Note 76 zu D.33

Der Rausch der Gesundheit, Rausch der Jugend, Rausch des Lebens ist in der 14. Rede untersucht.

Vergl. auch M.13. wo die schimmernde Schönheit einer Jungfrau in der Blüte des sechzehnten Jahres ihrer späteten Erscheinung im achtzigsten oder neunzigsten Lebensjahr gegenübergestellt wird: da sehe man sich dieselbe an, als gebrochen, giebelförmig geknickt, siech, welk, zahnlos, mit wackelndem Kopfe schlotternd dahinschleichen. Das abgeblühte welke Alter ist aber in solchem Hinblick und Gegensatz wohl nie schöner verklärt worden als in M.83, wo die ersten grauen Haare, die sich am Haupte zeigen, Götterboten genannt werden: wenn die sich gemeldet haben, ist es die letzte Zeit und Gelegenheit aus dem Hause in die Hauslosigkeit zu ziehn. Das ist der heilsame Wandel von alters her, den sind alle die großen Herrscher der Vorzeit gewandelt, bis auf König Nimi herab. Immer wann der königliche Bader auf dem Haupte des Herrschers zuerst graues Haar wahrgenommen, hatte er die Weisung es mit einer Zange zart auszuziehn und dem Herrscher auf die Hand zu legen; und der wußte nun: die Zeit der Einkehr ist gekommen. -

Die drei Arten von Oberherrschaft, die Sāriputto im Text oben alsbald nennt, beziehn sich auf die Angaben im A.III.40, ed. Siam. p. 188-190.

Der Mönch, der zurückgezogen in der Einsamkeit des Waldes oder in leerer Klause weilt, erwägt und überlegt, daß er ja nicht um Kleidung, Nahrung, Obdach und dergleichen aus dem Hause in die Hauslosigkeit gezogen sei, sondern weil er erkannt hatte: <Versunken bin ich in Geburt, in Altern und Sterben, in Wehe, Jammer und Leiden, in Gram und Verzweiflung, in Leiden versunken, in Leiden verloren! Oh, daß es doch etwa möglich wäre dieser ganzen Leidensfülle ein Ende zu machen!> Daher stände es ihm übel an, noch irgendwelchen Wünschen zu frönen. So wird er denn Kraft erkämpfen, unbeugsame, die Einsicht gewärtig haben, unverrückbar, der Körper wird sich beschwichtigen, ihm nicht mehr widerstehn, gesammelt der Geist, einig werden. So gelangt er allmählich zur Oberherrschaft über sich selbst, kann das Unheilsame verwerfen und das Heilsame erringen, Tadelhaftes ablegen und Untadelhaftes gewinnen, sich rein bewahren. Das heißt man Oberherrschaft über sich selbst.

Und was ist Oberherrschaft über die Welt? Keine Gedanken der Gier, des Hasses, der Wut mehr kennen, in dieser großen Weltgemeinschaft.

Und Oberherrschaft über die Satzung? Nicht nachlässig, nicht vergeßlich werden bei dieser Lehre und Ordnung, die der Erhabene so wohl kundgetan hat, die ersichtliche, zeitlose, anregende, einladende, die den Verständigen von selbst verständlich wird. Das heißt man Oberherrschaft über die Satzung.

Im Catukkanipāto 243, ed. Siam. p. 339, ist noch hinzugefügt: «Um die Übung zu fördern, ihr Mönche, wird dieses Asketenleben geführt, in Weisheit läuft es aus, von Erlösung ist es durchströmt, Achtsamkeit hat es zur Oberherrschaft.»


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