiseite und überlegten zusammen also: "Verschieden sind der Menschen Wünsche. Wie wäre es, wenn wir jetzt jede die Gestalt von hundert Mädchen annähmen?

 

5. Nachdem da nun Tanhā und Arati und Ragā, die Töchter des Māra, jede die Gestalt von hundert Mädchen angenommen hatten, begaben sie sich dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem sie sich dorthin begeben hatten, sprachen sie zu dem Erhabenen also: "Wir verehren dienend, o Samana, deine Füße." Aber auch jetzt beachtete der Erhabene sie gar nicht, da er ja in vollkommener Vernichtung der Daseinssubstrate erlöst war.

 

6-11. Da nun entfernten sich Tanhā und Arati und Ragā, die Töchter des Māra, gingen beiseite und überlegten zusammen also: "Verschieden sind der Menschen Wünsche. Wie wäre es, wenn wir jetzt jede die Gestalt von hundert Frauen, die noch nicht geboren haben,... von hundert Frauen, die einmal geboren haben.... von hundert Frauen, die zweimal geboren haben... von hundert Frauen mittleren Alters (*f464)... von hundert Frauen höheren Alters annähmen?"

Nachdem da nun Tanhā und Arati und Ragā, die Töchter des Māra, jede die Gestalt von hundert Frauen, die noch nicht geboren haben... von hundert Frauen, die einmal geboren haben... von hundert Frauen, die zweimal geboren haben... von hundert Frauen mittleren Alters... von hundert Frauen höheren Alters angenommen hatten, begaben sie sich dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem sie sich dorthin begeben hatten, sprachen sie zu dem Erhabenen also: "Wir verehren dienend, o Samana, deine Füße." Aber auch jetzt beachtete der Erhabene sie gar nicht, da er ja in vollkommener Vernichtung der Daseinssubstrate erlöst war.

 

12. Da nun entfernten sich Tanhā und Arati und Ragā, die Töchter des Māra, gingen beiseite und sprachen also: "Mit Recht wahrlich hat unser Vater gesagt:

 

'Der Vollendete, der Führer der Welt auf dem Heilspfad,
ist nicht leicht zu fangen durch Begierde
Er ist hinwegekommen über das Reich des Māra:
darum bin ich gar sehr bekümmert.'

 

13. Denn wenn wir einem Samana oder einem Brāhmana, in dem die Begierde noch nicht beseitigt ist, in solcher Weise uns näherten, so bräche ihm das Herz, oder heißes Blut entströmte seinem Mund, oder er geriete in Irrsinn oder geistige Verwirrung, oder, wie ein grünes Rohr, wenn es ausgerissen ist, austrocknet, vertrocknet, verwelkt, so trocknete er aus, vertrocknete, verwelkte."

 

14. Da nun begaben sich Tanhā und Arati und Ragā, die Töchter des Māra, dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem sie sich dorthin begeben hatten, traten sie zur Seite.

 

15. Zur Seite stehend redete dann Tanhā, die Tochter des Māra, den Erhabenen mit der Strophe an:

 

"Von Kummer übermannt übst du Versenkung im Walde.
Hast du dein Geld verloren oder willst du welches haben?
Hast du irgend einen Fehltritt begangen im Dorfe?
Warum schließest du keine Freundschaft mit den Leuten?
Gibt es für dich mit niemand eine Freundschaft?" (*f465)

 

16. (Der Erhabene:)

"Die Erreichung des Zieles, des Herzens Befriedung
Nach Überwindung des (feindlichen) Heeres,
das die Gestalt von Liebem und Traurigem hat,
Das Glück genieße ich, (*f466) allein Versenkung übend,
Darum schließe ich keine Freundschaft mit den Leuten,
Gibt es für mich mit niemand eine Freundschaft."

 

17. Da nun redete Arati, die Tochter des Māra, den Erhabenen rnit der Strophe an:

 

Durch welch beharrliches Verfahren (*f467) ist hier der Bikkhu,
Nachdem er die fünf Wogen überschritten,
auch über die sechste hinweg gekommen? (*f468)
Wie muß er beharrliche Versenkung üben, damit Wahrnehmungen der Lust
Ausgeschlossen sind, ohne ihn zu erreichen?" (*f469)

 

18. (Der Erhabene:)

"Beruhigten Körpers, ganz losgelösten Denkens,
Nichts mehr gestaltend, besonnen, heimatlos,
Die Wahrheit kennend, Versenkung ohne Überlegungen übend
Hegt er keinen Groll, erinnert sich nicht, ist frei von geistiger Starre: (*f470)
Durch solch beharrliches Verfahren ist hier der Bhikkhu,
Nachdem er die fünf Wogen überschritten, auch über die sechste hinweg gekommen;
So muß er beharrlich Versenkung üben, damit Wahrnehmungen der Lust
Ausgeschlossen sind, ohne ihn zu erreichen."

 

19. Da nun sprach Ragā, die Tochter des Māra, zu dem Erhabenen die folgende entsagende Strophe: (*f471)

 

"Seinen Durst hat er abgeschnitten, (*f472) er,
der im Kreise der Anhänger und Schüler wandert. (*f473)
Gewiß werden auch viele Lebewesen (mit ihm in die Erlösung) wandern.
Viele Menschen, wahrlich, wird er, der heimatlose,
Auf seine Seite bringen (*f474) und über das Reich des Todesgottes
hinaus ans rettende Ufer führen."

 

20. (Der Erhabene:)

"Es führen (ans rettende Ufer) die Großen Helden,
die Tathāgatas, vermöge der wahren Lehre;
Was soll da euer Neid auf die,
die so durch die Wahrheit hinübergeführt werden und zur Erkenntnis gelangen?"

 

21. Da nun begaben sich Tanhā und Arati und Ragā, die Töchter des Māra, dorthin, wo sich Māra, der Böse, befand.

 

22. Und es sah Māra, der Böse, Tanhā und Arati und Ragā, die Töchter des Māra, von ferne herankommen. Nachdem er sie gesehen, redete er sie mit den Strophen an:

 

"Ihr Törinnen wollt mit Lotosstengeln einen Berg zermahlen,
Ein Gebirge wollt ihr auggraben mit den Nägeln, Eisen mit den Zähnen zerbeißen. (*f475)
Einen Felsblock gleichsam aufs Haupt hebend,
wollt ihr im Bodenlosen (*f476) festen Grund finden.
Nachdem ihr gleichsam einen Keil euch in die Brust gerannt,
verlaßt ihr verzweifelnd den Gotama."

 

23. In schimmerndem Glanz kamen sie heran, Tanhā und Arati und Ragā.

Sie aber hat da der Meister verjagt, wie ausgefallene Baumwolle der Wind verjagt." (*f477)

 


(*f459) Die Namen bedeuten Durst, Unlust, Leidenschaft.

(*f460) Nach dem Komm.: wie man einen wilden Elefanten mit Hilfe eines zahmen weiblichen Elefanten einfängt.

(*f461) Vgl. dazu Jāt.I. 79.32-80.1.

(*f462) Māradheyya hat die gleiche Bedeutung wie maccudheyya "Reich des Todes".

(*f463) In unterwürfiger Rede gebraucht man pādā "die Füße" für die Person. Der Sinn ist: wir wollen dir zu Willen sein wie Sklavinnen. Man beachte daß paricāret auch "amüsieren" bedeutet.

(*f464) P. majjhimitthi und mahitthi. Mit Recht bezieht das Mrs. Rhys Davids auf das Lebensalter (vgl. die Note zu der Stelle, S. 157). Jāt. I. 79.10 steht auch majjhimavaye thitāsu und pacchimavaye thitāsu, und für das letztere dann Z.17 khandadantā palitakesā "mit brüchigen Zähnen und ergrauten Haaren".

(*f465) = 24.3. Es ist natürlich hier wie dort vittam nu jīno zu lesen, wiewohl die HSS. cittam haben.

(*f466) P. anubodham ist Kurzform für -dhāmi.

(*f467) P. katham vihārī bahulo, wtl. "wie verfahrend wiederholt." Der Komm. (I. 219.11) gibt es richtig wieder mit katamena vihārena bahulam viharanto "durch welches Verfahren, das er ständig übt".

(*f468) Schon Mrs. Rhys Davids hat auf die zwei verschiedenen Deutungen des Komm. hingewiesen. Mir scheint der Ausdruck saññā "Wahrnehmungen" in Z.3 darauf hinzuweisen, daß mit den fünf Wogen die fünf Sinne nach unserem Sprachgebrauch gemeint sind und mit der sechsten der Denksinn manas. Durch die Versenkung wird aller Kontakt mit der Außenwelt abgeschnitten.

(*f469) Ich lese in Z.3 jhāyim. Die Konstruktion ist dann diese: katham jhāyim tam aladdhāyo (Nom. pl. des pprt. in aktiver Bedeutung) kāmasaññā paribāhirā honti, wtl. "den wie Versenkung übenden nicht erfaßt habend sind die Lustwahrnehmungen ausgeschlossen?"

(*f470) Die Strophe schildert den Zustand der vierten Versenkungsstufe (catutthajhāna). Nach dem Komm. bezieht sich passaddhakāyo auf die Beruhigung (Regulierung) des Aus- und Einatmens. Mit asankhārāna wird auf die das kamma bildenden Gestaltungen (im Wollen, Reden, Tun) hingewiesen, die in der Meditation aufgehoben sind. Die vitakkā "Überlegungen und vicārā "Erwägungen sind schon im zweiten jhāna aufgehoben; anoko gibt der Komm. durch anālayo wieder: die räumlichen Beziehungen sind aufgehoben. Die letzte Zeile faßt das ganze zusammen. Der Komm. bezieht die drei Begriffe auf die Aufhebung von dosa, rāga, moha. Vgl. Heiler, Die buddhistische Versenkung, S. 23.

(*f471) P. santi-gāthā. Das Wort santi bedeutet "das Aufhören, das Zur-Ruhe-kommen. Ragā gibt zu, daß das Spiel verloren ist, ihre Strophe bedeutet das Aufhören der Versuche von Māra's Töchtern, den Buddha zu verführen. Sie verzichten, entsagen.

(*f472) Ich lese acchejji. Diese Form (statt acchecchi) findet sich gerade in der Verbindung acchejji tanham (Itivuttaka 47.10; Samy. Nik. IV. 20717.

(*f473) P. gana-samgha-cārin, nach dem Komm. ein Name des Meisters.

(*f474) P. acchtjja, wtl. raubend, an sich nehmend, dem Māra entreißend. Von acchindati. Der Ausdruck ist absichtlich mit Bezug auf acchejji, in Z.I gewählt.

(*f475) Auf die Parallelstelle Jāt. IV. 383.1 hat schon Mrs. Rhys Davids hingewiesen.

(*f476) P. pātāle. In der analogen Stelle Samy. I. 176.20 steht gambhīre.

(*f477) Nach dem Komm. (I. 220.14) ist diese Strophe, die auch Jāt. I. 469 vorkommt, ein Zusatz der samgītikārakā, der Redaktoren des Kanons.


  Oben